Nackt und scharf: Erotische Geschichten (German Edition)

ans Telefon?«
    Es klickte kurz, das Band war zu Ende.
    »Pünktchen!« Die blonde, vollbusige Oberbürgermeistergattin klang geschockt.
    »So hat er Sie auch immer genannt, Gnädige Frau, richtig!«, sagte Ronny Weber ruhig, aber bestimmt.
    »Das ist nicht meine Stimme gewesen eben! Wer war diese Frau?«, rief die Gattin des Stadtoberhaupts aufgebracht.
    Der Kommissar unterdrückte einen Impuls zu lachen. Dann sagte er: »Das werden wir bald herausfinden, Frau Lander, keine Angst. Ich vermute außerdem schwer, es hat noch andere ›Pünktchen‹ in Herrn Löwes umtriebigem Leben gegeben.«
    »Kann ich denn jetzt gehen, Herr Kommissar?« Sie klang nun wieder flehend und reichlich verzweifelt.
    Ronny war froh, aus vollem Herzen nicken zu dürfen. »Gehen Sie ruhig. Ihre Personalien und Handynummer haben wir ja. Sollten wir Sie noch einmal brauchen, lasse ich Ihnen eine Textnachricht zukommen, gnädige Frau.«
    »Das vergesse ich Ihnen nie, Herr Kommissar!«, hauchte sie.
    Zwei Stunden später betrat Ronny Weber die Drogerie Anna-Maria König. Es war kurz vor Geschäftsschluss gegen zwanzig Uhr.
    Sie stand an der Kasse und zählte anscheinend die Tageseinnahmen. Als er eintrat, hob Anna-Maria die Augen. Einen Moment lang sahen sie einander schweigend an. Ronny dachte wieder einmal, wie umwerfend Anna-Maria doch war. Und dass er sie endlich fragen sollte, ob sie mit ihm ausgehen würde. Immerhin war seine Scheidung jetzt rechtskräftig und er ein freier Mann. Mit Frauen vom Kaliber einer Anna-Maria König spielte man nicht herum, das war Ronny sofort klar gewesen, von Anfang an. Und das hatte er auch nie vorgehabt …
    »Ricki Löwe ist tot!« Er trat näher an die Kassentheke heran. »Er wurde ermordet, erschossen mit einer kleinkalibrigen Waffe.«
    Anna-Maria wirkte weder überrascht noch erschrocken, eher gelangweilt. »Und wer war es?«
    Ronny zuckte mit den Achseln. »Die halbe Stadt könnte dafür in Frage kommen. Stell dir vor, er scheint zumindest einige seiner Gespielinnen Pünktchen gerufen zu haben!«
    »Wie originell!« Anna-Maria lachte spöttisch. »So kommt man wenigstens mit den Namen nicht durcheinander, was, Ronny? Was führt dich übrigens zu mir, stehe ich etwa auch unter Verdacht, so wie die halbe Stadt?«
    Ronny grinste und zwinkerte ihr vertraulich zu. »Aber klar! Hör zu, Anna-Maria, ich habe was zu feiern! Meine Scheidungspapiere sind endlich gekommen, es ist vorbei. Ich dachte, wir probieren mal den neuen Italiener in der Verdigasse zusammen aus, was meinst du?«
    Sie hielt seinem fragenden Blick stand, ehe sie leise sagte: »Sehr gerne, Ronny! Lass mich nur rasch die Kasse hier fertig machen!«
    »Ich warte derweil draußen auf dich, es ist so ein wunderbarer Sommerabend.«
    Ronny verließ die Drogerie und steuerte den nächstgelegenen Abfallkorb an. Er holte das Zellophantütchen aus seiner Jackentasche, entnahm ihm die zerdrückte Kondomschachtel und zerfetzte diese dann in winzig kleine Schnipselchen, die schließlich in den Abfall schneiten. Das Zellophan segelte hinterher. Die Pinzette wanderte zurück in Ronnys Tasche.
    Erledigt.
    Es erschien höchst unwahrscheinlich, dass eine tolle Frau wie Anna-Maria sich überhaupt mit einem Schürzenjäger vom Schlage Ricki Löwes eingelassen hatte. Und selbst wenn, sie war alleinstehend und konnte tun und lassen, was sie wollte. Dass sie seit Jahren ein ziemlich aktives Mitglied im örtlichen Schießsport-Verein war, das konnte man ihr ebenfalls nicht anlasten. Zumindest ein schönes Hobby brauchte doch jeder Single nach der Arbeit!
    Bei der enormen Anzahl weiblicher Eroberungen des Herrn Löwe kamen eine Menge Damen als mögliche Täterinnen in Betracht. Und jede von ihnen konnte die Kondomschachtel berührt haben. Oder auch nicht. Vielleicht hatte Herr Löwe immer – oder wenigstens in diesem einen speziellen Fall – selbst Hand angelegt beim Gummiüberziehen, wer wusste das schon?
    Ronny hörte leichte Tritte hinter sich und drehte sich um. Anna-Maria kam auf ihn zu, atemberaubend schön und sexy. Ein echtes Prachtweib, so eine sperrte man doch nicht freiwillig hinter Gitter, nicht einmal für eine kurze U-Haft!
    Ronny spürte, wie sein Schwanz sich voller Vorfreude in der Jeans regte, er schob rasch und verstohlen eine Hand in die Hosentasche und tastete nach den Kondomschächtelchen. Sie waren noch alle da, gut!
    Ricki Löwe brauchte die Gummis ja nun definitiv nicht mehr. Ob sie jetzt in seinem verwaisten Nachtkästchen über das