Nachts lockt das Verlangen
vertrauen als Steve, war sie noch lange nicht bereit, irgendwem in dieser Familie wirklich über den Weg zu trauen.
„Für mich hatte Kindermädchen Nummer drei Potenzial“, sagte Lucas und hob fragend die Kaffeekanne hoch.
Devin schob ihre Kaffeetasse in seine Richtung. „War das die mit dem Zopf?“
„Nein. Die mit dem Hut.“
„Keine Uniformen“, sagte Devin und gab Zucker in ihren Kaffee.
Lucas hielt ihr die Platte mit den Croissants hin. „Was ist so verkehrt an Uniformen?“
Sie nahm sich ein Croissant. „Ich mag sie nicht.“
„Du willst also Kleidervorschriften einführen?“
„Nein, eine Uniform wäre eine Kleidervorschrift. Ich will nicht, dass Amelia sich fühlt, als wäre sie in einer Anstalt.“
„Eine Uniform ist nur eine Kleidervorschrift, wenn man sie tragen muss. Wenn du Uniformen verbietest, führst du eine Kleidervorschrift ein.“
„Jetzt machst du absichtlich auf begriffsstutzig. Meinetwegen kann das Kindermädchen tragen, was es will.“
„Es sei denn, es ist eine Uniform.“
Devin riss ein Stück von ihrem Croissant ab. „Niemand mag es, eine Uniform zu tragen.“
Ein Knistern klang aus dem Babyfon.
Eine gedämpfte Männerstimme klang aus dem Lautsprecher. Die Worte waren nicht zu verstehen, aber Devin wurde eiskalt.
Der Mann sprach erneut.
Steve.
Sie fluchte, sprang auf und stieß ihren Stuhl zur Seite. Er fiel polternd auf den Boden. Sie sprintete durch das Wohnzimmer, den Flur entlang in die Eingangshalle und zur Treppe, während Lucas ihr folgte, ihren Namen rief.
Sie stürmte die Treppe hinauf und rannte den Flur entlang. Dann bog sie um die Ecke und sah zwei Hausangestellte, die sich vor Amelias Zimmer unterhielten. Beide Zimmertüren waren geschlossen, und die zwei Männer sahen überrascht auf, als sie auf sie zustürzte.
Eilig drängte sie sich zwischen ihnen durch und zog die Tür des Kinderzimmers auf.
Amelia schlief tief und fest und war allein.
„Ist alles in Ordnung, Ma’am?“, fragte einer der Männer.
„Devin?“, erklang Lucas’ Stimme vom anderen Ende des Flurs.
Ihr Herz raste, und sie atmete tief ein. Sie riss sich zusammen. „Alles in Ordnung.“
Lucas kam auf sie zu.
„Würden Sie uns entschuldigen?“, fragte er die beiden Männer.
Schnell zogen sie sich zurück.
„Was zum Teufel …?“, wollte Lucas wissen, seine Stimme klang tief. „Du bist bleich wie ein Gespenst.“
„Ist schon in Ordnung.“ Sie keuchte. Offensichtlich hatte das Babyfon auf die Stimmen der zwei Männer vor Amelias Tür reagiert.
„Was ist passiert?“
„Ich dachte …“, begann sie und fragte sich, wie viel sie ihm erzählen sollte. Sie würde wie eine hysterische Idiotin klingen. Aber ihr fiel nichts ein, was sie anstelle der Wahrheit vorbringen könnte.
„Was hast du gedacht?“
„Steve war hier“, gestand sie. Dann redete sie weiter, hatte plötzlich das Verlangen, die ganze Geschichte loszuwerden. „Er hat gesagt, er hätte versucht, mir das alles leichtzumachen. Es klang so, also ob er es mir ab jetzt nicht mehr leichtmachen wollte. Ich hab nicht verstanden, was er damit gemeint hat. Aber dann hörte ich eine Männerstimme.“ Sie schwieg kurz. „Aus dem Babyfon. Da dachte ich …“
„Du dachtest, Steve würde Amelia etwas antun?“
„Ich hab gedacht, er wäre zurückgekommen. Darüber hinaus hatte ich keine Ahnung, was ich denken sollte.“
Lucas drückte sanft ihre Schulter. „Steve wird Amelia nichts antun.“
Devin nickte, aber nur, um nett zu sein. Sobald Steve im Spiel war, schrillten ihre Alarmglocken. Wenn es nach ihr ginge, würde er sich Amelia nie wieder nähern dürfen.
„Ich meine, selbst wenn er wollte, er könnte das nicht, glaub mir. Er ist ein Idiot, aber so weit würde er nicht gehen. Wir können die Sicherheit erhöhen, Devin. Wir können Amelia einen Bodyguard statt einem Kindermädchen besorgen, wenn du dich dann besser fühlst.“
Sie schloss die Augen und atmete tief durch.
„Besser?“, fragte er.
Sie nickte.
Sein Griff um ihre Schulter wurde fester, und bevor sie wusste, wie ihr geschah, zog er sie in eine Umarmung.
„Alles wird gut“, versprach er ihr mit rauer Stimme.
Seine Arme fühlten sich wundervoll stark an, als er sie um sie legte. Sie schmiegte die Wange an seine breite Brust. Und obwohl sie wusste, dass sie nichts Gefährlicheres tun konnte, als sich auf Lucas zu verlassen, stützte sie sich, nur für einen Moment, auf seine Stärke.
Lucas konnte nicht glauben, dass Steve
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