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Naechte der Leidenschaft

Titel: Naechte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linsay Sands
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ihn beobachtet, bis ihr vor Müdigkeit alles vor Augen verschwommen war. Aber er hatte sich kein einziges Mal im Schlaf bewegt. Seine stumme Reglosigkeit begann ihr große Sorgen zu machen. »Nein, er hat sich kein bisschen gerührt«, gab sie widerstrebend zu. »Alden ist jetzt bei ihm. Er wird rufen, falls eine Veränderung eintritt.«
    Rolfe runzelte die Stirn, als sein Blick dem des Bischofs begegnete, der an seiner anderen Seite saß.
    Emma bemerkte den Blickwechsel und zog die Augenbrauen hoch. »Was ist?«
    Beide Männer wandten sich ihr zu und Mitleid lag auf ihren Gesichtern.
    »Was ist los?«, fragte Emma argwöhnisch. »Ihr seht mich an, als sei ich dem Untergang geweiht.«
    »Ich glaube. Euer Cousin und der Bischof sind besorgt darüber, was mit Euch geschehen wird, sollte Euer neuer Gatte sterben«, erklärte Blake ihr ruhig und Emma wandte sich dem Mann zu ihrer Linken abrupt zu.
    »Mein Gatte wird nicht sterben«, widersprach sie schärfer als beabsichtigt. »Außerdem wird nichts mit mir geschehen.«
    »Meint Ihr nicht, dass, sollte Euer Mann so bald nach der
    Hochzeit sterben, der gute Bertrand wieder vor der Tür stehen würde?«
    Emma spannte sich bei dieser Mutmaßung an. »Nein. Ich ...«
    »Ihr wäret wieder Witwe. Genauso wie Ihr es gestern gewesen seid. Und immer noch Eigentümerin des Besitzes, den Bertrand haben will.«
    Emma wurde bei seinen Worten totenbleich, ihr Blick flog beunruhigt zu den Dienern, die in der Halle ihrer Arbeit nachgingen. Der Gedanke, wie diese Menschen, die ihr ans Herz gewachsen waren, unter Lady Ascots Knute leiden würden, drehte ihr den Magen um. Vielleicht würde sie unter deren Regiment selbst in Gefahr sein. Denn schließlich war da noch immer das mutmaßliche Komplott gegen den König und die Bedrohung, die Lord Bertrand, sollte er zu mehr Macht gelangen, für den Herrscher darstellte. Und sie hatte nicht einmal die Hoffnung auf einen Erben, um diese Möglichkeit abzuwenden. Ihr Monatsfluss hatte heute Nachmittag eingesetzt.
    Er durfte nicht sterben. Es war ganz einfach. Er durfte nicht sterben ... weil sie Lord Bertrand nicht heiraten wollte.
    Rolfe legte seine Hand auf ihre, um Emma zu trösten, doch sie entzog sie ihm und stand rasch auf. »Ich muss nach meinem Mann sehen«, murmelte sie und verließ den Tisch.
    Länger als drei Tage war Amaury ohne Bewusstsein, drei Tage, an denen Emma unentwegt an seinem Bett saß, abwartete und kein Auge von ihm ließ. Kein Reden und Drängen von Seiten Rolfes, Blakes oder ihren Dienern konnten sie bewegen, diesen Platz zu verlassen. Sogar der Bischof redete auf sie ein, gab es aber auf, weil er einsah, dass es zwecklos war.
    Trotz ihrer beständigen Sorge, ob er aufwachen würde, war
    Emma sich dieses Ereignisses nicht sofort bewusst, als es endlich eintrat und Amaury plötzlich die Augen öffnete, als habe er nur ein wenig geschlafen. Emma sah es zwar, doch dauerte es einen Moment, bis ihr Verstand erfasste, wessen ihre übermüdeten Augen Zeuge geworden waren. Als sie es schließlich begriff, sprang sie mit einem Ruck von ihrem Stuhl auf, kniete sich neben das Bett und flüsterte seinen Namen.
    Als Amaury den Kopf wandte, ließ ihn der stechende Schmerz darin zusammenzucken. Mit zusammengekniffenen Augen blinzelte er Emma an.
    »Euch tut der Kopf weh«, murmelte sie, das Offensichtliche feststellend, dann erhob sie sich und ging rasch zur Tür. Sie rief nach Maude und Alden, dann sah sie den Bischof den Gang entlangkommen. »Mylord, Bischof!«
    »Ja, Mylady, kann ich etwas für Euch tun?« Er kam mit langsamen Schritten zu ihr und verrenkte sich den Hals bei dem Versuch, in das hinter ihr liegende Schlafzimmer zu sehen.
    »Ja, Sir. Wenn Ihr so freundlich sein wollt? Bitte sucht Maude für mich und tragt ihr auf, den Tee zu bringen, den ich sie heute Morgen für Seine Lordschaft zubereiten ließ. Er ist aufgewacht.«
    »Ist er das?« Der ältere Mann gab sich keine Mühe, seine Erleichterung über diese Neuigkeiten zu verbergen.
    »Ja.«
    »Ich werde sie sofort holen«, versprach er und machte auf dem Absatz kehrt, nur um sich ebenso rasch wieder umzudrehen. »Ihr habt ihn heute Morgen von ihr zubereiten lassen?«
    »Ja, ich habe befürchtet, sein Kopf würde schmerzen, wenn er zu sich kommt.«
    »Aber ... wie konntet Ihr wissen, dass es heute geschehen würde?«
    »Ich wusste es nicht. Ich habe sie jeden Tag einen frischen
    Krug davon zubereiten lassen«, erklärte Emma ihm, schloss die Tür vor seinem überraschten

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