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Nachts lockt das Verlangen

Nachts lockt das Verlangen

Titel: Nachts lockt das Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Dunlop
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Kindermädchen.“
    „Und verderben uns die Stimmung?“
    „Bitte. Tu es, verdirb die Stimmung.“ Es kümmerte sie nicht, dass sie launisch klang.
    Das Gefährliche daran, sich als Prinzessin zu fühlen, war, dass Lucas dabei zum Prinzen wurde. Und es würde sehr leicht sein, diese Fantasie ausufern zu lassen.
    Sie waren in einer Limousine zum Ball gefahren. Später würden sie nach Hause in sein Schloss gehen. Und wenn sie nicht vorsichtig war, würde sie anfangen, über einen Gutenachtkuss nachzudenken.
    „Die Bewerbungsgespräche beginnen um zehn“, sagte er.
    Sie schüttelte ihre hartnäckigen Fantasien ab. „Aber bitte keine Gefängniswärterinnen.“
    „Ich habe die Anforderungen von uns beiden an die Agentur weitergegeben. Sie schicken uns Bewerberinnen, die sofort anfangen können.“
    Damit musste sie sich vermutlich zufriedengeben.
    Sie tanzten ein paar Schritte, wiegten sich unter den schimmernden Lichtern der Kronleuchter.
    „Hattest du ein Kindermädchen?“ Die Frage hatte sie gar nicht stellen wollen.
    „Ja, sogar mehrere.“
    „Und mochtest du sie?“
    „Manchmal.“
    „Was soll das heißen?“
    „Ich war ein kleiner Junge. Kindermädchen mögen es nicht, wenn kleine Jungs auf Bäume klettern, Steine schmeißen, mit Fahrrädern Sprünge machen oder aufs Garagendach steigen.“
    Angesichts dieser Bilder konnte Devin sich ein Lächeln nicht verkneifen. „Ich geh mal davon aus, dass du all das trotzdem getan hast?“
    „Das und mehr. Genau wie Konrad. Rückblickend würde ich sagen, dass das der Grund war, warum wir so viele Kindermädchen hatten.“ Das kleine Orchester spielte ein langsameres Stück, und Lucas zog Devin ein wenig näher an sich heran. „Was ist mit dir?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Bei den Hartleys gab es keine Kindermädchen.“
    „Wie warst du als Kind?“
    „Ich weiß nicht. Normal, nehme ich an.“
    „Bist du in Lake Westmire aufgewachsen?“
    „Im selben Haus, in dem ich jetzt wohne. Mit meiner Mutter und Monica. Wir sind geschwommen, haben Sandburgen gebaut, Kekse gebacken und aufwendige Puppenhäuser im Garten entworfen.“
    Sie war von Lake Westmire weggezogen, um aufs College zu gehen. Vor fünf Jahren, als bei ihrer Mutter Krebs festgestellt wurde, war sie zurückgekommen. Aber heute Abend war nicht die richtige Zeit, um darüber nachzudenken.
    Stattdessen konzentrierte sie sich in ihren Erinnerungen auf ihre Teenager-Jahre. Monica war ein Jahr jünger gewesen als sie, und die Nachbarschaft war voll mit Kindern in ihrem Alter.
    „Als wir Teenager waren“, fuhr sie fort, sich zurückerinnernd, „hockten Monica und ich am Wochenende mit Freunden am Lagerfeuer, unten beim Park, in Sunny Bay.“
    „Und habt ihr die Jungs geküsst?“, fragte Lucas neckend.
    „Tommy McGuire“, gestand Devin. „Neunte Klasse. Es war eine Mutprobe, und er hat mich mit seiner Brille an der Nase verletzt.“
    Lucas lachte.
    „Ich wette, dein erster Kuss war auch nicht perfekt.“
    „Kannst du selbst beurteilen. Ich hab es auf Video.“
    „Machst du Witze?“
    „Steve hat es heimlich aufgenommen. Er hat damit gedroht, das Band meiner Mutter zu zeigen, bis ich ihn ordentlich verprügelt und ihm die Kamera weggenommen hab.“
    „Du hast Steve verprügelt?“
    „Er war ein Spanner. Ich wundere mich noch immer darüber, dass er nicht Teil der Paparazzi-Meute geworden ist.“
    „Er war ein Kind.“
    „Er hat sich nicht geändert.“
    Devin schmunzelte, auch wenn sie den Kopf schüttelte. „Ich werde mir kein Video mit deinem ersten Kuss anschauen.“
    „Warum nicht? Vielleicht kannst du mir ein paar Tipps geben.“
    „Ich bin mir sicher, dass deine Technik sich wesentlich verbessert hat seit … Wie alt warst du?“
    „Daran erinnere ich mich nicht mehr.“ Sein Blick schweifte zu ihren Lippen ab, und angesichts des Leuchtens in seinen Augen wusste sie genau, woran er sich erinnerte.
    Auch sie erinnerte sich daran.
    Die Band legte eine Pause ein, und aus den Lautsprechern klang sanfte Rockmusik.
    „Durstig?“, fragte Lucas und legte ihr eine Hand auf den Rücken, als die Menge die Tanzfläche verließ.
    „Ja.“ Sie folgte ihm zurück zu ihrem Tisch.
    Devin steckte das Babyfon in den Bund ihrer Jeans, als sie die Tür zwischen Amelias Kinderzimmer und dem Bad schloss, das es mit ihrem Schlafzimmer verband. Sie hatte Lucas versprochen, dass sie sich über die Kindermädchen austauschen würden, die sich heute Morgen vorgestellt hatten, sobald Amelia ihren

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