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Nachtwelt

Nachtwelt

Titel: Nachtwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theres Buechner
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ANDEREN.“
     
    Ein Geräusch hinter ihnen lässt Petra und
Mimi in die Höhe schnellen. Mit erhobenen Schwertern schauen sie in die Schreck
geweiteten Augen ihrer Freunde. Augenblicklich lassen die Frauen ihre Waffen
sinken und fallen erschöpft zurück in das weiche Gras. Schützend, wie eine
Mauer, hat sich die Gemeinschaft um Petra und Mimi gruppiert. Pit kniet neben
Mimi und reißt ihr den Blut durchtränkten Ärmel ihres Hemdes auf. Vorsichtig
hält er ihren Arm und begutachtet die Verletzung: „Ist nur eine Fleischwunde.“ Er
packt Mimi fester am Arm. Man hört am Ton seiner Stimme, dass er bemüht ist
nicht die Fassung zu verlieren als er sagt: „Spinnt ihr total! Ganz allein in
den Wald zu gehen. Ihr hättet sterben kö......“
    Theo, der mit Arovis neben Petra kniet,
winkt ab: „Lass gut sein, Pit. Nicht jetzt. Mit einem Angriff konnte zu diesem
Zeitpunkt niemand rechnen.“
    Theo sieht sich Petras Bein an, die
währenddessen zu im sagt: „Wenn du mir jetzt die Hose runterreißt, knallt es.“
    „Wieso?“, grinst Arovis. „Kein Höschen
an?“
     
    Auch Petras Verwundung wird als nicht
lebensbedrohlich eingestuft. Pit und Theo haben die purpurnen Beutel geöffnet
und streuen vorsichtig das heilende Pulver in die Wunden der Frauen. „Tut das
weh?“, will Bjaerre wissen.
    Die Freundinnen schütteln gleichzeitig den
Kopf.
     
    Gebannt schauen alle zu, wie das Pulver in
den Wunden die Farbe wechselt. Das Pulver gerät in Bewegung und scheint
lebendig zu sein. Mit jedem Farbwechsel werden die Verletzungen kleiner. Die
Wundränder nähern sich einander, bis die Schnitte vollständig geschlossen sind.
Die Haut ist glatt und nichts erinnert mehr an die tiefen Schnittwunden, die
noch vor einigen Minuten stark geblutet haben.
    Langsam entspannen sich alle. Der Rest der
Gemeinschaft nimmt nun auch im Gras Platz. „Woher wusstet ihr, dass wir hier
sind?“, will Petra wissen.
    „Die Zwerge kamen zu uns ins Lager“,
antwortet ihr Artemer. „Sie waren ganz aufgeregt und erzählten, dass innerhalb
von Minuten ein neuer Pilz gewachsen und mit ihm ein Zwerg geboren wurde.
Normalerweise kündigt sich eine Geburt über Tage an, so dass die Zwerge dem
Neuankömmling helfen können sich zurecht zu finden. Der Pilz, der mit der
Geburt des Zwerges wuchs zeigte, dass Mimi und du angegriffen werden. Die
Zwerge und wir waren außer uns vor Sorge und wir machten uns sofort auf den
Weg, um euch zu suchen. Aber sagt uns, was ist passiert? Warum wurdet ihr
angegriffen?“
     
    Abwechselnd berichten Petra und Mimi den
Freunden von dem Kampf mit den ANDEREN. Als sie davon erzählen, dass die
Angreifer versucht haben Moonlight und Darragh zu töten, geht ein Raunen durch
die Gruppe.
    „Das darf nicht sein“, sagt Michi. „Die Träger
des Lebens töten zu wollen ist mehr, als nur ein Regelverstoß. Es ist die
Missachtung des Lebens selbst.“
    „Wenigstens wissen wir jetzt, was uns im
Kampf erwartet“, sagt Artemer. „Es geht ihnen nicht darum uns durch unseren Tod
aus der Nachtwelt zu verbannen. Sie wollen uns vollständig vernichten. Ohne
unsere Seelenträger sind wir auf ewig verdammt zwischen den Welten umher zu
irren.“
    Michi ist noch immer fassungslos: „Aber
wozu? Wenn sie uns töten und uns damit unserer Erinnerung berauben, wären sie
die einzigen Weltengänger und die Nachtwelt nach ihren Wünschen formen.“
    „Vielleicht haben die ANDEREN Angst, dass unsere Erinnerungen irgendwann zurückkehren und wir wieder den Weg
in die Nachtwelt finden“, meint Petra.
    „Warum kamen sie nur zu Dritt? Ziehen sie
bereits in kleinen Gruppen durch den Wald, um uns aus dem Hinterhalt
anzugreifen?“
     
     
    Keiner der Gemeinschaft hatte ihn kommen
hören. Daher zucken jetzt alle zusammen, als sie die samtene Stimme des Zwerges
hinter sich vernehmen: „Die Drei waren Späher. Der neugeborene Zwerg kann jetzt
sprechen. Er berichtete uns, dass die Männer geschickt wurden, um
auszukundschaften wie groß eure Gruppe ist und wie es um euer Kampfgeschick
steht. Das sie auf Petra und Mimi trafen war reiner Zufall und für euch alle
ein großes Glück. Nun kennt ihr die Pläne der ANDEREN. Eure Seelenträger müssen um jeden Preis geschützt werden.
    Ihr solltet jetzt ins Lager zurückkehren.
Zwei der Sonnen sind bereits untergegangen und es wird nicht mehr lange dauern,
bis die Dritte ihnen folgt.“
    An Petra und Mimi gewandt, sagt der Zwerg:
„Meine Brüder lassen euch ausrichten, dass sie sehr glücklich sind,

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