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Naechte der Leidenschaft

Titel: Naechte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linsay Sands
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Knüppel übrig, der ihn damit wohl zu Tode prügeln würde. Aber wenigstens würde Amaury die Freude haben, zu wissen, dass er nicht allein untergegangen war.
    Sein Ziel war klar und seine Wut derart groß, dass seine Hoffnung sich erfüllte. Es gelang Amaury, die beiden Männer zu seiner Rechten mit einem einzigen Schwertstreich niederzustrecken. Obwohl er den zweiten Mann nicht am Nacken, sondern nur an der Schulter traf, war die Verwundung schwer genug, ihn kampfunfähig zu machen. Aber der tödliche Hieb, den Amaury von dem Banditen erwartet hatte, der genau vor ihm stand, kam nicht. Sich jetzt dieser drohenden Gefahr stellend, drehte Amaury sich zu dem Mann um. Sein Gegner starrte ihn aus weit aufgerissenen Augen an, in denen sich Entsetzen spiegelte, als er, das Schwert erhoben, um Amaury damit niederzumetzeln, auf die Knie sank und vornüber auf das Gesicht fiel. Aus seinem Rücken ragte ein Pfeil. Amaury war über die Wendung des Geschehens so verblüfft, dass er den Mann mit dem Knüppel vergaß ... bis dieser zuschlug.
    Ein Stück weit vor seinem Kumpan stehend, hatte der letzte der Banditen den Angriff des unsichtbaren Bogenschützen nicht mitbekommen und ließ seinen Knüppel jetzt mit Entschlossenheit auf Lord Amaurys Schädel niedersausen. Doch seine Siegesfreude war kurz. Noch während der Ritter vor ihm zusammenbrach, fühlte er den Stich eines Pfeils in seinem Rücken.
    Emma wartete nicht einmal ab, den zweiten, von ihr getroffenen Mann umfallen zu sehen, da trieb sie ihr Pferd schon voran. Sobald sie den Pfeil abgeschossen hatte, ergriff sie mit der freien Hand die Zügel und trieb ihre Stute zu der Stelle, an der ihr Mann und seine Angreifer lagen.
    Der Kampfplatz war ein einziges grauenvolles Durcheinander. Emma versuchte das Blut ringsum zu übersehen, als sie ihren Bogen über den Sattelknauf hängte und vom Pferd glitt, um neben ihrem Mann niederzuknien. Amaury lag auf dem Bauch, einen Arm weit von sich gestreckt. An diesem Arm packte Emma ihn und zerrte ihn zu sich herum, bis Amaury auf der Seite lag. Sie wich geschickt zurück, als sein schwerer Körper ganz herumrollte, bis er auf dem Rücken liegen blieb. Sie sah sich ihren Mann jetzt genauer an. In seinem Arm fand sie eine Wunde, die aber nicht sehr tief zu sein schien, denn sie hatte schon aufgehört zu bluten. Die Verletzung an seinem Kopf war jedoch eine andere Sache. Seinen Kopf sanft mit beiden Händen anhebend, drehte sie ihn behutsam, um besser sehen zu können. Er hatte einen ziemlich heftigen Schlag abbekommen, ehe sie seinen Angreifer hatte niederstrecken können, und er blutete stark aus der Wunde.
    Emma schaute den Weg zurück, den sie gekommen war. Es gab noch kein Anzeichen von Hilfe, auch wenn ohne Zweifel bald welche eintreffen würde. Sobald Amaurys Pferd die Burg erreichte, würden die Wachen sofort Männer ausschicken, um ihren Lord zu suchen.
    Sie hatte gerade beschlossen, dass es besser wäre, mit der Versorgung der Wunde bis zur Rückkehr zur Burg zu warten, wo sie die Dinge hatte, die sie brauchte, als ein Rascheln ihre Aufmerksamkeit erregte.
    Das Erste, was Emma bei ihrem Eintreffen gesehen hatte, war der blutende Mann neben Amaury gewesen. Es war ein Anblick gewesen, der ihr Übelkeit verursacht hatte, und deshalb hatte sie nur ihren Mann angesehen. Jetzt bemerkte sie ihren Fehler, denn anscheinend waren nicht alle der Banditen tot. Einer von ihnen, ein wieselgesichtiger Bursche mit einer ernsten, aber nicht tödlichen Schulterverletzung, war sogar wieder auf die Beine gekommen und ging jetzt langsam auf ein Schwert zu, das in seiner Nähe lag.
    Über ihre Dummheit fluchend, ließ Emma den ohnehin schon malträtierten Kopf ihres Mannes auf den Boden fallen und machte einen Sprung nach vorn, um sein Schwert zu packen. Fast sofort stand sie hoch aufgerichtet da, das Schwert bereit, um ihn zu verteidigen. Noch ein paar Schritte von dem Schwert entfernt, das er haben wollte, blieb der Bandit stehen und leckte sich die Lippen, während er die Situation einschätzte. Um die kurze Entfernung zu überwinden, die ihn noch von dem am Boden liegenden Schwert trennte, musste er sich in Emmas Reichweite und der des Schwertes vorwagen, das sie hielt. Einen Augenblick lang fürchtete Emma, der Mann würde noch weiter auf das Schwert zugehen, doch dann überlegte er es sich offenbar anders, denn er machte plötzlich auf dem Absatz kehrt und verschwand im Wald.
    Einige bange Augenblicke lang starrte Emma auf die Stelle, wo der

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