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Nachtschrei - Deaver, J: Nachtschrei - The Bodies left behind

Titel: Nachtschrei - Deaver, J: Nachtschrei - The Bodies left behind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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nötigen Informationen«, fuhr Lewis fort. »Du weißt schon, um vorher alles abzuchecken.« Er klopfte seine Taschen ab und fühlte die Zigaretten, aber eher aus Gewohnheit. Er hatte nicht vor, sich hier draußen eine anzuzünden. »Ich bin ein guter Zuhörer. Jeder redet mit mir und erzählt mir allen möglichen Scheiß. So ein Typ und ich, wir haben mal bloß geplaudert, und da hat er neben jeder Menge anderem Zeug auch den Namen seines Hundes erwähnt. Und weißt du was? Ich hab seine Bankkarte geklaut, und der Name des Hundes war die PIN. Also hab ich am Geldautomaten sein
ganzes Konto leer geräumt. Und das hab ich einfach so durch Reden erfahren.«
    »Das war ziemlich schlau.«
    »Also, was sagst du?«
    »Weißt du was, Comp? Die Idee gefällt mir.«
    »Ja?«
    »Wir gehen die Einzelheiten zusammen durch und überlegen uns einen Plan. Aber diesmal richtig.«
    »Hundertzehnprozentig.«
    »Du sagst es. So, jetzt hab ich mich aber genug ausgeruht. Wir haben noch etwas zu erledigen. Und unsere Freundinnen rufen in diesem Moment vielleicht schon die Kavallerie zu Hilfe.«
    »Geht’s dir wieder gut?«, fragte Lewis.
    »Nein, Sir«, flüsterte Hart und lachte auf. »Ich wurde heute angeschossen und von einer Schlange gebissen. Nicht zu vergessen die Ammoniakdusche, die ich beinahe abbekommen hätte. Nein, mir geht es gar nicht gut. Aber was soll man machen?«
    Lewis nahm die Schrotflinte, und sie brachen in die Richtung auf, in die die Spuren zu führen schienen.
    Hart ballte die Hand mit dem Schlangenbiss zur Faust und streckte sie wieder. Es ging problemlos. »Der Tabak und das Schießpulver - was genau bewirken die eigentlich?«, erkundigte er sich.
    »Wenn du mich fragst, nicht das Geringste. Außer dass es dich beruhigt.«
    Hart atmete tief durch. »Es geht doch nichts über gesunde Waldluft. Unsere Pechsträhne endet, Comp. Lass uns da entlang gehen. Ich glaube, ich sehe einen Pfad. Wie es scheint, ist der Trickster nun auf unserer Seite.«

47
    »Gleich da unten, in der Senke.«
    Charles Gandy führte sie auf dem dunklen Pfad zu dem Wohnmobil. Es war ein großes Exemplar. Ihr Fluchtfahrzeug, ein langer Kleintransporter, ähnlich wie ein Ford Econoline, stand daneben.
    Gandys Freund war zurück.
    »Mir ist kalt«, murmelte Michelle.
    Gandy lächelte. »Sie können sich im Wagen direkt vor die Heizung setzen, falls Sie möchten.«
    »Gern. Zum letzten Mal so gefroren habe ich im Skiurlaub in Colorado. Und da konnte man jederzeit zurück zur Hütte. Das hier ist ein wenig anders.«
    Sie folgten nun einem anderen Pfad steil bergab. Das Wohnmobil stand auf einem verwahrlosten Parkplatz, an dessen Rand ein altes Gebäude allmählich vom Wald zurückgefordert wurde.
    Sie hatten noch etwa fünfzehn Meter vor sich, als Brynn, die die kühle Nachtluft einatmete, abrupt stehen blieb. Sie drehte sich um und musterte den Pfad, den sie soeben heruntergekommen waren. Dann hob sie die Waffe. Die anderen hielten ebenfalls inne.
    »Was ist los, Brynn?«, fragte Michelle.
    Gandy trat einen Schritt vor und suchte den Wald ab. »Was ist?«, flüsterte er.
    »Runter«, sagte Brynn. »Ich habe da rechts was gehört. Sehen Sie etwas?«
    Der Mann duckte sich und nahm die Bäume in Augenschein.
    Brynn zog Michelle auf der anderen Seite des Pfades in die
Hocke und beugte sich dicht neben ihr Ohr. Sie sah den diamantenen Ohrstecker, roch Schweiß und ein überaus kostspieliges Parfüm. »Wir stecken in Schwierigkeiten, Michelle«, flüsterte sie. »Stellen Sie keine Fragen, und sagen Sie kein Wort. Erinnern Sie sich an unseren Sammelpunkt?«
    Die junge Frau erstarrte. Und nickte dann.
    »Wenn ich es sage, rennen Sie dorthin. So schnell wie Sie können. Den Speer behalten Sie bei sich.«
    »Aber …«
    Brynns erhobene Hand ließ Michelle verstummen. Die junge Frau runzelte verwirrt die Stirn. Brynn wandte sich an Gandy. »Können Sie etwas erkennen?«, fragte sie mit normaler Stimme.
    »Nein.«
    Brynn legte den Sicherungshebel des Gewehrs um und richtete es auf Gandy, der erschrocken die Augen aufriss.
    »Was soll das?«
    »Jetzt, Michelle, laufen Sie!«
    Der Mann wich zurück, blieb aber stehen, als Brynn sich anspannte.
    »Los!«, rief sie. »Wir treffen uns am vereinbarten Ort.«
    Michelle zögerte nur einen Moment und floh dann zurück den Pfad hinauf. Sie verschmolz mit der Dunkelheit.
    »Was, zum Teufel, geht hier vor sich?«, herrschte Gandy sie verblüfft an.
    »Auf die Knie! Hände auf den Kopf!«
    »Das ist doch

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