Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nadel, Faden, Hackebeil

Nadel, Faden, Hackebeil

Titel: Nadel, Faden, Hackebeil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tatjana Kruse
Vom Netzwerk:
Edelgunde von Sölln und Rudolf Alexander Wilhelm Friedensreich von Sölln heirateten unter großem Prunk und Protz auf Schloss Sölln.
    Fippa schenkte ihrem Rudolf im Laufe der Jahre sieben Kinder. Sie arbeitete nebenher als Boxlehrerin in einem Frauensportstudio in der Nähe des Familienschlosses und machte bisweilen Kaffeewerbung im Fernsehen.
    Sie blieb zeit ihres Lebens mausgrau, hatte aber neben ihrem Gatten immer mindestens einen Toyboy.
    Wir lernen: Mausgrau nie unterschätzen!

Zwei Monate und zwei Wochen später
    Wo die Liebe hinfällt, bleibt sie meist auch liegen.
     
    Klaus und Frau Denner waren jetzt offiziell ein Paar. Frau Denner zeigte eine Engelsgeduld und war nicht eifersüchtig auf Mimi, deren Risse Klaus liebevoll mit Klebestreifen abgedichtet hatte und die, in aufgeblasenem Zustand, wieder auf ihrem Sofaehrenplatz in Klausens Loft thronte.
    Die Fruchtfliegen mussten allerdings gehen, da kannte Frau Denner kein Pardon, obwohl Kläuschens Fliegentruppe gegen Ende – da war sich Klaus ganz sicher – tatsächlich den Formationsflug beherrschte!

Dreieinhalb Monate später …
    Treffer, verschenkt!
     
    »Hier, bitte!«
    Ursula Meck stürmte mit einem Pappkarton in die Seifferheldsche Küche. Hinter ihr im Türrahmen Putzfrau Olga, die sie hereingelassen hatte.
    Sie saßen in großer Runde am Frühstückstisch.
    »Meck, meck«, murmelte MaC verhalten hinter dem aufgeschlagenen
Haller Tagblatt.
Sie hatte ihrem Siggi die zahlreichen Frauengeschichten mit Prostituierten und Gummipuppen unter der Voraussetzung verziehen, dass es so etwas von nun an nie wieder geben würde und wenn doch, sie die Erlaubnis hatte, ihm die Eier mit seinem Japanmesser abzuhacken.
    Frau Meck tat so, als hätte sie nichts gehört. »Die gehören Ihnen!«, bellte sie und stellte den Karton zu Seifferhelds Füßen ab.
    Onis kam unter dem Küchentisch hervorgekrochen und schnupperte interessiert.
    »Ah, da ist er ja. Der Hallodri. Der Frauenverführer. Der Hund, der meiner Lady die Zukunft als anerkannte Zuchthündin verbaut hat!« Wütende Blitze schienen aus Frau Mecks Augen auf Onis herabzufahren.
    »Ich verstehe nicht ganz …«, meinte Seifferheld.
    Die anderen schwiegen. Dieses Entertainmentprogramm war unbezahlbar.
    Nur von MaC hinter der Zeitung meinte man ein hingehauchtes »Meck, Meck« zu hören.
    »Dieser …
Hund
 … hat meine Lady geschwängert! Jetzt hat sie Bastarde geworfen.«
    In diesem Moment hatte Onis mit der Schnauze den Deckel des Kartons aufgeschoben, und sieben süße Mischlingswelpen wurden sichtbar, die anfingen, beseelt zu fiepen, als ihr Vater sie mit nasser Zunge abschleckte.
    »Sind die goldig!«, rief Karina und schnappte sich den Welpen mit dem rundesten Buddhabäuchlein.
    »Was für süße Hundchen!«, rief auch Susanne.
    »Diese Köter bleiben mir nicht im Haus«, erklärte Irmi kategorisch, bevor Pfarrer Hölderlein ihre Hand nahm und Matthäus 7 , 8 zitierte. Oder 2 . Korinther 9 , 8 . So bibelfest waren die Anwesenden nicht. Es hatte aber was mit Liebe zu Gottes Geschöpfen zu tun.
    »Also gut«, gab Irmi klein bei, »aber nur so lange, bis wir ein Zuhause für sie gefunden haben.«
    »Na dann viel Glück«, zischte Frau Meck. »Sieben künftige Riesenhunde vermitteln? In Zeiten wie diesen? Ohne Herkunftspapiere? Ha!«
    Seifferheld fragte sich, was er je an ihr hatte finden können. Er gelobte, den Hundebabys ein gutes Zuhause zu bieten.
    Doch nach Welpendosenfutterkraftnahrung im Wert von über 1000  Euro und einem völlig zerbissenen, zerkratzten und zerfetzten Erdgeschoss gab Seifferheld die rasch wachsenden Kleinen doch in fremde Hände.
    Auch Onis war trotz aller Vaterfreude froh, sein Reich wieder allein für sich und seinen rosa Teddybären zu haben. Kinder, schien er zu denken, sind was Wunderbares: Gut durchgebraten und mit etwas Petersilie obendrauf …

Sechs Monate später
    Hey, heute Morgen mach ich Hochzeit!
Ding, dong, da bimmelt’s wunderbar …
     
    Es wurde nur eine schlichte standesamtliche Hochzeit im engsten Familienkreis. Wobei der Familienkreis in den letzten Monaten derart angewachsen war, dass es dann doch der große Trausaal im Rathaus werden musste.
    Mozes trug einen himmelblauen Anzug und ein hellgelbes Rüschenhemd. Er sah zum Anbeißen aus und durfte ganz hinten im Saal auf Onis aufpassen, an dessen Halsband eine leuchtend rote Rose prangte. Auch der rosa Teddy hatte eine rote Schleife umgebunden bekommen.
    Olaf trug zu seinem Glitzerhawaiihemd die

Weitere Kostenlose Bücher