Nackt und scharf: Erotische Geschichten (German Edition)
dampfend, wie ein eBay-Kauf es niemals zu sein vermochte.
Diese Schuhe rochen viel schwächer, manchmal auch kaum noch nach der Trägerin. Das war schade, aber nun leider nicht zu ändern. Deshalb musste er ja so viele bestellen, um wenigstens gelegentlich ein stärker riechendes Paar zu erwischen. Aber auch dieses verlor dann im Laufe der Zeit immer mehr an Aroma, bis es schließlich gänzlich reizlos wurde und entsorgt werden musste.
Diese Kundin neulich im Schuhladen hatte ihn angestarrt, mit großen Augen, und dann – halb verlegen, halb tadelnd – den Kopf geschüttelt. Gesagt hatte sie zum Glück nichts, aber ziemlich rasch die Anprobe abgebrochen und ohne etwas zu kaufen mit einer leise gemurmelten Entschuldigung den Laden verlassen.
»Was war denn mit der plötzlich los?«, hatte seine patente Chefin, die Augen wie ein Luchs besaß, ihn anschließend gefragt.
»Ihr Handy! Sie hat eine SMS bekommen und musste anscheinend gleich los!«, lautete seine schlagfertige Antwort.
Die Chefin hatte ihn dennoch eindringlich angesehen, dann aber zum Glück mit einem Lächeln genickt. Damit war die Sache für dieses Mal erledigt. Dennoch wusste er jetzt, dass er sich im Laden zusammenreißen und von den Schuhen der Kundinnen wegbleiben musste. Denn wenn es ihn einmal überkam, dann konnte er einfach nicht anders. Dann musste er daran herumschnüffeln. In dieser Hinsicht war er tatsächlich ein echter Junkie geworden.
»Tony? Können Sie bitte mal nach hinten ins Lager kommen?« Die Stimme der Chefin brachte ihn sofort auf Trab.
»Ich komme schon!«
Es war mitten am Nachmittag und der Laden gähnend leer, wie meistens um diese Tageszeit. Die Stunde zwischen drei und vier Uhr nachmittags schien ein Verschnaufstündchen zu sein, kein Kaufstündchen. Man konnte beinahe die Uhr danach stellen! Er hatte schon oft mit der Chefin darüber gewitzelt, wie ähnlich die Menschen doch tickten. Frauen kauften Schuhe entweder vorher oder nachher ein. Im Verschnaufstündchen aber wollten sie – wohl zur Feier des Stadtbummeltages – in einem Café gemütlich herumsitzen und bei einem Espresso und einer süßen Kleinigkeit ausruhen.
Die Chefin stieg gerade im Lager eine Etagenleiter hinauf, offenbar suchte sie nach einem besonderen Paar Schuhe in einem der obersten Regale. Hier waren die teuersten und deshalb weniger nachgefragten Modelle für die Abendgarderobe schachtelweise gestapelt.
»Tony, halten Sie doch bitte dieses wacklige Ding fest, dann fühle ich mich hier oben sicherer!«
»Gerne.«
Ihre nackten Füße in teuren goldfarbenen und hochhackigen offenen Sandaletten befanden sich direkt vor seinen Augen, während Tony die metallenen Seitenstreben der Leiter umklammerte.
Delia – so hieß seine Chefin – hatte auch noch ihre sorgfältig pedikürten Zehennägel ganz in schimmerndem Gold lackiert. Das sah sehr sexy und edel zugleich aus.
Tony schluckte hart bei dem Anblick, obendrein brach ihm der Schweiß aus, was ihn beides gleichermaßen irritierte. Normalerweise vermied er es konsequent, Delias Füße anzusehen. Sie war seine Chefin und Arbeitgeberin und damit aus dem Rennen. So viel Selbstbeherrschung musste sein. Darauf hatte er sich eisern trainiert, von Anfang an.
Delia war quasi ein sexuelles Neutrum für ihn, seine Brötchengeberin eben! Mit dieser Haltung war er auch sehr gut gefahren, bis heute, bis eben … Und jetzt tat sie ihm das hier an!
Sie hatte einen allerliebsten kleinen Leberfleck etwa zwei Zentimeter unterhalb des linken kleinen Zehs und leicht nach rechts versetzt. Hätte man von dem bräunlichen Mal aus einen geraden Strich nach oben gezogen, wäre dieser fast – aber eben nur fast – in dem Zwischenraum zwischen dem kleinen Zeh und seinem unmittelbaren Nachbarn gelandet.
Lage und Form des Muttermals auf Delias linkem Fuß wirkten so perfekt ausgetüftelt, als wäre hier ein höchst talentierter Maler mit einem feinen Pinsel am Werk gewesen.
Delias Schönheitsfleck … Überall hätte sie den haben dürfen. Auf der Oberlippe, auf einem der beiden hohen Wangenknochen, am Nasenflügel, zwischen den festen Brüsten … Nur, bitte, bitte nicht ausgerechnet auf ihrem linken Fuß!
Tony spürte zu seinem Entsetzen, wie sein Schwanz sich in der sommerlich weiten Leinenhose plötzlich aufrichtete.
Die Erektion nahm stetig zu und war bald steinhart, und es gab nichts, was er dagegen hätte tun können.
Er fuhr sich mit der Zungenspitze über die trockenen Lippen, während sein Gehirn
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