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Nachtschwarze Küsse - Scent of Darkness (Darkness Chosen 01)

Titel: Nachtschwarze Küsse - Scent of Darkness (Darkness Chosen 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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einzige Frau, mit der ich mir dieses Abenteuer vorstellen kann. Ah - da ist schon der Highway.«
    Tatsächlich, sie hatten den Highway 101 erreicht.

    »Wir gehen ein paar Minuten nach Süden, dann drehen wir in Richtung Inland«, sagte er.
    »Nach Süden? Toll.« Für Ann bedeutete Süden Städte und Menschen, Zivilisation und, natürlich, Kalifornien.
    »Also dann« - er verschwand im Unterholz und kehrte mit einem schnittigen Geländemotorrad zurück - »wollen wir die Varinskis mal ein bisschen ins Schwitzen bringen.«

17
    echs Stunden später, als dem Motorrad der Sprit ausging und die letzten Lichter erloschen, wusste Ann nicht mehr, wo sie war. Ihr taten die Arme weh, weil sie Jashas Taille krampfhaft umklammert gehalten hatte, und ihr Allerwertester war auf der langen Fahrt mit der Maschine ordentlich durchgerüttelt worden.
    »Das reicht fürs Erste«, meinte Jasha selbstzufrieden. Er half ihr vom Sozius und bockte die Maschine auf.
    Sie rieb sich ihre kribbelnde Kehrseite, stampfte mit den Füßen auf und schaute sich um. Es war tiefe Nacht, die längste Nacht in der Geschichte der Menschheit, so schien es ihr zumindest. Und dieser Ort war kein bisschen anders als alle anderen, die sie passiert hatten: wild, bewaldet und dunkel. Sehr, sehr dunkel. Als wäre die Elektrizität noch nicht erfunden. Ihre Augen schmerzten von dem bei ßenden Fahrtwind - einerlei, ob sie die Lider geöffnet oder geschlossen hielt.
    »Der Varinski braucht zwei Tage, um uns hier aufzuspüren, bis dahin bleibt mir genug Zeit, um mein persönliches Armageddon auszuwählen.« In Jashas angenehm tiefer Stimme
schwang versteckte Mordlust mit. Und Ann war froh, dass er es nicht auf sie abgesehen hatte.
    »Du willst dir vorab dein Schlachtfeld aussuchen?«
    »Hmmm, und er darf es auf gar keinen Fall merken. Ich will ihn überraschen.« Jasha war lediglich ein schwarzer Schatten in der Dunkelheit, gleichwohl hörte sie, wie er ihre Rucksäcke aus den Motorradkoffern nahm.
    »Was, wenn er ein Raubvogel ist und kein Wolf? Findet er uns dann nicht schneller?« Sie waren lange gefahren, und es war merklich abgekühlt. Als Ann ihren Handschuh auszog und ihr Gesicht berührte, fühlte es sich eisig an, wie steif gefroren.
    »Du fängst an, wie ein Wilder zu denken.« Das war zweifellos ein Kompliment. »Ich glaube, dass er Fell hat. Zumindest kann ich an ihm keine Federn wittern.« Jasha klang, als überließe er nichts dem Zufall. Und er bewegte sich wie ein General, der eine Armee befehligte. »Selbst wenn er ein Raubvogel ist, hat das für uns bloß Vorteile. Dann muss er nämlich in einem weiten Bogen hoch über dem Boden kreisen, bis er uns entdeckt. Wenn er Pech hat, übersieht er uns trotzdem. Diese Tarnkleidung funktioniert fabelhaft. Da.« Jasha schob ihr den Rucksack auf die Schultern. »Wenn du es schaffst, noch eine Meile zu laufen, kann ich dir einen warmen Schlafsack und für morgen früh ein gutes Frühstück versprechen.«
    Eine Meile würde sie schon nicht umbringen.
    Andererseits - eine Meile bergauf durch diese bleierne Schwärze …
    Sie wollte aufmucken, sparte sich aber den Atem. Stattdessen fluchte sie gedämpft, weil sie andauernd über die klobigen Wanderschuhe stolperte.
    Die schmale Mondsichel, die am Horizont klebte, erleuchtete den dunklen Nachthimmel wie eine einsame Straßenlaterne.

    Das bisschen Licht war ein schwacher Trost.
    Als er nach einem, wie ihr schien, endlosen kilometerlangen Marsch stehen blieb, war sie total außer Atem und entsprechend wütend. Angesichts ihrer Entrüstung nahm sie kein Blatt vor den Mund. »Was, sind wir schon da? Also ich könnte noch stundenlang so weiterlaufen.« Sie zeigte auf die überdimensionierten Schuhe an ihren Füßen. Himmel, sie sah aus wie ein verkrachter Clown! »Wie wär’s mit einer Runde Waldlauf?«
    »Hier hast du frisches Wasser zum Zähneputzen.« Er goss Wasser aus einem Kanister in einen Becher.
    »Womit denn? Soll ich mir etwa mit irgendeiner Baumwurzel die Zähne putzen? Oder mit einem Kiefernnadelzweig?« Sie ignorierte den Becher in seiner ausgestreckten Hand.
    Er stellte ihn auf einen Felsvorsprung. »Ich hab unsere Schlafsäcke da hinten auf dem Holzstoß ausgerollt. Zieh die Stiefel und deine Sachen aus, bevor du reinkletterst.«
    »Wir könnten uns einen Fuchsbau graben!«, rief sie in gespielter Begeisterung.
    »Schscht.« Er schlang den Arm um ihre Taille, bog sie zurück wie einen Zweig im Wind und küsste Ann.
    Sie war sterbensmüde. Und sauer

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