Nachtwandler (German Edition)
hier?“, keuche ich.
„Wonach sieht es denn aus?“, gibt er zurück.
„Du willst, dass ich mich von dir ficken lasse?“ Seltsamerweise schießt es mir alleine bei dem Gedanken daran heftig in die Lenden und ich schließe kurz irritiert die Augen.
„So hätte ich es zwar nicht unbedingt ausgedrückt, aber ja, stimmt genau.“ Ohne es sehen zu müssen, weiß ich, dass er ziemlich dreckig grinst. Er scheint an der ganzen Situation hier eine geradezu diebische Freude zu haben. Er senkt den Kopf erneut und kurz darauf fühle ich eine feuchte Zunge, die über meinen Steiß leckt. Er spreizt mit beiden Händen meine Pobacken und wandert tiefer. Ich sollte das hier schleunigst beenden. Wenn es sich nur nicht so gut anfühlen würde. Keine Ahnung, worüber ich beunruhigter bin – darüber, dass ich hier in eindeutiger Pose vor Felix auf dem Sofa hänge oder die Tatsache, dass es mir auch noch gefällt .
Felix hat inzwischen den Muskelkranz erreicht und lässt die Zunge kreisen. Einmal stößt er sogar ganz leicht zu. Meine Oberschenkel beginnen unkontrolliert zu zittern und nun ist der Zeitpunkt doch erreicht, an dem ich mich einfach wehren muss . „Vergiss es“, zische ich laut. Felix jedoch hält mich völlig unbeeindruckt mit eisernem Griff umfangen. Der Kerl hat Kraft wie ein Bär, das hätte ich ihm gar nicht zugetraut.
„Oh nein, mein Freund, heute nicht“, knurrt er in mein Ohr.
„Ich werde mich nicht nehmen lassen!“ Mittlerweile buckle ich wie ein aufgebrachter Gaul. Panik steigt in mir hoch.
„Sch-sch, ist ja okay!“ Er lässt mich sofort los und geht etwas auf Abstand.
„Versuch das nie wieder“, grolle ich schwer atmend und meine Kiefer mahlen aufeinander.
„Beruhige dich wieder, ich will dich doch zu nichts zwingen“, sagt er besänftigend.
„Das sah eben aber anders aus“, gebe ich schroff zurück. Meine Erregung ist mittlerweile vollständig verschwunden. Ich ziehe die Hose hoch und schließe sie.
„Es tut mir wirklich, wirklich leid. Ich wäre doch nie so weit gegangen, wenn ich den Eindruck gehabt hätte, dass es dir nicht gefällt“, gibt er glaubhaft zurück und fährt sich mit beiden Händen durch sein kurzes Haar. Er mustert mich einige Sekunden lang und fragt schließlich: „Soll ich verschwinden?“
Will ich das? Keine Ahnung. Ich horche in mich hinein. Nein – ich glaube nicht. „Essen“, antworte ich stattdessen knapp und deute auf den Tisch.
Wir haben uns letztendlich in die Küche gesetzt. Felix stochert gedankenverloren in der Lasagne herum und auch ich kann mich nicht so wirklich auf das Essen konzentrieren.
„Was ist mit dir passiert, Leo?“, bricht er plötzlich das Schweigen.
„Was meinst du?“, weiche ich aus.
„Du küsst nicht, du bekommst fast eine Panikattacke, wenn man dir an den Hintern will. Hat dir jemand wehgetan?“
Ich seufze laut. Oh Gott, was soll ich darauf denn antworten? Die Wahrheit? Die würde er mir eh nicht glauben.
„Versteh mich nicht falsch, ich bin weder sensationsgeil, noch außergewöhnlich neugierig - ich möchte es einfach nur verstehen .“
„Nein, mir hat niemand wehgetan. Zumindest nicht auf die Weise, die du vielleicht denkst“, antworte ich. „Aber … mit mir ist etwas passiert … vor langer Zeit.“ Ich weiß, dass sich das furchtbar kryptisch anhört, aber ich kann ihm einfach nicht die Wahrheit sagen. Anlügen möchte ich ihn allerdings ebenso wenig. „Lange Geschichte“, winke ich ab.
„Ich habe Zeit.“ Er lächelt mich aufmunternd an.
Ich schüttle den Kopf. „Vielleicht ein andermal.“ Was gleichbedeutend ist mit ‚nie‘.
Felix seufzt einmal kurz und nickt schließlich. „Und was machen wir jetzt mit dem angebrochenen Abend?“ Er schiebt die halb aufgegessene Lasagne weg und sieht mir fragend entgegen.
„Wir können wieder nach unten gehen“, schlage ich vor.
„Oder wir machen da weiter, wo wir vorhin aufgehört haben.“ Ich hole schon Luft, um zu protestieren. „Natürlich nach deinen Bedingungen“, ergänzt er lächelnd.
Das tun wir dann auch tatsächlich und es wird doch noch ein sehr aufregendes Erlebnis. Nicht so wild und ungezügelt, wie das erste Mal, dafür aber sehr viel ausdauernder und … intensiver.
Eine Stunde vor Sonnenaufgang piepst das Handy. Ich werfe einen Blick darauf und wende mich dann an Felix, der neben mir im Bett liegt und zur Decke starrt, die Arme unter dem Hinterkopf verschränkt.
„Du wirfst mich jetzt raus, habe ich recht?“ Er dreht sich zu
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