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Nadelstiche

Nadelstiche

Titel: Nadelstiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Baden & Kenney
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den Vorfall im Club E bei der Polizei von Hoboken gemeldet hatte. Jake wusste, dass sein Freund alle Hände voll zu tun hatte, aber er brauchte seine Hilfe. »Ich will wissen, wer das Kochbuch veröffentlicht hat, das in Ms Hogaarths Küche versteckt war«, wiederholte Jake.
    »Machst du Witze? Ich weiß hier nicht mehr, wo mir der Kopf steht. Nachdem wir die Verbindung zwischen dem Vampir und dem Anschlag auf Richter Brueninger festgestellt hatten, hab ich gedacht, der Bürgermeister würde endlich einwilligen, dass das FBI den Fall übernimmt. Aber nein, er besteht darauf, dass ich weiter mitmische, dabei haben die FBller eine ganze Datenbank mit Informationen über islamistische Terrorgruppen, wollen die mich aber nicht einsehen lassen.«
    »Hör mal, Vito, falls der Vampir und dieser Bombenanschlag tatsächlich irgendwas mit islamistischem Terrorismus zu tun haben, dann hast du recht – dann hast du keine Chance, die Fälle aufzuklären«, sagte Jake. »In dem Fall hältst du dich besser bedeckt, schiebst Dienst nach Vorschrift und wartest ab, bis das FBI irgendwas findet. Aber wenn mich mein Gefühl nicht täuscht, steckt hinter den beiden Fällen etwas ganz anderes. Wenn du meine Spuren weiterverfolgst, hast du möglicherweise eine Chance, den großen Coup zu landen, auf den der Bürgermeister hofft.«
    »Und wenn du falschliegst?«
    »Dann steckst du in der Patsche«, räumte Jake munter ein. »Aber im Augenblick steckst du so oder in der Patsche. Ich finde, du hast nichts zu verlieren.«
    Es wurde still in der Leitung.
    »Lass hören«, sagte Vito schließlich.
    »Ich will rausfinden, wo dieses spanischsprachige Kochbuch in Ms Hogaarths Wohnung veröffentlicht wurde. Ich vermute, in Argentinien. Und Argentinien müsste auch die Verbindung zwischen all den Opfern sein.«
    »Hab ich da irgendwas übersehen? Es gibt keine Verbindung zwischen den Opfern – sie sind völlig zufällig ausgewählt worden. Und es war niemand aus Argentinien dabei. Nummer drei kam aus Chile, spanischer geht’s nicht.«
    »Wir sehen noch keinen Zusammenhang zwischen den Opfern«, sagte Jake. »Aber es gibt einen. Wir müssen eben weiter danach graben.«
    »Nixon hat vor über fünfundzwanzig Jahren eine Rede über das Land gehalten, und du denkst, das ist der Schlüssel zur Lösung für den Vampir-Fall? Hör doch auf, Jake.«
    »Nixons Rede und die Tatsache, dass die Sandovals Argentinier sind. Falls sich herausstellt, dass das Kochbuch von Ms Hogaarth in Argentinien veröffentlicht wurde, wären das schon drei Glieder in der Kette. Dann könnten wir die anderen Opfer fragen, ob sie irgendwann in ihrem Leben was mit Argentinien zu tun hatten.«
    »Denkst du etwa, all diese Leute enthalten uns Informationen vor?«, wollte Vito wissen. »Niemals. Ich hab sie vernommen. Sie haben Angst und sind verstört, weil sie wahllos von diesem Irren ausgesucht worden sind. Das kann unmöglich gleich fünfmal bloß vorgetäuscht gewesen sein.«
    »Nein, ich glaube nicht unbedingt, dass sie irgendwas verbergen. Vielleicht wissen die Opfer selbst nicht, welche Rolle Argentinien dabei spielt. Du hast sie nicht gefragt, ob sie Verbindungen nach Argentinien haben.«
    »Frag du sie. Was das Kochbuch angeht, die Hogaarthsche Wohnung ist inzwischen freigegeben worden. Wir hatten keinen Grund, das Kochbuch zu behalten. Gehört alles zu ihrem Nachlass. Wenn du Zugang dazu haben willst, setz dich mit ihrem Anwalt in Verbindung. Offen gestanden, ich denke, der Fall wird leichter zu lösen sein, wenn der Vampir ein Terrorist ist.«
    »Der Vampir ist ein Terrorist, keine Frage, nur eben kein islamistischer«, sagte Jake. »Genau wie bin Laden oder die Taliban oder die Palästinenser versucht er, auf seine Sache aufmerksam zu machen. Da bin ich mir sicher. Und irgendwie ist Argentinien Teil des Rätsels.«

    Jake spähte ins Mikroskop und studierte die Struktur des langen dünnen Haars, das eine mittlere unpigmentierte Linie aufwies und zu zwei Dritteln seiner Länge gefärbt war. Dieses blonde Haar hatte er dem Klebeband entnommen, mit dem Deanies Augen zugeklebt gewesen waren, und es stammte mit hoher Wahrscheinlichkeit von ihr. Jake hatte es an dem Endstück des Klebebandes gefunden, das ihren Haaransatz berührt hatte. Außerdem hafteten daran einige Hautpartikel, allerdings keine Fingerabdrücke. Deanie hatte es nicht berühren können, weil ihre Hände schon gefesselt waren, als ihr die Augen zugeklebt wurden, und der Vampir hatte offensichtlich dabei

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