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Nachtschrei - Deaver, J: Nachtschrei - The Bodies left behind

Titel: Nachtschrei - Deaver, J: Nachtschrei - The Bodies left behind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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tun.«
    Er schien es gar nicht zu hören. Seine Stirn lag in Falten.
    Dahl sah etwas genauer hin und ließ ihm - wie stets bei Zeugen - die Zeit, den Gedanken laut zu äußern.
    »Das ist vermutlich verrückt …« Paskell neigte den Kopf. »Nur so eine Idee.«
    In den meisten Fällen waren die Vorschläge der Zivilisten tatsächlich verrückt. Aber manchmal führten sie auch direkt zur Tür des Killers. »Lassen Sie hören«, sagte Dahl.
    »Steven hat mir letzten Herbst von einem Zwischenfall erzählt.«
    »Ja?«
    »Er sagte, er sei hier oben mit einem Kerl aneinandergeraten. Bei irgendeinem Laden. Ein kräftiger Mann. Ein Einheimischer, sagte Steve. Es ging um irgendeine Bagatelle, einen Beinahezusammenstoß auf dem Parkplatz. Der Typ ist ausgerastet. Ist ihm bis hierher gefolgt und hat ihm gedroht.«
    »Hat Ihr Freund Ihnen irgendwelche Einzelheiten verraten?«
    »Nein. Nur dass der Mann hier in der Gegend wohnt und ziemlich massig ist. Hundertfünfunddreißig Kilo schätzungsweise.«
    Munce sah Dahl an und schüttelte den Kopf. »Das klingt nicht nach unseren Tätern. Nach den Fußspuren zu urteilen, war keiner der beiden so schwer. Hat er Ihnen einen Namen oder eine Beschreibung genannt?«
    »Nein, es war bloß eine dieser Geschichten: ›Mir ist da neulich was Komisches passiert‹, Sie wissen schon. Aber es hat ihn
mitgenommen. Keine Frage. Ich meine, dieser große Kerl ist einfach hier aufgetaucht … Wenn heute Abend mehr als einer hier war, dann hat er vielleicht einen Freund mitgebracht.«
    Falls Dahl einen Dollar für jeden potenziell gewaltsamen Parkplatzstreit bekommen hätte, der trotzdem friedlich ausgegangen war, hätte er reich werden können. »Könnten Sie mir Ihre Telefonnummer dalassen, Mr. Paskell?«, bat er. »Wir möchten Ihnen eventuell noch ein paar Fragen stellen.«
    Paskell schaute zu seinem Wagen, in dem die Lebensmittel verstaut waren, die er speziell für seine Freunde gekauft hatte und nun bald entsorgen musste. Würde er sie vor lauter Zorn und Verzweiflung einfach rauswerfen? Dahl hielt den Mann ungeachtet seiner sanften Art für einen Wüterich. »Mr. Paskell?«
    Er hörte immer noch nicht. Der Sheriff wiederholte die Frage. Paskell sah ihn an. »Meine Nummer … Ja, sicher.« Er nannte sie Dahl.
    Der kräftige Tanner strich sich über den Schnurrbart und warf dem Sheriff einen Blick zu. Daran gewöhnt man sich nie, nicht wahr?, schien seine Miene zu besagen.
    »Können Sie fahren?«, fragte Dahl.
    »Geben Sie mir ein paar Minuten.« Er schaute zum Haus. »Nur ein paar Minuten.«
    »Sicher. Lassen Sie sich Zeit.«
    Der Geschäftsmann zog mit maskenhaftem Gesicht sein Telefon aus der Tasche. Er rieb es zwischen Daumen und Zeigefinger und drückte sich davor, seine Freunde anzurufen. Dahl ließ ihn mit dieser herzzerreißenden Aufgabe allein.
    Prescott und Gibbs sperrten den Schauplatz mit gelbem Plastikband ab. Munce berichtete, sie hätten die Spuren der Frauen nur ein kurzes Stück in den Wald verfolgen können, bevor sie sich verloren.
    »Was halten Sie von diesem großen Einheimischen?«, wandte Tanner sich an Dahl.
    »Ich würde nicht darauf wetten, Arlen. Aber wir behalten ihn
im Hinterkopf. Wir brauchen eine Karte. Hat jemand eine Landkarte? Und Scheinwerfer?«
    Eine Karte, ja. Scheinwerfer, nein. Also gingen sie auf die vordere Veranda, wo ein helles Licht brannte und die ersten Insekten der Saison anlockte. Ein Deputy breitete die Landkarte auf dem hölzernen Tisch aus und schob die Stühle zurück. Die Häuser waren nicht darauf verzeichnet, dafür aber der Lake View Drive, als schmale gelbe Linie. Auf einer Seite lag der Lake Mondac, auf der anderen eine riesige grüne Fläche, der Marquette State Park. Man sah Bodenerhebungen und Pfade, Ranger-Stationen, Parkplätze und einige der Sehenswürdigkeiten: Natural Bridge, Devil’s Deep und die Schlucht des Snake River.
    Viele tausend Hektar.
    Dahl sah auf seine verschrammte Armbanduhr. »Lasst uns annehmen, dass seit den Morden fünf oder sechs Stunden vergangen sind. Wie weit könnten Brynn und das Mädchen gekommen sein? In diesem dichten Unterholz und bei Nacht - nicht allzu weit.« Sein Bein tat höllisch weh.
    Prescott kam hinzu. »Ich hab was bei der Garage gefunden, Sheriff.«
    Die Trooper musterten die hünenhafte Statur des Deputy. Er nickte ihnen zu, so selbstsicher, wie man mit siebenundzwanzig Jahren sein konnte.
    »Und das wäre?«
    »Eine Plane, wie man sie zum Abdecken eines Kanus benutzt. Von dort aus führt

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