Nachts sind alle Katzen geil.
durchgepflügt, die immer bessere Kollegin, jetzt
wird sie hart gefickt …
Da kommt sie wieder zurück, zugeknöpft bis obenhin,
azurblaue Krawatte mit blitzendem Diamanten, achtlos geht sie
an ihm vorbei, kalt und unnahbar, in ihrer unvergleichlichen Art
den Hintern schwenkend, ohne ihn auch nur anzusehen, und
wenn doch, dann nur so von oben herab, mit hinter
vordergründiger Höflichkeit deutlich fühlbarer leiser
Verachtung, als sei er nichts wert, als sei er ein Hund, ein Insekt.
Ja, so ist sie. Er sollte das endlich begreifen. Und er kann ihr ja
nicht einmal gerade in die Augen schauen, wenn sie ihn ansieht.
Er wird dann nur verlegen und unbeholfen, einmal begann er
sogar zu stottern. Wie peinlich ihm das war. Nein, er ist nur eine
kleine Nummer für diese hochintelligente Karrierefrau, er sollte
das endlich einsehen.
Wenn aber tatsächlich keine Chance für ihn besteht, jemals in
sie rein zu kommen, warum sollte er sich dann aber von ihrer
Schönheit tyrannisieren lassen und ihren beunruhigenden Reizen
seine persönlichen Interessen opfern?
Nein, er lässt sich nichts von ihr gefallen. Die braucht nicht zu
denken, dass sie irgendwelche Vorrechte hat. ER lässt sich
nichts von ihr sagen, ER nimmt ihre herablassende Art nicht
einfach so hin. DIE MACHT DER EROTIK DARF DAS
SACHHALTIGE NÜCHTERNE DENKEN NICHT VER-
DRÄNGEN!!! DER MANN DARF SICH NICHT ZUM
SKLAVEN DER VAGINA MACHEN!!!
So ist er also auf dem Weg zu ihr. Eigentlich hatte er ja schon
etwas anderes vor.
Was will sie bloß? Er hat ihr gehörig die Meinung gesagt. Die
Akten auf den Schreibtisch geknallt hat er. Wütend. Was soll er
ihren Kram erledigen? Hat er gesagt. Nein, ER nicht, ER lässt
sich nicht von ihrem rosenknospenstoffbespannten
Zauberhintern tyrannisieren, hat er nicht gesagt. Aber den
ganzen Kerl hat sie gefressen.
Den wird sie sich merken, den hat sie kapiert. Unerwartet
freundlich hat sie reagiert, hat gelächelt, Verständnis gezeigt,
sich entschuldigt, sogar versprochen, sich in Zukunft etwas
zurückzunehmen. Und dann überraschend die Frage: ob er sie
Dienstagabend besuchen möchte. Vielleicht könnten sie ja in
einem entspannten Gespräch bei gemütlicher Atmosphäre die
bestehenden Unstimmigkeiten beseitigen und sich ein wenig
näher kommen.
Schließlich sei ihr doch an einem guten Betriebsklima gelegen.
Nur »Äh …« sagte er, was ihn innerlich unglaublich wütend
machte.
Sie lächelte aber sehr freundlich dazu. Sie arbeiteten nun
schon so lange zusammen und es sei doch mal an der Zeit, sich
ein bisschen besser kennen zu lernen, sie würde sich sehr freuen,
wenn er sie einmal besuchen käme. Verunsichert und zögernd,
von ihrer unerwarteten Reaktion verblüfft und doch gespannt,
hat er schließlich eingewilligt.
Jetzt ist er gleich dort, nur noch drei Straßen weiter.
Fast zwei Monate arbeitet er nun schon in der Firma, und die
ganze Zeit hatten sie außer streng geschäftlichen Besprechungen
keine Gespräche geführt, selbst die Grüße kamen ganz
mechanisch aus ihrem Mund. Immer kalt, immer äußerst
distanziert. Allein auf die Sache konzentriert hatte sie nicht den
Ansatz einer persönlicheren Beziehung zugelassen. Und nun
plötzlich diese Einladung.
»Hm!« Wahrscheinlich öffnet sie ihm gleich in einem
durchsichtignichtig gehauchten Negligee die Tür und führt ihn,
den niedlichen Hintern lockend vor ihm her schwenkend, in ihr
mit flauschigem rosa Plüsch-Teppich belegtes, breitbettiges
Schlafzimmer.
Hi, hi … – Nein, Quatsch! Ein netter Abend, nichts weiter.
Oder? Ach, es bringt ja nichts. Er wird es ja gleich erfahren.
Zumindest ist er neugierig.
Hier ist es. Die Nr. 27. Ein hübsches kleines Häuschen mit
gepflegtem Garten. Alles sehr spießig. Kein Krümelchen auf
dem sauber glattgeschorenen Rasen, blödsinnige scheiß Tulpen
hinter weißem Lattenzaun. Dazu noch grässlich akkurat
gewinkelte Geranien-Beete. Er steht vor der weißstrahlenden
Haustür mit dem blankpolierten Messinggriff. Sie scheint allein
zu wohnen, zumindest ist nur ihr Name auf der Klingel. Ein
kurzer schriller Ton. Er läutet dreimal, dann hört er eine Tür und
Schritte. Langsam nähert sich das Geräusch, die Klinke bewegt
sich nach unten, die Tür öffnet sich.
Claudia Carl: Am See
Ein kühler Wind streicht um uns herum. Von ihrer Brustwarze
auf meine, von ihren schräg liegenden Schamhaaren auf meine
glatten Lippen. Wir haben unsere Handtücher nebeneinander auf
die Sonne zu gelegt.
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