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Naechte der Leidenschaft

Titel: Naechte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linsay Sands
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zögerte und zuckte dann mit den Achseln. »Das mit der Falle könnte noch immer klappen.«
    »Ihr vergesst Eure Dienerin. Inzwischen wird sie brühwarm allen erzählt haben, dass Ihr wieder genesen seid. Sogar schon wieder auf den Beinen seid, um genau zu sein.«
    »Ja«, räumte Amaury ein. »Aber das könnte zu unserem Vorteil sein. Ja, das wird gehen«, sagte er dann bestimmt. »Ihr und Blake könntet erklären, dass ich noch immer sehr schwach bin, wenn auch ganz entschieden auf dem Weg der Besserung. Das wird den Feind zwingen, einen weiteren Anschlag zu verüben.«
    Der König überdachte das und nickte schließlich. »Ich werde Euch meine Wachen vor die Tür stellen und ...«
    »Nein! Verzeiht, Eure Majestät, aber mir wäre es lieber, Ihr würdet nichts unternehmen, was meine Meuchelmörder abhalten könnte. Wachen vor meiner Tür könnten sie jetzt abschrecken. Und dann würde ich später wieder mit ihnen zu tun bekommen. Ich brauche keine Wachen. Mein Vorteil ist der, dass ich nicht krank bin. Ich werde sie erwarten.«
    »Das werde ich nicht zulassen, de Aneford. Bertrand mag ein Feigling sein, aber seine Mutter ist gerissen. Sie könnten Eure List durchschauen. Zumindest eine Wache werde ich bei Euch abstellen. Hier im Zimmer.«
    Amaury überlegte und nickte dann zustimmend.
    »Ich werde diese Wache sein.« Als alle ihn ansahen, schloss Little George die Hand fest um den Ring in seiner Hand. »Ich will, dass Gerechtigkeit geübt wird.«
    »Dann soll es so sein«, entschied König Richard.
    Emma blieb auf dem schmalen Weg stehen, wandte den Kopf zum Himmel und schloss die Augen, als sie den süßen Duft der blühenden Bäume einatmete.
    Es war der Morgen nach ihrer Ankunft in Leicestershire, und Emma waren die Stunden, die seitdem vergangen waren, wie ein angsterfüllter Albtraum vorgekommen. Das Warten zählte ohnehin nicht zu ihren Lieblingsbeschäftigungen. Aber auf das Erscheinen eines Unbekannten zu warten, der versuchen würde, ihren Mann zu töten, war unerträglich. Selbst Amaury, dem dieser Einfall zunächst so gut gefallen zu haben schien, begann nach den endlosen Stunden des Wartens Zeichen der Ermüdung zu zeigen. Die erwarteten Meuchelmörder ließen sich viel Zeit. Dies war auch einer der Gründe, aus denen Emma die Rückkehr in das Zimmer hinausgezögert hatte. Ihr Mann war in seiner Ungeduld mehr als missmutig geworden. Einige wenige Augenblicke allein im Garten waren da eine verlockende Abwechslung. Es war so frisch hier, so sauber. Wenn sie ehrlich war, so war ihr das Hofleben zutiefst fremd. Jeder wirkte so kalt und gleichgültig und vor allem zügellos. Emma schwindelte es bei dem Gedanken, wie viele Ehefrauen mit den Ehemännern anderer Ehefrauen schliefen. Aber das ist nur einer der Gesetzesverstöße, die hier geschehen, dachte sie erbost, als sie an die eine Unterhaltung zurückdachte, die sie bei Tisch geführt hatte.
    Emma war neben Lady Magdalyn gesetzt worden, eine ziemlich kalte und sarkastische Person, der es Spaß zu machen schien, ihre Mitmenschen zu schockieren. Als Magdalyn bemerkt hatte, dass Emma wachsam auf Lady Ascot starrte, als diese die Halle betrat, hatte sie sich näher zu ihr gebeugt und gemurmelt: »Sie ist eine widerliche alte Hexe, nicht wahr? Es ist ein Glück, dass Ihr der Heirat mit ihrem Sohn entgangen seid.« Und dann, nach einem kurzen Augenblick des Schweigens: »Ich frage mich, wo ihr Mädchen ist. Seit die beiden hier sind, habe ich sie noch nicht einmal getrennt gesehen.«
    Durch die beißende Ironie neugierig geworden, mit der Magdalyn das Wort Mädchen betont hatte, hatte Emma gemurmelt: »Myladys Mädchen?«
    »Nun ja. Sie ist mehr als ein Mädchen. Wenn man dem Hofklatsch Glauben schenken will, dann ist sie Lady Ascots Geliebte. Um der Schicklichkeit Genüge zu tun, nennt man sie ihr Mädchen.«
    »Ihre Geliebte?« Emma hatte vor Staunen der Mund offen gestanden. Sie war sicher, dass Lady Ascots Mädchen nicht dieses seltsame Anhängsel hatte, das für die Vereinigung benötigt wurde. Emma war sich dessen ganz sicher, schließlich war sie selbst eine Frau. Aber wie konnten sie denn dann Liebesleute sein?, hatte sie sich verwirrt gefragt. Als Emma diese Gedanken laut ausgesprochen hatte, war Lady Magdalyn in Lachen ausgebrochen und hatte in erstauntem Widerwillen den Kopf geschüttelt.
    »Ihr seid sehr naiv, nicht wahr?«, hatte Magdalyn mokant gesagt und war aufgestanden, um sich an einen anderen Platz zu setzen. Nur Augenblicke später hatte

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