Nachtschwarze Küsse - Scent of Darkness (Darkness Chosen 01)
ihrer. Er verführte sie mit prickelndem Sex und betörenden Schmeicheleien, die er ihr erotisierend leise ins Ohr raunte. Regentropfen fielen auf Anns Gesicht, vermischten sich mit ihren Tränen, Tränen des Glücks und der Hingabe, während die Erde erbebte, nicht vom Donnergrollen, sondern von ihrer rauschhaften Vereinigung mit Jasha.
Das hier war Sex. Gierige Obsession. Es war wilder, animalischer
Sex, ganz anders als in ihren Träumen - und viel, viel besser.
Das Unwetter erreichte seinen Höhepunkt, ein ohrenbetäubender Lärm aus Blitz und Donner, bedrohlich dunkle Wolkenmassen, die unter einen bleigrauen Himmel dahinjagten.
In diesem Augenblick bäumte er sich über ihr auf, zerstreute alle ihre Vorbehalte, konzentrierte sie auf den Höhepunkt.
Ein tiefes Stöhnen entfuhr seiner Brust, während er sie wieder und wieder stieß, bis er erschauernd über ihr zusammensank.
In der Nähe schlug ein Blitz ein; sie hörte die Explosion, roch das Feuer, den Rauch. Als sie kam, war die Welt mit einem Mal völlig verändert.
Sie veränderte sich.
Ein weiterer Blitz leuchtete grell über ihr auf. Erfüllte sie mit seiner Glut, entflammte sie - für Jasha.
Ein glutrotes Leuchten trat in seinen Blick, und sie bemerkte seine Züge, in denen sich tiefes Begehren zeigte.
Er hatte sich ebenfalls verändert.
Sie waren eins.
Ganz allmählich entspannte sich Ann. Jashas aufgewühlter Atem verlangsamte sich. Ihre Sinne wurden ruhiger.
Er löste sich behutsam von ihr. Unbegreiflich, wie leer sie sich ohne ihn fühlte. Aber trotzdem himmlisch gut.
Jetzt wirkte er vollkommen menschlich. Abgesehen von der Tatsache, dass er es draußen bei strömendem Regen auf dem Waldboden mit ihr getrieben hatte und, statt sie zärtlich zu umgarnen, bisweilen wie ein Tier über sie hergefallen war - mit seinen wölfisch hellen Augen, die sie mit irisierender Intensität belauert hatten. Wenn sie wollte, könnte sie so tun, als hätte sie seine Transformation nie miterlebt. Als wäre alles völlig normal.
Dann tat er etwas Unglaubliches: Er schob seine Handfläche
zwischen den Ansatz ihrer Schenkel. Dann zeigte er ihr seine Hand, blutig rot von ihrer verlorenen Unschuld. Er wischte das Blut an den Felsen, der neben ihnen aufragte. »Ein Tribut an Mutter Erde«, sagte er. Damit war es ihm ernst.
War das noch normal ?
Nichts würde je wieder normal sein, aber das konnte Ann zu diesem Zeitpunkt nicht einmal ahnen.
7
U m das befremdliche Ziehen in ihrem Unterleib nicht noch zu verstärken, setzte Ann sich behutsam auf. Und rutschte von Jasha weg, dabei ließ sie ihn nicht aus den Augen.
Er kniete am Boden und beobachtete sie mit wissendem Blick.
Er sah zu viel, hörte zu viel. Dass sein Geruchssinn außergewöhnlich gut entwickelt war, wusste sie ebenfalls.
Wie sollte sie ihre Geheimnisse vor ihm bewahren?
Ähnlich wie ihr rauschhaftes Begehren war das Unwetter inzwischen abgeklungen. Ann blinzelte in den leichten Nieselregen und betrachtete verträumt den Sonnenuntergang. Ob sie das womöglich alles bloß geträumt hatte?, tröpfelte es mit einem Hauch von Melancholie in ihr Bewusstsein.
Jasha - ein Wolf? Ihr Boss - ein heißblütiger Verführer?
Nein, es war kein Traum. Sie saß hier irgendwo tief in der Wildnis, während die Sonne glutrot am Horizont versank, und hatte ihre Unschuld verloren.
Und ängstigte sich vor dem Mann, der ihre Jungfräulichkeit genommen hatte.
Nicht weil er ihr wehgetan hatte, sondern weil ihr der Schmerz bewies, dass dies alles keine Einbildung gewesen war. Er war vor ihren Augen zu einem Wolf mutiert. In welchem Universum lebte sie? Wo war so etwas möglich? Ann schüttelte ratlos den Kopf.
Er öffnete die Lippen, als wollte er etwas sagen, und schloss sie unverrichteter Dinge wieder.
Sie wich seinem Blick aus. Versuchte, ihr Kleid sittsam um ihren Körper zu schlingen. Stellte fest, dass es ruiniert war - der schwarzseidene Rock war durchgescheuert und voller Lehm, der weiße BH zerrissen.
»Bleib hier.« Er erhob sich geschmeidig.
»Wohin gehst du?«
»Ich bin gleich zurück«, erwiderte er.
Sie stellte fest, dass er ihre Frage nicht beantwortete. Nicht einmal den Versuch unternahm.
»Versprich mir, dass du hierbleibst«, beharrte er.
Von wegen. Wenn er ihre Fragen nicht beantwortete, brauchte sie ihm auch nichts zu versprechen. »Was sollte ich schon großartig machen, hmm? Wegrennen oder was? Du hast mir bereits bewiesen, dass das zwecklos ist.«
»Versprich es«, wiederholte er. Aha,
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