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Nachtschwarze Küsse - Scent of Darkness (Darkness Chosen 01)

Titel: Nachtschwarze Küsse - Scent of Darkness (Darkness Chosen 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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inspirierten Chateau, dem Firmensitz von Wilder Wines. Links und
rechts der Landstraße erstreckten sich weitläufige Weinberge und die herrschaftlichen Anwesen der anderen Winzer.
    Es war ein Nachmittag mitten in der Urlaubssaison, und als sie über die baumbestandene Allee rollten, stellte Jasha zufrieden fest, dass die Parkplätze gerammelt voll mit Autos und Bussen standen. Etliche Touristen standen Schlange, um an einer Weinprobe teilzunehmen, andere wiederum saßen an zünftigen Holztischen unter schattenspendenden Bäumen, wo sie irgendwelche pikanten Häppchen verdrückten und köstlichen Wein dazu tranken.
    Seine Familie mochte zur Hölle und seine Romanze den Bach hinuntergehen - im übertragenen Sinne -, trotzdem boomte das Geschäft.
    Im Erdgeschoss des kleinen Palais waren der Probierraum, der Weinverkauf und der Versand untergebracht. Im Keller erklärten die Touristenführer, wie aus Trauben Wein gemacht wurde, denn dort standen die Fässer mit dem jungen Most. In den beiden oberen Etagen befanden sich die Büros. Der Fahrer setzte Jasha und Ann vor dem hinteren Eingang ab. Sie schlüpften durch den eleganten Empfangsbereich zum Aufzug. Weicher Teppichboden schluckte ihre Schritte; beide trugen Geschäftskleidung, Ann hielt eine schlanke Aktenmappe unter den Arm geklemmt, in der sie die erste Ikone aufbewahrte.
    Beide schwiegen.
    Anfangs war Jasha gar nicht aufgefallen, wie einsilbig Ann reagierte. Nachdem er seinen Bruder für dessen Intuition und Forschungsarbeit überschwänglich beglückwünscht hatte, hatte er Rurik geholfen, ein Flugticket zu organisieren. Dann hatte er ihn zum Flughafen von Seattle gefahren. Nach seiner Rückkehr saß die gesamte Familie im Wohnzimmer und überlegte, was Rurik wohl finden mochte. Gold, einen sagenumwobenen Schatz oder bloß irgendwelchen Schutt und
antike Scherben, die Daten und Aufschlüsse über die Frühgeschichte der Menschheit lieferten?
    Das wäre zwar einerseits enttäuschend, für Rurik andererseits aber ein Wahnsinnskarriereschub. Damit würde er zusätzliche Forschungsgelder für weitere Grabungen lockermachen können.
    Rurik hoffte indes, auf Informationen zu stoßen, wie sich der Pakt mit dem Teufel lösen ließe. Oder vielleicht auch - eine weitere Ikone zu finden.
    Den ganzen Abend hatte Ann geredet und die anderen mit Fragen gelöchert. Diese Ausgrabungsgeschichte schien sie brennend zu interessieren. Erst am nächsten Morgen, als sie sich auf die Rückkehr nach Kalifornien vorbereiteten, war Jasha ihre Distanziertheit aufgefallen. Er hatte dies jedoch darauf zurückgeführt, dass Ann sich unterschwellig auf ihren Job einstimmte.
    Irgendwann war ihm bitter aufgestoßen, dass sie mit allen sprach, bloß nicht mit ihm .
    Und wieso nicht? Er hatte schließlich um ihre Hand angehalten. Hatte ihr seine Liebe geschworen.
    Er tippte darauf, dass sie sauer war, weil er dabei nicht vor ihr auf die Knie gefallen war, weil er ihr weder rote Rosen noch einen Verlobungsring geschenkt hatte. Ihr nicht versprochen hatte, dass er sie auf Händen tragen würde. Aber das alles hatte er bei Meghan gemacht, und die war kein bisschen beeindruckt gewesen, zumindest nicht so beeindruckt, dass sie ihm ein fröhlich juchzendes Ja entgegengeschmettert hätte.
    Zum Glück.
    Außerdem war Ann eine ungeheuer sensible Frau. Sie konnte bestimmt nachvollziehen, dass seine Familie in diesem Fall Vorrang vor allem anderen hatte.
    Für deine Familie würdest du alles tun.

    Verdammt, er hätte sich ruhig ein bisschen mehr um Ann kümmern können. Stattdessen hatte er ihr demonstriert, dass er bloß mit dem Finger zu schnippen brauchte, und schon wurde sie schwach. Das war nicht clever gewesen. Aber wenn seine süße, sanfte, sensible Ann eigensinnig ihr Kinn vorschob und ihn eiskalt abservierte, weil sie fand, dass er sie nicht genug liebte, dann sah er rot. Dann war sein Kopf wie leergefegt, und ihm fiel keine bessere Taktik ein, als ihr mit der Glut seiner Leidenschaft zu beweisen, wie er für sie empfand.
    Dummerweise schien sie überzeugt, dass er zwischen ihr und anderen Frauen keinen Unterschied machte.
    Er schnaubte missmutig.
    Fragend spähte Ann zu ihm.
    Die Aufzugtüren glitten auf, und er ließ Ann höflich den Vortritt.
    Er blieb stehen und beobachtete sie.
    Sie bewegte sich anmutig und geschmeidig wie eine spanische Flamencotänzerin.
    Gestern hatte sein Vater versucht, ihm Vernunft und Verantwortungsbewusstsein einzuprügeln, gleichwohl wollte Jasha nur eins: ihr

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