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Nachts

Nachts

Titel: Nachts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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glaubte wirklich, er wäre heruntergekommen, hätte die Polaroid aus der Schublade genommen, hinausgetragen und lediglich im Schuppen verweilt, um den Vorschlaghammer zu holen.
    Und dieser Teil von ihm würde später das Erinnern übernehmen wenn es nicht bequemer für ihn wurde, sich an eine andere Version der Wahrheit zu erinnern.
    Eine xbeliebige Version.
    Pop Merrill hob den Vorschlaghammer über die rechte Schulter und schlug fest zu nicht so fest wie Kevin, aber ausreichend fest.
    Der Hammer prallte voll auf das Giebeldach der Kuckucksuhr. Die Uhr brach oder zerschellte nicht, sie barst förmlich; Plastikholzsplitter und winzige Federn flogen in alle Richtungen. Und der kleine Teil von Pop, der sah, würde sich erinnern (wenn es nicht bequemer wäre, sich an etwas anderes zu erinnern, wie gesagt), wie Trümmer der Kamera überall hingespritzt waren.
    Er nahm den Vorschlaghammer vom Hackstock und stand einen Moment meditierend und den Blick seiner blinden Augen auf die Trümmer gerichtet da.
    Der Vogel, der für Pop genau wie ein Film aussah, ein Polaroidfilm, lag auf dem Rücken, streckte die winzigen Holzfüßchen in die Luft und sah so tot aus, wie ein Vogel (außer in einem Zeichentrickfilm) nur aussehen konnte, und doch gleichzeitig irgendwie auf wundersame Weise unverletzt.
    Pop sah sich alles an, dann drehte er sich um und schlurfte zur Schuppentür zurück.
    »So«, murmelte er atemlos. »Schluß jetzt.«
    Wahrscheinlich hätte nicht einmal jemand, der in seiner Nähe gestanden hätte, die Worte verstehen können, aber der unmißverständliche Tonfall der Erleichterung, mit dem sie ausgesprochen worden waren, war nicht zu überhören.
    »Das wäre erledigt. Darüber muß ich mir keine Sorgen mehr machen. Und was jetzt? Pfeifentabak, richtig?«
    Aber als er fünfzehn Minuten später in der Drogerie auf der anderen Seite des Blocks stand, verlangte er keinen Pfeifentabak (obwohl er sich erinnern würde, daß er welchen verlangt hatte). Er verlangte einen Film.
    Einen Polaroidfilm.
    Kapitel Dreizehn
    »Kevin, ich komme zu spät zur Arbeit, wenn du nicht «
    »Könntest du anrufen? Würdest du? Anrufen und sagen, daß du später kommst, vielleicht gar nicht mehr? Wenn es sich um etwas wirklich, wirklich, wirklich Wichtiges handeln würde?«
    Argwöhnisch fragte Mr. Delevan: »Und das wäre?«
    »Könntest du es?«
    Jetzt stand Mrs. Delevan vor der Tür von Kevins Zimmer. Meg stand hinter ihr. Beide sahen den Mann im Anzug und den großen Jungen, der nur Boxershorts trug, neugierig an.
    »Ich denke, ich ja, das könnte ich. Aber ich werde es erst machen, wenn ich weiß, worum es geht.«
    Kevin sprach mit flüsternder Stimme und einem vielsagenden Blick zur Tür: »Es geht um Pop Merrill. Und die Kamera.«
    Mr. Delevan, der zuerst nur verwirrt verfolgt hatte, was Kevins Augen taten, ging daraufhin zur Tür. Er murmelte seiner Frau etwas zu; diese nickte. Dann machte er die Tür zu und achtete so wenig auf Megs protestierendes Kreischen, wie er auf das Trällern eines Vogels geachtet hätte, der auf einem Telefonkabel vor dem Schlafzimmerfenster saß.
    »Was hast du Mom gesagt?« fragte Kevin.
    »Daß es etwas von Mann zu Mann wäre.« Mr. Delevan lächelte.
    »Ich glaube, sie denkt, du möchtest über das Onanieren sprechen.«
    Kevin errötete.
    Mr. Delevan sah besorgt drein. »Das willst du doch nicht, oder?
    Ich meine, du weißt doch über «
    »Ich weiß, ich weiß«, sagte Kevin hastig; er hatte nicht vor, mit seinem Vater darüber zu sprechen (und war nicht sicher, ob er die richtigen Worte gefunden haben würde, selbst wenn er es gewollt hätte). Was ihn vorübergehend aus der Bahn geworfen hatte, war die Erkenntnis, daß nicht nur sein Vater etwas über das Wichsen wußte was ihn nicht hätte überraschen sollen, es aber trotzdem tat, so daß er nun angesichts seiner eigenen Überraschung überrascht war , sondern seine Mutter irgendwie auch.
    Egal. Das alles hatte nichts mit den Alpträumen oder der neuen Gewißheit zu tun, die von ihm Besitz ergriffen hatte.
    »Es geht um Pop, das habe ich dir doch gesagt. Und um einen Alptraum, den ich immer wieder habe. Aber hauptsächlich geht es um die Kamera. Weil Pop sie irgendwie gestohlen hat, Dad.«

    »Kevin «
    »Ich weiß, ich habe sie auf seinem Hackstock in Stücke gehauen.
    Aber das war nicht meine Kamera. Es war eine andere Kamera. Und das ist nicht einmal das Schlimmste. Das Schlimmste ist, daß er mit meiner immer noch Bilder machtl Und dieser Hund

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