Nackt und scharf: Erotische Geschichten (German Edition)
hatte zu reagieren. Schon befand ich mich auf dem Rückzug in Richtung Bar, mein erschlaffendes Glied verstaute ich unterwegs und schob noch den Reißverschluss nach oben. Fertig.
Das sexy Cowgirl und der flotte Cowboy waren intwischen einander am Tresen sichtlich nähergekommen. Dankenswerterweise hatten sie auch unsere beiden Barhocker frei gehalten. Ich schwang mich wieder auf meinen und machte dem Barkeeper ein Zeichen: Zeit für einen Picon Punch!
Mein Drink kam und war bereits zur Hälfte geleert, als Tina endlich auftauchte. Ihre Wangen wirkten noch etwas gerötet, ihre Augen zeigten einen verräterischen Glanz, aber das fiel sicher nur mir auf. Ansonsten wirkte sie frisch gekämmt und trug eine neue Schicht Lippenstift. Frau Kollegin musste auf dem Damenklo gewesen sein, um die Spuren unseres kleinen Weidezaun-Abenteuers zu vertuschen.
Tina musterte zunächst Mister Cowboy, der ihr unschuldig lächelnd zuzwinkerte. Dann musterte sie auch mich, kürzer und oberflächlicher, wie mir schien.
»Bestellst du mir auch noch einen, Roland?« Sie deutete mit dem Kinn auf mein Punschglas.
»Aber gerne, Tina!«
Der Drink kam, wir prosteten uns gegenseitig zu.
Mister Cowboy flüsterte ihr von der anderen Seite her etwas ins Ohr, und Tina zuckte kichernd mit den Schultern. Ich geriet erneut ernsthaft in Versuchung, dem Kuhjungen eins auf die Mütze zu geben.
»Seit wann stehst du eigentlich auf Kuhhirten?«, wisperte ich gehässig in ihr anderes Ohr, das mir zugewandt war.
Sie gackerte los. »Eifersüchtig, Roland?«
»Nicht die Bohne, ich wundere mich bloß!«
Sie trank ihren punsch viel zu schnell und schäkerte nun ungeniert erst nach rechts mit dem Cowboy, dann wieder nach links mit mir. Immer abwechselnd: Cowboy – Roland – Cowboy – Roland.
Schließlich rutschte sie erneut provozierend vom Barhocker und sagte laut, und zwar auf Englisch, damit auch der Kuhjunge es verstand: »I go outside! I need some fresh air!«
Und weg war sie!
Ich wies Mister Cowboy noch kurz an, unsere beiden Plätze erneut zu hüten, und folgte ihr auf dem Fuße. Dieses Spiel musste jetzt ein Ende haben, ich hatte genug von ihren Spielchen.
Sie stand wieder drüben am Weidezaun, an derselben Stelle und mit dem Rücken zu mir. Ich trat hinter sie und packte erneut meine Hände fest auf ihre Hüften, damit sie den Zugriff wiedererkannte.
Dieses Mal fuhr Tina zu mir herum, wir standen uns Auge in Auge und Brust an Brust gegenüber.
»Roland! Also doch! Mann, das war ja vielleicht eine Schwerstarbeit, dir endlich auf die Sprünge zu helfen. Ich dachte schon, du kommst nie mehr zu Potte, nicht in diesem Leben …« Und dann begann sie mich zu küssen.
Auf eine Art und Weise, die meine Manneskraft sofort zu neuem Leben erweckte.
GHOST LOVER
Folgende Kulisse: England, Grafschaft Oxfordshire. Ein etwas verfallen anmutendes und dennoch herrschaftliches Pfarrhaus aus dem späten 17. Jahrhundert. Ein großer verwilderter Garten mit alten Ahornbäumen. Ein offener Kamin in einer holzgetäfelten Bibliothek. Dazu eine romantische junge Frau, die historische Liebesromane und Bücher über alte englische Landhäuser schreibt. Und in den Nächten von leidenschaftlichem Sex mit Edelmännern und heldenhaften Haudegen träumt …
Die Maklerin kam ihr bereits in der Hofeinfahrt zum Immobilienbüro entgegen, kaum hatte Susanne den Motor des Leihwagens abgestellt.
»Herzlich willkommen in unserer schönen Gegend, Susan!«, rief Karen Miller und winkte ihr lebhaft zu. Sie sprach Susannes Namen englisch aus, weil ihr das ungewohnte »Susanne« irgendwie nicht richtig über die Lippen wollte. Sie hatten sich darüber beide schon am Telefon mehrmals amüsiert. Karen hatte Susanne-Susan erklärt, dass sie sich besser schon mal daran gewöhnte, sollte sie in England bleiben und leben wollen, dann eben eine »Susan« zu sein.
Karen reichte Susanne durchs offene Seitenfenster einen Schlüsselbund herein.
»Hier der große ist für das Hoftor. Der längliche, schmale für den Eingang zum Haus. Wundern Sie sich nicht, Susan, man betritt das alte Pfarrhaus wie früher durch die Küche! Ja, und der kleinste Schlüssel am Bund öffnet eine Tür an der Rückseite des Gebäudes, die direkt in ein Gewölbe hinunterführt. Dort wurden Wein, Obst, Gemüse und andere verderbliche Lebensmittel gelagert, die Leute hatten ja früher keine Kühlschränke.«
»Danke, Karen, damit habe ich jetzt wohl alles, was ich brauche. Die Wegbeschreibung und das Exposee
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