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Nackt schlafen ist bio

Nackt schlafen ist bio

Titel: Nackt schlafen ist bio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vanessa Farquharson
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warm wird – fast so heiß wie beim heißesten Bad, das man sich freiwillig antut –, aber eben nicht mehr kochend heiß.
    Das einzige Risiko dabei ist anscheinend die Legionärskrankheit.
    Ein kurioses Faktum über die Legionärskrankheit: Der Begriff wurde im Jahr 1976 geprägt, als in Philadelphia Delegierte einer Versammlung der American Legion – einer Veteranenorganisation der US -Army – an einer Infektion durch Bakterien erkrankten, die normalerweise in einer nassen oder feuchten Umgebung auftreten und oft zu Lungenentzündung führen. Die Wissenschaftler nannten sie »Legionella pneumophila«. Es ist unklar, welchen nassen oder feuchten Aktivitäten die Veteranen in jener Woche des Jahres 1976 nachgingen, auf jeden Fall entpuppte sich die Krankheit als lebensbedrohlich; für 5 bis 15 Prozent der Betroffenen endet sie tödlich.
    Einige meiner Blogkommentatoren wiesen mich auf diese Gefahr hin, als ich von der Temperaturdrosselung an meinem Boiler berichtete. Bei weiterer Recherche stieß ich aber auf folgende Auskunft des US -Arbeitsministeriums: »Es deutet vieles darauf hin, dass kleinere Wasserleitungssysteme wie die im häuslichen Bereich seltener von Infektionen durch die Legionärskrankheit betroffen sind als größere Anlagen in Betrieben und öffentlichen Gebäuden.«
    Wenn ich also umkippe und in ein paar Wochen sterbe, mache ich die Amis dafür verantwortlich.
    17. OKTOBER , 231. TAG
    Keine Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel mehr
    Der beste Kommentar heute kam von meinem Dad, der schrieb: »Das einzige Nahrungsergänzungsmittel, das ich zu mir nehme, ist ein schöner Single Malt Whisky vor dem Schlafengehen – wirkt Wunder!«
    18. OKTOBER , 232. TAG
    Topfreiniger aus recyceltem Plastik benutzen
    Auf meinem Computer gibt es eine Datei namens »Die Liste«. Dort halte ich sämtliche Ideen für mein grünes Jahr fest: alle Vorschläge von Freunden, Verwandten und Lesern oder auch nur Links zu Artikeln und Blogs, in denen etwas besprochen wird, was ich vielleicht in meinen eigenen Alltag integrieren kann. Ursprünglich führte ich die Liste auf einem großen Blatt Papier, aber sie entwickelte sich immer mehr zu einer komplexen Matrix aus Flussdiagrammen, durchgestrichenen und eingekringelten Wörtern, Pfeilen, Linien und allen möglichen Farben, daher ging ich zu einer elektronisch gespeicherten Version über.
    Immer wenn ich eine der Ideen von der Liste zur Anwendung gebracht habe, markiere ich sie und drücke auf »Entfernen«. In einer gut geplanten Woche habe ich zehn bis fünfzehn Ideen und suche mir davon die aus, auf die ich am meisten Lust habe. Doch meistens verläuft meine Woche ziemlich chaotisch, was bedeutet, dass meine Liste nur aus drei oder vier mickrigen Punkten besteht. In einer wirklich schlechten Woche schwanke ich, ob ich noch irgendein Elektrogerät ausstecken kann oder vielleicht einfach meine eigene ausgeatmete Luft wieder einatmen soll.
    Manche Maßnahmen sind weitaus weniger drastisch, bleiben aber trotzdem Woche für Woche, manchmal sogar über Monate, auf der Liste stehen, einfach weil mir davor graut, sie umzusetzen. Dazu zählt, mich von meinem Staubsauger zu trennen und stattdessen auf Kehrbesen und Schaufel umzusteigen. Den meisten Leuten erscheint das als eine unkomplizierte Umstellung, zumal wenn sie wissen, dass ich nur Parkett- und Fliesenböden habe. Doch ich habe einfach ein unerklärliches Faible fürs Staubsaugen – es ist meine liebste Tätigkeit im Haushalt. Ich finde es klasse, wenn Staub weggesaugt statt nur herumgeschoben wird, ich liebe das Geräusch und das Gefühl dabei, als bediente ich eine mächtige Waffe, die alle Spuren von Staub, Haaren und Krümeln eliminiert. Es ist der Unterschied zwischen sauber und rein. Wie Charlton Heston sagen würde: »Meinen Staubsauger bekommen Sie nur, wenn Sie ihn aus meinen kalten, toten Händen lösen.« Und so lange rühre ich Besen und Schaufel nicht an.
    Neben dem Verzicht auf den Staubsauger gibt es noch etwas, was schon ewig lang meine Liste verunziert: das Öko-Scheuerding. Ja, genau so hatte ich es aufgeschrieben: »das Öko-Scheuerding«. Das steht aber nicht deshalb seit Monaten da, weil ich die Umstellung scheue, sondern weil ich schlicht vergessen habe, was zum Teufel ich damit eigentlich ändern wollte.
    Ich hatte das Ding vor ein paar Monaten spontan in einem Küchenladen im Zentrum gekauft, und der Kassierer sagte mir, es sei umweltfreundlich. Im Grunde ist es ein regenbogenfarbener

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