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Nachts lockt das Verlangen

Nachts lockt das Verlangen

Titel: Nachts lockt das Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Dunlop
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Holzblock und strich sich den Sand von der geliehenen Jogginghose. „Ich habe eine Besprechung“, verkündete er. „Und ich denke mal, ich ziehe mich vorher besser zu Hause um.“ Er blickte zu Devin. „Seh ich dich nachher?“
    „Klar.“ Sie sollte sich noch einmal bei ihm für das Ausschlafen bedanken. Aber sie wollte ihm nicht den Eindruck vermitteln, dass sie ihn mochte. Denn sie mochte ihn nicht. Nun, an diesem Morgen vielleicht schon. Irgendwie. Aber das war nicht von Dauer.
    Alles schien plötzlich so verworren.
    Er beugte sich nach unten, tätschelte Amelias Kopf und winkte ihnen dann allen lässig zu, während er über den Strand zur Holztreppe schlenderte.
    „Also“, sagte Lexi atemlos. „Was ist das mit diesem Ball?“
    „Er hat irgendwas vor.“ Ihr war klar, dass sie verärgert darüber sein sollte, wie er sie manipuliert hatte. Trotzdem konnte sie bei dem Gedanken an eine schicke Party das Lächeln nicht unterdrücken. „Es wird bestimmt nett, sich mal wieder rauszuputzen“, gab sie zu. „Und ich hab ihm das Versprechen abgenommen, dass er mich nicht küssen wird.“
    „Ernsthaft?“
    „Ja.“
    „Du hast das wirklich laut ausgesprochen?“
    Devin nickte. Sie wollte jedem Missverständnis vorbeugen. Und es wäre ein katastrophaler Fehler, Lucas noch einmal zu küssen.
    Okay, technisch gesehen lag sie wieder in Lucas’ Armen. Aber sie tanzten, und es ging alles sehr anständig zu. Sie hielten gut zwanzig Zentimeter Abstand. Lucas Verhalten war angemessen, und er führte sie galant und selbstbewusst über die Tanzfläche. In seinem Smoking sah er verheerend gut aus. Was keine Überraschung war.
    Eine Längsseite des Ballsaales führte hinaus auf eine Terrasse mit Blick auf den Puget Sound. Vom Ozean wehte eine frische Brise herein. Kreuzfahrtschiffe, Frachter und kleinere Boote glitten vorüber, und die Lichter von Bainbridge Island leuchteten in der Ferne.
    Nach Monaten voller Spucke und Windeln fühlte Devin sich wie eine Märchenprinzessin. Sie hatte sich sogar ein neues Kleid gegönnt – obwohl sie Lucas gegenüber niemals zugeben würde, dass sie shoppen gegangen war. Es war trägerlos, aus kupferfarbenem Satin, mit einem maßgeschneiderten Oberteil, das auf ihrer Haut schimmerte, und es endete in einem Tellerrock, der an ihren Knien raschelte. Sie trug die mit Strasssteinen besetzten High Heels und hatte sich von Lexi eine silberne Kette mit passenden Ohrringen geliehen. Die Ohrringe strichen sanft an ihrem Hals entlang, während sie tanzte.
    Es tat gut, sich schön zu fühlen.
    „Die Bewerbungsgespräche mit den Kindermädchen sind morgen früh um zehn“, erinnerte Lucas sie, als er sie in eine Drehung führte.
    Sie runzelte die Stirn. „Du verdirbst die Stimmung.“
    „Die Stimmung?“
    „Ja, die Stimmung: Musik, gutes Essen, Champagner …“
    „Und schöne Frauen.“ Seine Augen leuchteten auf, als er anerkennend lächelte.
    „Gut aussehende Männer“, gab sie zurück und weigerte sich, auf sein Lächeln zu reagieren.
    „Danke.“
    „Mehrzahl“, korrigierte sie ihn. „Ich hab ganz allgemein gesprochen.“
    „Tja, ich nicht.“
    Ihre Schritte kamen ins Stocken. Sie hatte nicht gewollt, dass das Gespräch diese Richtung nahm.
    „Du siehst wunderschön aus, Devin.“
    Obwohl sie wusste, dass sie von ihm wegschauen sollte, brachte sie es nicht fertig, und sie musste darum kämpfen, das Gleichgewicht zu behalten. Er war nur höflich, sonst nichts. Es war angemessen, einer Frau Komplimente zu machen, wenn man ihre Abendbegleitung war. Er wollte bestimmt nicht sagen, dass sie wunderschön war im Vergleich zu den Topmodels und Vorzeige-Ehefrauen, die in Kleidern, die mindestens zehntausend Dollar gekostet hatten, über die Tanzfläche schwebten.
    Er beugte sich zu ihr hinunter und flüsterte ihr ins Ohr: „Ich glaube, das Wort, nach dem du suchst, ist danke.“
    Ihre Kehle war trocken, aber sie schluckte und räusperte sich. „Danke.“
    Er lächelte und richtete sich auf.
    „Das war nicht fair“, wies sie ihn zurecht.
    Ein vergnügtes Funkeln lag in seinen Augen. „Nicht fair?“
    Dieses Mal lehnte sie sich zu ihm vor. „Du hast es versprochen.“
    „Dir keine Komplimente zu machen?“
    „Mich nicht …“ Sie suchte nach den richtigen Worten. „Das hier sollte kein Date werden.“
    „Du wolltest nicht über Kindermädchen sprechen“, antwortete er mit einem Schulterzucken, als gäbe es nur diese zwei Themen.
    „Also gut. Sprechen wir über

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