Nachtschwarze Küsse - Scent of Darkness (Darkness Chosen 01)
sein.
Sie schauderte unter seinem Blick.
»Dir ist kalt. Geh nach oben ins Bett.«
»Kommst du auch? Ich meine, ins Bett? Vorhin hast du das gesagt. Aber … kommst du auch bald?« In ihrer Stimme schwang Skepsis.
Was für eine faszinierende Frau. Sie hatte sein tiefstes, dunkelstes Geheimnis entdeckt. In einem Anfall von Wut und Verzweiflung hatte er sie wie ein Beutetier gejagt, sie gestellt und hemmungslos bestiegen. Er hatte keinen Funken Rücksicht auf ihre Befindlichkeiten und auf ihre Befriedigung genommen. Und obwohl er über sie hergefallen war, mit heißem, hungrigem Sex, grauste ihr geradezu davor, von ihm zurückgewiesen zu werden.
»Ich komm nach, sobald ich das Fenster repariert hab.« Er gestikulierte in Richtung Eingang.
»Ach ja. Das hätte ich fast vergessen.« Sie wandte sich zur Treppe um.
Keine Frage, er fühlte sich für seine junge, lebensunerfahrene Assistentin verantwortlich, als Unternehmer und als Mensch. Und er war bestimmt kein Typ, der die Bedeutung der traditionellen Symbole unterschätzte.
» Jeder meiner vier Söhne muss eine von den Varinski-Familienikonen finden.«
Ann hatte die Ikone gefunden. Ann war noch Jungfrau gewesen. Sie hatte ihm ihre Unschuld geschenkt. Sie war die Schlüsselfigur, die das Überleben seiner Familie garantierte, folglich lag ihm Anns Sicherheit ganz besonders am Herzen.
Er würde sie beschützen. Für seine Familie. Und für sich selbst.
»Ann.«
Sie sah ihn groß an, ihre Augen irisierend blau.
»Nichts und niemand könnte mich heute Nacht von dir trennen.«
10
A nn hörte Jasha das Schlafzimmer betreten und wunderte sich, wieso sie mit einem Mal ganz aufgeregt wurde. Sie blinzelte kritisch an sich hinunter, ob der Badeschaum - sie hatte mit den Massagedüsen jede Menge weiß perlenden Schaum erzeugt - ihren aufreizenden Luxusbody sittsam bedeckte. Auch wenn er schon alles gesehen und geküsst hatte, wollte sie nicht unbedingt aufreizend nackt vor ihm posieren.
Da war jede Menge prickelnder Schaum, aber um ganz sicherzugehen, drückte sie erneut einen Knopf, woraufhin die Whirlpooldüsen munter losblubberten.
Er trat in die Tür. »Gefällt dir mein Whirlpool?«
»Er ist toll.« Supertoll. Sie konnte sich mit ihren ein Meter achtzig bequem lang ausstrecken, trotzdem berührten ihre Zehen kaum das andere Ende. Die ringsum mit Düsen versehene Wanne war nämlich fast so breit wie lang, und der weiche Karamellton harmonierte mit den großen kupferfarbenen Fliesen. Durch das in die Decke eingelassene Oberlicht betrachtete sie die letzten watteweichen Wolkenfetzen, die über den Nachthimmel strichen, als wollten sie die Sterne blank polieren.
Natürlich war sie bestens informiert über das stimmungsvolle Ambiente und die Annehmlichkeiten, die dieses Haus bot. Immerhin hatte sie über den Umbauplänen gebrütet und sich von ihrem Büro aus um die komplette Restaurierung gekümmert. Jetzt hatte sie das fertige Ergebnis real vor sich. Sie beobachtete Jasha, der über den warmen Fliesenboden schlenderte. Geschmeidig lasziv wie ein Raubtier, wie sie nicht zum ersten Mal an diesem Tag bemerkte.
Unwillkürlich raffte sie die Schaumberge um sich.
Die Düsen trieben sie wieder weg.
Leicht hektisch schob sie den Schaum erneut zusammen.
»Hast du das Programm ›Selbst ist die Frau‹ eingestellt?« Er blickte in den Pool.
Die Schaumbläschen entwischten ihr immer wieder. »Das ›Selbst ist die Frau‹-Programm? Was zum …?« Vor ihrem geistigen Auge entstand das Bild, wie sie in seinem blubbernden Whirlpool saß, die Beine gespreizt, und er das Bad betrat. »Nein! Wie käme ich dazu?«
»Du solltest es mal ausprobieren.« Er kniete sich neben die Wanne, tauchte seinen Zeigefinger in das Wasser, und sein
Gesicht. »Die Verkäuferin im Sanitärgeschäft gab mir durch die Blume zu verstehen, dass das Programm sehr entspannend sein soll.«
»Die Verkäuferin hat dir das gesagt?« Ann war schockiert über die Offenheit dieser wildfremden Frau. Schockiert und peinlich bestürzt.
»Sie erbot sich sogar, es mir vorzuführen.«
»Was war das denn für eine?«
»Keine Ahnung, allerdings hab ich ihr freundliches Angebot dankend abgelehnt.« Er bemühte sich, ernst zu bleiben. »Ich wollte einfach abwarten, wie es dir gefällt.«
»Ich würde niemals … ich meine, nicht in deinem Beisein …«
»Ach, komm, sei kein Frosch.« Süffisant grinsend schob er den Schaum beiseite und blickte ins Wasser. »Soll ich dir mal was verraten? Ich bin ganz wild
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