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Nachtschrei - Deaver, J: Nachtschrei - The Bodies left behind

Titel: Nachtschrei - Deaver, J: Nachtschrei - The Bodies left behind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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eine Schleifspur zu dem Bach da. Er mündet in den See.«
    »Gibt es Fußspuren?«
    »Kann ich nicht sagen. Da ist bloß Gras und Schotter. Aber die Schleifspur sieht frisch aus. Und in der Garage liegen keine Paddel und nur eine Schwimmweste. Ich wette, sie haben das Boot genommen.«
    Dahl zog die Karte zurate. »Der See speist weder Bäche noch
Flüsse. Das heißt, sie sind allenfalls ans andere Ufer gelangt. Von dort aus mussten sie zu Fuß weiter.«
    »Die richtigen Stiefel dafür haben sie an«, warf Munce ein. »Sie haben ihre Schuhe gewechselt.«
    Dahl bemerkte, dass Graham immer noch nicht aufgebrochen war, sondern sich im Hintergrund hielt und den dunklen Wald beäugte.
    »Graham, können Sie uns mal kurz behilflich sein?«
    Er kam hinzu. Als die anderen Polizisten erfuhren, dass er der Ehemann der vermissten Kollegin war, brachten sie alle ihr Mitgefühl zum Ausdruck.
    Dahl erzählte ihm von dem Kanu.
    Graham schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, dass Brynn damit losgefahren ist.«
    »Warum nicht?«
    »Sie hasst Boote und größere Gewässer.«
    »Nun, es war eine ziemlich extreme Situation«, merkte Commander Arlen Tanner an. »Sie könnte eine Ausnahme gemacht haben.«
    »Nur falls es wirklich keine andere Möglichkeit gab.«
    »Kennt Brynn sich im State Park aus?«, fragte Dahl.
    »Ein wenig. Und bevor sie losgefahren ist, habe ich gesehen, dass sie im Wagen die Karte studiert hat. Das macht sie immer so. Zur Vorbereitung, Sie wissen schon. Brynn ist mit ihrem Exmann ein paarmal hier gewesen. Mit mir noch nie.«
    »Vor einer Weile waren Brynn und ich auf einer Such- und Bergungsmission hier«, sagte Munce und runzelte angespannt die Stirn. Ihn schien etwas zu beschäftigen. »Ich muss sagen, Tom, ich begreife nicht, wieso Sie nicht mich hergeschickt haben. Ich war keine zwanzig Minuten von hier entfernt.«
    »Ich dachte, Sie hätten mit diesem schweren Autodiebstahl zu tun.«
    »Aber nein. Haben Sie es denn nicht mitgekriegt? Das hat sich als Irrtum herausgestellt. Ich hätte herkommen können.«

    Dahl widmete sich wieder der Karte. »Wir wissen, dass sie trockene Kleidung angezogen und sich mit dieser Freundin der Feldmans zusammengetan hat. Die beiden sind hierher zurückgekehrt, haben sich Stiefel besorgt und sind dann abgehauen. Aber wohin?«
    Tanner gefiel die Kanu-Idee, trotz Grahams Einwand. »Sie könnten über den See gepaddelt sein, um sich dort zu verstecken. Und falls sie nicht das Boot genommen haben, könnten sie da oben sein.« Er deutete auf den steilen und dicht bewachsenen Hügel hinter dem Haus.
    Ein anderer Trooper zuckte die Achseln. »Ich würde auf die Sechs-Zweiundachtzig tippen. Sie könnten vorhaben, einen Wagen oder Laster anzuhalten oder zu einem der Häuser dort zu gelangen. Das würde ein paar Stunden dauern, aber es wäre zu schaffen.«
    Dahl war der gleichen Ansicht.
    Graham schüttelte den Kopf.
    »Was ist?«, fragte der Sheriff.
    »Ich glaube nicht, dass sie diesen Weg gewählt hat, Tom. Nicht solange diese Männer noch in der Nähe waren.«
    »Der Highway ist für die beiden der kürzeste Weg, um sich in Sicherheit zu bringen«, sagte Dahl. Er nahm an, dass die Täter noch in der Nähe waren und sich langsam in Richtung der Landstraße bewegten.
    »Brynn würde sie nicht zu irgendeinem Haus führen. Nicht hier draußen. Sie würde keine Unschuldigen in Gefahr bringen. Sie würde fliehen. Und dabei immer in Bewegung bleiben und sich nicht verstecken.«
    »Warum nicht?«, fragte Tanner.
    »Weil es nicht ihrer Art entspricht.«
    »Ich weiß nicht, Graham«, sagte Dahl. »Okay, sie geht vielleicht nicht zu einem Haus, aber sie könnte ein Fahrzeug anhalten.«
    »Und wie viele Autos sind Ihnen auf dem Weg hierher begegnet?
Ich habe hundert Rehe und einen Chevrolet gesehen. Sie weiß, wie wenig hier nachts los ist.«
    »Tja, was glauben Sie denn, was Brynn gemacht hat, Graham?«, fragte Munce.
    »Sie ist in den Park geflohen. Mitten hinein.«
    »Aber sie dürfte wissen, dass zu dieser Jahreszeit keine der Ranger-Stationen besetzt ist.«
    »Doch es gibt dort Telefone, nicht wahr?«
    »Die werden abgestellt, wenn die Station dichtmacht.«
    »Und was ist mit Münzfernsprechern?«
    »Kann sein. Ich weiß es nicht.«
    Graham tippte auf die Karte. »Ich bin mir nicht mal sicher, dass Brynn es bei einer Ranger-Station versucht. Ich würde eher vermuten, dass sie vorhat, sich zur Interstate durchzuschlagen.« Er wies auf die Brücke über der Schlucht des Snake River.
    Arlen

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