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Nachtschwarze Küsse - Scent of Darkness (Darkness Chosen 01)

Titel: Nachtschwarze Küsse - Scent of Darkness (Darkness Chosen 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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mit Daumen und Zeigefinger ihr Kinn, zog ihr Gesicht dicht an seines. »Ann, Liebes, ich möchte dich heiraten.«
    Völlig perplex versank sie sekundenlang in seiner goldschimmernden Iris. Doch schlagartig sprühten hinter ihren Augäpfeln weiß glühende Blitze. »Bist du noch ganz dicht? Weißt du, dass ich eine Waise bin, die man in einem Container entsorgt …«
    »In einem Container? Von einem Container hast du nie was erwähnt!«
    Sie hatte eine Menge Dinge unerwähnt gelassen. »Ich weiß, dass ich für dich nicht mehr bin als eine bessere Sekretärin.«
    »Stimmt nicht, Geschäftsführungsassistentin.«
    »Ich bin eine lange Bohnenstange, mein Haar ist langweilig mausbraun und meine Titten sind zu klein. Aber wenigstens sind sie echt, und ich bin authentisch, und ich will nicht, dass du dich auf meine Kosten lustig machst!«

    Sie war wütend aufgesprungen und baute sich vor ihm auf, stemmte die Fäuste in die Seiten.
    »Ich mach mich nicht über dich lustig.«
    »Okay, das vielleicht nicht. Trotzdem sagst du nicht die Wahrheit.« Die Wahrheit in puncto große Liebe und so, meinte sie.
    »Ich mag braunes Haar. Ich stehe auf große Frauen. Mit denen kann ich besser tanzen.« Er stand auf, drängte sich an sie, schlang die Arme um ihre Taille. »Ich mag dich. Der Sex mit dir ist himmlisch. Ich bewundere dich. Du hast keine Verwandten, aber du hast in der kurzen Zeit Freunde gefunden und dir deine eigene Patchwork-Familie zusammengebastelt, die dich sehr mag.«
    »Pfft!«
    »Meinst du, ich hätte nicht aufgeschnappt, wie sie von dir sprechen? Sie schwärmen von deinem guten Charakter. Und ich kann es dir auf den Kopf zusagen, wenn deine Freundin Celia wüsste, was im Wald zwischen uns passiert ist, würde mein Dad mir sowieso die Pistole auf die Brust setzen. Aus Angst, die Dame könnte irgendwelche pikanten Details ausplaudern. So ist er nun mal.« Jasha drückte sie an seinen warmen Körper, schmiegte ihren Kopf an seine Schulter. »Ann, wieso glaubst du mir eigentlich nicht, dass ich dich heiraten will?«
    Weil er nicht wusste, wer - oder was - sie in Wahrheit war. Er hatte nicht den Hauch einer Ahnung, was mit den Menschen passierte, die sich zu ihr bekannten. Er mochte ein Dämon sein, und trotzdem begriff er nicht, dass sie eine eiskalte, eine unberechenbare Mörderin war - eine Unheilsbringerin, die zusah, wie Menschen für sie starben, und dabei auch noch herzzerreißend weinte.
    O ja, wenn er sie umarmte und liebkoste, war sie wie Wachs in seinen Händen. Trotzdem machte sie sich nichts vor: Dass
er von Heirat sprach, hatte mit Zoranas Prophezeiung zu tun. Weil er sie enger an sich und seine Familie binden wollte. Sie sehnte sich nach Liebe, aber verdammt nochmal, sie ließ sich nicht instrumentalisieren und von ihm ausnutzen!
    »Ich liebe dich«, sagte er.
    Sie hatte diesen hartnäckig-ungeduldigen Ton schon einmal gehört - bei seiner Verlobten, als sie Jasha eine ihrer berühmten Szenen gemacht hatte.
    Sie schob seine Arme weg. »Ich fände es besser, wenn du ehrlich zu mir wärst.«
    »Wie kommst du darauf, dass ich dich anlüge?« Er spielte seine Rolle unglaublich überzeugend, das musste man ihm lassen.
    »Für deine Familie würdest du alles tun«, versetzte sie bitter. »Meinst du wirklich, ich bin so naiv und nehm dir das ab? Nachdem ich die Ikone gefunden habe, die für die Wilders überlebenswichtig ist, fällt dir ganz plötzlich ein, dass du in mich verliebt bist? Gute Güte, Jasha, das glaubst du doch wohl selbst nicht, oder? Mal angenommen, eine andere Frau hätte die Ikone gefunden. Was dann? Würdest du mich dann immer noch lieben, oder würdest du dich mal eben locker in sie verlieben, weil es zweckmäßiger ist?«
    »Mein Vater erwartet, dass wir heiraten, das ist Fakt. Meine Familie auch. Aber ich weiß, was ich weiß. Wir sind zusammen durch dick und dünn gegangen, haben Ängste, Schmerzen, Katastrophen durchlitten. Wir haben uns in den vergangenen wenigen Tagen besser kennen gelernt als die meisten Paare in ihrem ganzen Leben. Wir vertrauen einander, Ann. Was willst du mehr?«
    »Liebe.«
    »Ich hab dir meine Liebe gestanden.«
    »Und ich glaub dir nicht. Diese abartige Bewunderung, die du für mich empfindest, ist keine Liebe.«

    »Liebste Ann«, stieß Jasha zwischen aufeinandergebissenen Kiefern hervor, »ich könnte mir den Mund fusselig reden, und du würdest es mir trotzdem nicht abnehmen.«
    Sie kehrte ihm den Rücken zu. »Du hast es erfasst. Bloß weil es dir

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