Nackt und scharf: Erotische Geschichten (German Edition)
hinunter an die Kasse, um die Eintrittskarten für die erste Vorstellung des Abends zu verkaufen, das gehörte ebenfalls zum Job. Was aber nicht weiter tragisch war, da ohnehin nie mehr als höchstens zehn Personen – fast ausschließlich Männer – pro Vorstellung kamen.
Peter erklärte Hannibal also gleich auch noch den Ticketverkauf und entließ ihn dann in einen seiner letzten frühen Feierabende. In Zukunft würde der angehende Herr Doktor der Philosophie die halben Nächte und viele Wochenenden im Pornokino verbringen.
Auf dem Weg mit der U-Bahn nach Hause und zu Thekla widerfuhr Hannibal noch eine weitere schräge Story, die im Grunde nur einem wirklich netten Kerl wie ihm passieren konnte.
Über Lautsprecher ertönte gerade die Ansage: »Zurücktreten bitte, die Türen schließen, der Zug fährt an!« – da kam noch ein Mann mittleren Alters die Rolltreppe heruntergehetzt und versuchte mittels eines Hechtsprungs, in letzter Sekunde in den Waggon zu gelangen, in dem Hannibal gleich neben der Tür einen Stehplatz gefunden hatte.
Der späte Fahrgast hielt einen üppigen Strauß roter Rosen in der Hand und fuchtelte sich damit seinen Weg durch die wartende Menschenmenge im U-Bahnhof. Gerade schob sich der Rosenstrauß mit den Blütenköpfen voraus in den Waggon herein, als die automatischen Türen sich mit einem zischenden Fauchen schlos-sen.
Die dornigen Stiele der Rosen klemmten fest im Türschlitz. Draußen auf dem Bahnsteig versuchte der verhinderte Rosenkavalier, sich an den Enden der Stängel festzuhalten und so neben der anfahrenden U-Bahn herzulaufen. Wohl in der verzweifelten Hoffnung, der Zugführer würde das Malheur bemerken, die Bahn noch einmal stoppen und die Türen öffnen. Aber das geschah nicht, und schnell musste der späte Fahrgast seinen Irrtum erkennen. Resigniert gab er Rosenstiele samt Strauß frei, blieb stehen und schaute mit leerem Gesichtsausdruck der davonfahrenden U-Bahn nach.
Hannibal stand immer noch direkt an der Tür und konnte den süßen Duft der Rosen riechen. Ein Lächeln stahl sich auf sein nettes, gut aussehendes Gesicht, weil er nämlich an Thekla denken musste und wie sie sich über den unverhofften Blumengruß gleich freuen würde.
Vielleicht gab es sogar noch vor dem Abendessen zur Belohnung einen heißen Quickie unter der Dusche …?
An der nächsten Station brauchte Hannibal nur den Arm auszustrecken, den er nicht für die Haltestange benötigte. Als die Türen fauchend auseinanderglitten, fielen ihm die Rosen direkt in die offene Hand.
»Hier, Süße, die Rosen sind für dich! Zur Feier meines neuen Nebenjobs und auf unseren gemeinsamen Sommer in Griechenland!«
Thekla fiel Hannibal wie erwartet um den Hals und strahlte. Sie war völlig nackt unter dem dünnen Bademantel, denn sie kam geradewegs aus der Dusche. Ihre langen schwarzen Haare waren feucht und dufteten nach grünen Äpfeln.
Hannibal spürte die steifen Spitzen von Theklas kleinem, festem Busen, die sich höchst verlockend an seiner Brust rieben. Er bekam sofort eine gewaltige Erektion. Der Abend begann vielversprechend, so wie Hannibal es sich erhofft hatte.
Dank des edlen Rosenspenders ist die Stimmung heute richtig gut … Wann haben Thekla und ich eigentlich das letzte Mal so früh am Abend spontanen Sex gehabt? Verdammt, das muss ein Weilchen her sein!
»Oh, là, là, was spüre ich denn hier? Sag bloß, das Pornokino hat dich so aufgegeilt … Und dann hast du auch noch Rosen gekauft?«
Thekla kicherte frech und griff Hannibal gezielt an die harte Beule in der Lieblingsjeans.
Hastig packte er ihre Hand und drückte sie noch ein wenig fester auf die schwellende Ausbuchtung.
»Reib ihn ruhig noch härter, Süße, ja so … Du, ich hab schon in der U-Bahn die ganze Zeit von dir fantasiert und gehofft, du würdest es mit mir unter der Dusche treiben, noch vor dem Essen.«
Thekla kicherte und trat dennoch plötzlich einen Schritt zurück.
»Zuerst müssen aber noch die armen Rosen ins Wasser. Schau, die lassen ja schon die Köpfe hängen, kein Wunder bei der Wärme heute. Wäre doch schade darum, wo du dich auch noch so in Unkosten gestürzt hast, Hanni.«
Er mochte es normalerweise gar nicht, wenn sie ihn respektlos »Hanni« nannte, er fühlte sich dadurch kastriert, von einem tapferen Hannibal zu einer kindischen Hanni und Nanni heruntergestutzt. Aber heute überging er es wegen des gewissen Untertons, den Thekla dem Wort Unkosten unterlegt hatte.
»Hab ich doch gar nicht!«,
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