Nackt schlafen ist bio
Aktivitäten mit der Diva Cup hat: Ich war mit meiner schwimmen, tanzen und Rad fahren und hatte keinerlei Probleme. Als ich aber eines Morgens Yoga machte und beim ›herabschauenden Hund‹ ein Bein in die Luft streckte und in Richtung Kopf beugte, hörte ich das unverwechselbare Ploppen eines aufbrechenden Vakuumverschlusses. Es versteht sich von selbst, dass ich außerordentlich froh war, zu Hause zu sein und ins Badezimmer flitzen zu können, um eine größere Katastrophe zu vermeiden … Meine Hüftgelenke sind wirklich sehr beweglich, und durch manche Stellungen gerät mein Gebärmutterhals offenbar aus seiner normalen zylindrischen Form, was die Tasse undicht macht. Ihr seid also gewarnt. Aber ich muss sagen, ich finde das Ding trotzdem großartig, ohne Wenn und Aber.«
Ein unverwechselbares Ploppen? Darauf würde ich dann doch lieber verzichten.
25. OKTOBER , 239. TAG
Ein eigenes Lätzchen zum Zahnarzt mitbringen
»Dr. Buim, Daniel. 416-921- …« , las ich heute in der Arbeit auf dem Display meines Telefons. Es war die Praxis meines Zahnarztes. Aber ich war doch eben erst bei ihm gewesen. Warum riefen die mich an? Sie wussten doch über sämtliche Löcher in meinen Zähnen und meinen Zahnsteinstatus bestens Bescheid. Hatte ich versehentlich mein zum Lätzchen umfunktioniertes Stofftaschentuch dort liegen gelassen? Ärgerten sie sich, weil ich die Fluoridbehandlung und die kostenlose Zahnbürste abgelehnt hatte? Oder war dies einer jener Momente, wenn der Arzt eine richtig schlechte Nachricht zu überbringen hatte? Hatte ich womöglich Zahnkrebs? Gibt es so etwas wie Zahnkrebs?
Ich leitete den Anruf auf meine Mailbox um.
Als das rote Lämpchen blinkte und mir anzeigte, dass eine Nachricht eingegangen war, hörte ich sie sofort ab.
»Ja, hallo«, meldete sich eine gedämpfte Stimme, »äh, hier ist die Praxis von Dr. Daniel Buim. Ich bin die Sprechstundenhilfe und, äh, ich habe zufällig Ihr Gespräch mitgehört, Sie wissen schon, das mit der Dentalhygienikerin neulich, nach Ihrem Termin, bevor Sie gegangen sind.«
Sie redete wirklich in Kommas, diese Frau.
»Sie haben, glaube ich, über dieses Ding da gesprochen, es heißt, glaube ich, Diva Cup oder so. Ich wollte mich nur erkundigen, ob es Ihnen was ausmachen würde, wenn ich Sie ein paar Sachen dazu frage?«
Ich kicherte und rief gleich zurück. Letztlich wollte sie nur ein paar grundlegende Dinge darüber wissen, nämlich wie die Diva Cup funktionierte und wo man sie kaufen konnte. Es war eines dieser Flüstergespräche unter Mädels. Vielleicht war es ja nur die Erleichterung darüber, dass mir die schlechte Nachricht über Zahnkrebs erspart geblieben war, aber ich fühlte mich richtig gut bei dem Gedanken, dass dank mir ein paar Hundert gebleichte Wattebäuschchen weniger die Kanalisation verstopfen würden.
28. OKTOBER , 242. TAG
Umweltfreundliche Gesellschaftsspiele spielen
Refektorium = Speisesaal eines Klosters.
Ich werde nie vergessen, was ein Refektorium ist. Von heute an nicht mehr.
Ich habe da ein Online-Spiel namens Free Rice entdeckt. Für Wortschatzfreaks wie mich birgt es erhebliches Suchtpotenzial, weitaus mehr als Scrabble – man bekommt immer ein Wort mit vier möglichen Definitionen vorgelegt, und jedes Mal, wenn man die richtige anklickt, spenden die Vereinten Nationen zehn Reiskörner gegen den Welthunger. Ich habe es auf 40 richtige Antworten gebracht, was 400 Reiskörner ergibt. Wenn ich allerdings gewusst hätte, was ein blödes Refektorium ist, hätte ich 41 geschafft. Aber wahrscheinlich gibt es Refektorien sowieso nur in Online-Spielen …
31. OKTOBER , 245. TAG
Ein möglichst schlichtes oder gebrauchtes Halloween-Kostüm tragen
Meghans Familie, die Telpners, legt großen Wert auf ihre Garderobe. Ursprünglich studierte Meghan Modedesign an der Ryerson University, wo man ihr für ihre herausragenden Leistungen sogar die Goldmedaille der Fakultät verlieh. Sie kann ihre Kleider und ihren Schmuck selbst entwerfen. Ihr Vater Ron besitzt mehr als einhundert Paar Designerschuhe und hat ein Diamantimplantat im Zahn (im oberen rechten Schneidezahn, glaube ich). Ihre Mutter Patsy und ihr Bruder Michael sind weniger an Mode interessiert, nutzen aber offenbar freudig jede Gelegenheit, um sich zu verkleiden. Wenn also Halloween bevorsteht, weiß die ganze Nachbarschaft, dass es sich lohnt, bei den Telpners vorbeizuschauen, nicht nur wegen der großzügig ausgeteilten Süßigkeiten, sondern weil sie bei Dekoration, Musik
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