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Nachts lockt das Verlangen

Nachts lockt das Verlangen

Titel: Nachts lockt das Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Dunlop
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sie aufzuhalten. Er hatte sie doch nur zu einem Wohltätigkeitsball eingeladen, das konnte sie doch unmöglich so wütend machen. „Was ist los?“
    Alles Lachen war aus ihren saphirblauen Augen verschwunden. „Du hast irgendwas vor“, beschuldigte sie ihn.
    „Hab ich nicht.“ Er schüttelte den Kopf, aber sie blickte ihn nur misstrauisch an.
    „Es gibt nicht einen Grund für dich, mich einzuladen.“
    „Dann verrat mir meinen Plan.“ Er wusste, er sollte jetzt seine Hand von ihrem Arm nehmen, aber er wollte nicht. „Was gewinne ich, wenn ich dich zu einem Ball einlade?“
    Sie zögerte, und er konnte sehen, wie sie an seinen Worten zu kauen hatte.
    „Nichts“, beantwortete er seine eigene Frage.
    „Warum tust du es dann?“
    Gute Frage. „Affekthandlung“, antwortete er aufrichtig. „Dein Zölibat zugunsten deiner Schwester hat mich berührt. Ich hab das süß gefunden und selbstlos.“ Warum hielt er nicht einfach den Mund?
    „Du wirst mein Zölibat nicht beenden, Lucas Kincaid. Bilde dir das nur nicht ein.“
    Lucas spürte, wie ihm die Kinnlade herabfiel. Er hatte keinerlei Absicht … Er hatte nicht mal daran gedacht … Na gut, er hatte daran gedacht, aber das war nur letzte Nacht nach dem Kuss gewesen, mit seiner Einladung zum Ball hatte das nichts zu tun. Gar nichts.
    „Dein Zölibat ist bei mir nicht in Gefahr“, versicherte er ihr und zwang sich, geradeaus zu blicken. Wenn er der Versuchung nachgab und seinen Blick wandern ließ, würde sie ihn vermutlich niederschlagen. Und das zu Recht.
    Sie schien sich ein wenig zu entspannen. „Dann solltest du vielleicht aufhören zu sabbern.“
    „Träum weiter.“
    Sie hob ihren Kopf. „Du darfst mich nicht küssen.“
    „Ich werde dich nicht küssen.“ Meinte sie jetzt oder beim Ball?
    „Es ist kein Date“, warnte sie ihn.
    „Es ist kein Date“, stimmte er ihr zu.
    Er konnte sehen, wie sie zögerte. „Wie lange ist dein letztes Mal her?“, wagte er zu fragen.
    Ihre blauen Augen funkelten. „Reite nicht auch noch drauf rum!“
    „Ich bemühe mich nur, dich zum Ausgehen zu überreden, damit du ein bisschen Spaß hast.“ Er zwang sich, die Hand von ihrem Arm zu nehmen, und trat einen Schritt zurück. „Du bist doch diejenige, die meint, dass das Leben eine ewige Party sein sollte.“
    „Das habe ich nicht gesagt.“
    „Glaub mir, der Saturna Club wird ein besserer Zeitvertreib sein als verblasste Plastiklampions, Wein aus dem Karton und verbrannte Hamburger.“
    „Die Burger waren nicht verbrannt.“
    Er warf ihr einen skeptischen Blick zu.
    „Sie waren gut durch, das ist alles.“
    Er musste grinsen.
    Sie schlug ihn auf den Arm. „Also gut. Ich komme mit zu deinem blöden Ball.“
    Er grinste noch mehr. „Ganz die kleine Charme-Schulabsolventin.“
    Sie machte Anstalten zu gehen. „Ich wasche jetzt ab.“
    Er sammelte das Geschirr ein und folgte ihr. „Ich mach den Abwasch für dich.“
    „Weißt du überhaupt, wie?“, rief sie über ihre Schulter zurück.
    Wusste er. Irgendwie. War eine Weile her. Ein paar Jahre vermutlich.
    „Setz dich hin und ruh dich aus“, sagte er.
    Sie sah müde aus. Die letzten Monate mussten anstrengend für sie gewesen sein. Er fühlte sich nicht wirklich verantwortlich für ihre Schwierigkeiten, aber er war bereit dazu, für sie abzuwaschen.
    Zu seiner Überraschung hatte sie offenbar keine Lust mehr auf Streiten. Sie legte sich auf die Couch, zog eine gemusterte Decke über ihre nackten Beine und überließ ihm das Aufräumen.
    Als er damit fertig war, war sie auf dem abgenutzten gestreiften Sofa eingeschlafen. Es war fast zehn Uhr, und vor ihnen lag noch eine lange Rückfahrt. Sie mussten wirklich aufbrechen.
    Er flüsterte ihren Namen, aber sie regte sich nicht.
    Er streckte die Hand aus, um sie schütteln, doch er brachte es nicht übers Herz.
    Stattdessen wickelte er sie in die Decke und trug sie in ihr Schlafzimmer. Ihre Füße waren nackt, und er ertappte sich dabei, wie er ihre Beine betrachtete, die Kurve ihrer Hüften und ihre wohl gerundeten Brüste unter dem weißen Trägerhemd, bevor er sich dazu bringen konnte, sie mit der Patchworkdecke zuzudecken.
    Er hätte sie einfach dort liegen lassen und nach Hause fahren können. Er war sich sicher, dass sie Amelia am nächsten Morgen wieder zu ihm bringen würde. Aber als er über den Flur zurückging, entdeckte er ein kleines Gästezimmer mit einem harten schmalen Bett, einer weiß gestrichenen Kommode und den hässlichsten

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