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Naechte der Leidenschaft

Titel: Naechte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linsay Sands
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während sie beratschlagten, was sie mit ihrem Fang tun sollten. Ihn gegen ein Lösegeld frei zu lassen wäre eine Möglichkeit gewesen, doch sie waren zu dem Schluss gekommen, dass der Junge nicht reich sein konnte, da er einfache Kleider trug. Emma und Rolfe waren immer ermahnt worden, ihre ältesten Sachen zu tragen, wenn sie im Wald spielten, um die guten nicht zu ruinieren.
    Die beiden Schurken waren schließlich übereingekommen, dass sie es mit irgendeinem dahergelaufenen Dorfjungen zu tun hatten, und dass es das Beste wäre, ihn umzubringen, damit er nicht erzählen konnte, dass er sie gesehen hatte. Dann hatten sie angefangen zu beratschlagen, wie sie dabei zu Werke gehen wollten. Das war der Augenblick gewesen, in dem Emma klar geworden war, dass sie ihren Cousin retten musste. Sie war die Einzige, die dazu in der Lage war. Ohne noch lange nachzudenken, hatte sie einen Pfeil eingelegt und den Bogen gespannt, hatte sorgsam auf den ihr am nächsten stehenden Schurken gezielt und ihren Pfeil abgeschossen. Dieser erste Pfeil hatte sein Ziel noch nicht getroffen, da hatte sie schon den zweiten angelegt und ebenso rasch durch die Luft sirren lassen. Kaum eine Sekunde später hatte Rolfe zwischen zwei tot am Boden liegenden Männern gestanden. Er hatte natürlich sofort gewusst, wer seine Retterin war, und er hatte ihren Namen gerufen, aber Emma war zu sehr damit beschäftigt gewesen, sich im Dickicht zu erbrechen, um antworten zu können.
    »Und Ihr habt Euren Retter nie gesehen?«
    Emma hörte Blakes Frage und schloss daraus, dass Rolfe, als er von dem Vorfall berichtet und sie ihren Gedanken nachgehangen hatte, sie offensichtlich nicht erwähnt hatte. Er fuhr jetzt fort, zu erzählen und Emma hörte ihm zu. »O doch, ich habe Lord Darion gesehen. An jenem Tag und an vielen anderen.«
    »Was hat er zu Euch gesagt?«, fragte jetzt einer der Männer, die geholfen hatten, Lord Amaury in das Zimmer zu tragen. Alle hatten der Geschichte mit großem Interesse gelauscht.
    »Nun, soweit ich mich erinnere, war er an jenem Tag zu beschäftigt, um viel sagen zu können.«
    Emma verdrehte die Augen, als sie die Belustigung in seiner Stimme hörte. Rolfe hatte sie endlos damit aufgezogen, dass sie sich an jenem Tag übergeben hatte.
    »Zu beschäftigt?« Blake runzelte fragend die Stirn.
    »Ja, und dann war er fort und Emma stand plötzlich da.«
    »Ah«, meinte einer der Männer. »Er hatte keine Zeit, sich Euren Dank anzuhören. Er ist geflohen, bevor irgendjemand ihn sehen würde.« Sein Blick wandte sich Emma zu, die fortfuhr, die Wunde ihres Mannes zu nähen. »Habt Ihr ihn gesehen, Mylady?«
    »O ja, außerdem hat Lord Darion auch ihr einmal das Leben gerettet«, antwortete Rolfe an ihrer Stelle.
    »Wirklich?« Blake sah Emma neugierig an.
    »Würdet Ihr uns die Geschichte erzählen, Mylady?«, fragte Alden schüchtern.
    Emma sah den Jungen an. Er war während der ganzen Zeit schweigsam, fast unsichtbar, aber immer bereit und gewillt, das zu tun, was an Hilfe nötig war. Auf seinem Gesicht lag keine Spur von Widerwillen, als Emma die Nadel durch die Haut stach, nur Neugier und Interesse. Sie fragte sich kurz, ob da vielleicht ein künftiger Heiler neben ihr stand, während sie den Kopf schüttelte. »Vielleicht ein anderes Mal. Aber ich denke, mein Cousin kann die Geschichte ohnehin besser erzählen. Vielleicht unten in der Großen Halle«, fügte sie betont hinzu.
    »Oh, ja. Es ist das Beste, wir überlassen es jetzt ihr, sich um Seine Lordschaft zu kümmern. Wir stehen hier sicherlich nur im Weg.« Rolfe ging zur Tür und wartete, dass die anderen ihm folgten.
    Alden zögerte, schließlich blieb er stehen, wo er war, während die übrigen Männer das Zimmer verließen.
    Blake wandte sich noch einmal um, ehe er ging. »Wird er wieder in Ordnung kommen?«
    Emma schaute auf, nachdem sie einen weiteren Stich ausgeführt hatte, und sah Blakes blasses, unglückliches Gesicht. »Ich weiß es nicht. Er hat einen harten Schlag abbekommen.«
    Blake schwieg, dann seufzte er bedrückt. »Ruft mich, wenn er aufwacht, wenn Ihr so freundlich sein wollt, Mylady.«
    »Ja«, murmelte Emma, während er die Tür hinter sich schloss. Dann widmete sie sich wieder dem Nähen der Wunde. »Alden? Vielleicht könntest du inzwischen Lord Amaurys Nachtwäsche holen. Wir werden ihn umkleiden, sobald ich hiermit fertig bin.«
    »Seine Lordschaft hat keine Nachtwäsche, Mylady.«
    Emma stutzte und schaute auf. »Keine Bettkleider?«
    »Nein. Er

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