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Nachts lockt das Verlangen

Nachts lockt das Verlangen

Titel: Nachts lockt das Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Dunlop
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Mittagsschlaf hielt.
    Als sie am Spiegel vorbeikam, prüfte sie kritisch ihr Aussehen. Ihr Haar, mit dem Amelia gespielt hatte, war verwuschelt, und sie hatte einen Fleck auf einer Wange. Die linke Schulter ihres blauen T-Shirts war nass, weil Amelia daran gesaugt hatte, während sie in den Schlaf gewiegt worden war.
    Sich selbst versichernd, dass sie es nicht aus Eitelkeit tat und bestimmt auch nicht, weil ihr Lucas’ Urteil irgendetwas bedeutete, nahm sie eine Bürste aus dem Schränkchen über dem Waschbecken und fuhr sich damit durch die Haare. Dann wusch sie schnell ihr Gesicht und rieb sich mit Feuchtigkeitscreme ein. Nur wegen des Sonnenschutzfaktors darin, falls sie beschlossen, das Gespräch auf die Terrasse zu verlegen.
    Schließlich, auf dem Weg in ihr Zimmer, griff sie den Saum ihres T-Shirts, um es auszuziehen …
    Sie stoppte abrupt. „Steve?“
    Der Kerl stand vor dem Fenster in ihrem Schlafzimmer.
    „Hi, Devin.“ Er wandte sich zu ihr um.
    „Du hast mich erschreckt.“
    Und er hatte sie verärgert. Was dachte er sich dabei, einfach so in ihrem Schlafzimmer herumzulungern?
    Und er hatte die Tür hinter sich geschlossen.
    Das war schlicht unheimlich.
    „Ich muss mit dir reden.“ Der kalte Ausdruck in seinen Augen sorgte nicht dafür, dass sie sich besser fühlte.
    „Können wir das auf dem Flur fortsetzen?“, fragte sie und ging auf die Schlafzimmertür zu. „Amelia ist gerade erst eingeschlafen.“
    Sie fürchtete sich nicht wirklich, aber es war definitiv beunruhigend, wie er in ihren Bereich eindrang.
    „Ich würde mich lieber unter vier Augen unterhalten“, sagte er.
    Nun, sie würde ein Gespräch in der Öffentlichkeit bevorzugen. Sie ging weiter auf die Tür zu.
    „Was ist passiert, nachdem ich weg war?“ Ungeduld lag in seiner Stimme.
    Devin hielt inne, eine Hand schon auf dem Türknauf. „Nachdem du von wo weg warst?“
    „Deinem Haus. Letztens. Ich weiß, dass er dort übernachtet hat.“
    „Lucas?“
    „Ja, Lucas.“
    „Er war vollkommen durchnässt.“
    „Er war die ganze Nacht da“, sagte Steve anklagend, Wut stand in seinen dunklen Augen.
    Verärgert drehte sie den Türknauf. „Ich denke, du gehst jetzt besser.“
    Steve machte ein paar Schritte auf sie zu und hob seine Hand, um sie daran zu hindern, die Tür zu öffnen. „Das hier ist nicht dein Haus, Devin.“
    Sie machte sich nicht die Mühe, darauf zu antworten.
    „Du bist eine kluge Frau. Dir muss klar sein, was er tut. Dir muss klar sein, dass du verletzt werden wirst.“
    „Das geht dich nichts an.“ Was immer er vermutete, sie würde sich nicht vor ihm rechtfertigen.
    Er blieb neben ihr stehen, blickte sie kalt und unbewegt an. „Ich hab versucht, es dir leicht zu machen. Ich hab dir meine Hilfe angeboten. Ich habe deine Anwälte bezahlt.“
    „Lucas hat auf dem Sofa geschlafen, Steve.“ Sie wusste nicht, warum sie ihm das sagte. Von jetzt an würde sie keinerlei Hilfe mehr von ihm annehmen.
    Er schüttelte den Kopf. „Es hätte funktioniert, Devin.“
    Sie war versucht zu fragen, was funktioniert hätte, aber je schneller dieses Gespräch vorbei war, desto besser. „Das hier ist zwar nicht mein Haus …“, sie stählte sich und blickte ihm geradeheraus in die Augen, „… aber zurzeit ist das hier mein Zimmer, und ich will, dass du gehst.“
    Er starrte auf sie hinunter. Die Kälte in seinen braunen Augen ließ sie erschauern.
    Doch nach einem langen Schweigen trat er zurück und ging ohne ein weiteres Wort hinaus. Devin schloss die Tür fest hinter ihm. Sie stand einfach nur da, ihre Hand zitterte.
    Dann hörte sie einen startenden Motor von der Einfahrt her. Sie ging zum Fenster hinüber und beobachtete, wie Steve davonfuhr. Sobald seine Rücklichter unter den Baumkronen der Eichen verschwunden waren, seufzte sie erleichtert auf und zog das T-Shirt über ihren Kopf.
    Sie entschied sich für eine ärmellose weiße Bluse, schlüpfte in ein Paar Sandalen und ging dann nach unten.
    Lucas war auf der Terrasse, die von dem großen Wohnzimmer abging. Er saß auf einem gepolsterten Stuhl an einem der runden Tische, von denen aus man auf den Garten blickte. Obst und Croissants waren aufgedeckt worden, dazu eine Kanne mit Kaffee. Lucas nippte an einer Tasse.
    „Schläft sie?“, fragte er und stand kurz auf, als Devin sich ihm gegenübersetzte.
    Sie nickte und überlegte hin und her, ob sie ihm von dem seltsamen Gespräch mit Steve erzählen sollte. Obwohl sie inzwischen eher dazu neigte, Lucas zu

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