Naechte der Leidenschaft
anzu-blinzeln, und verlor dabei fast das Gleichgewicht. »Oh. Ja. Das würde mir gefallen. Irgendwas, das mich von dieser verfluchten Hitze befreit.«
Amaurys Augen verengten sich, als er zusah, wie Maude seiner Frau geduldig auf die Füße half und sie zur Treppe führte.
»Meinst du, sie ist eine heimliche Säuferin?«, fragte Blake ruhig.
Amaurys Blick verfinsterte sich bei diesem Gedanken, aber er schwieg. Sein Blick kehrte zur Treppe zurück, die seine Frau und ihr Mädchen hinaufgegangen waren, und verharrte dort, bis Maude wieder herunterkam und in die Küche eilte. Als sie einen Augenblick später zurückkam, einen Korb am Arm, stand Amaury auf und rief sie zu sich.
Maude zögerte, kam dann aber widerstrebend zu ihm. »Ja, Mylord?«
»Was ist das?«, fragte er und zeigte auf den zugedeckten Korb an ihrem Arm.
Maude schlug das kleine Leinentuch zurück. »Das ist für das Bad Ihrer Ladyschaft... damit es duftet.«
Amaury spähte auf den Inhalt. Angesichts der Mischung von getrockneten Blüten zog er unmerklich die Augenbrauen hoch. Mit einem Nicken wies er auf eine kleine Schale, die mit einer grünlich gelben Masse gefüllt war. »Was ist das?«
»Ein Brei aus Kamille und Zitrone ... für das Haar Ihrer Ladyschaft.«
»Hmmm.« Amaury griff nach der Schale und schnupperte daran. Es roch nicht unangenehm. Er sah die nervöse Maude an. »Hat Ihre Ladyschaft getrunken?«
»Getrunken?« Maudes Stimme überschlug sich leicht, während ihre Augen groß wurden. »N-nein, Mylord.«
»Sie wirkte betrunken.«
»J-ja«, stimmte Maude zu.
»Ist sie es?!« Er schien drauf und dran zu explodieren.
»N-nein, Mylord!«
»Was zum Teufel hat sie dann?«
»E-es muss der Hopfen sein, Mylord.«
»Der Hopfen?«
»Ja ... und die Weidenrinde.«
Seine Verwirrung wuchs. »Was hat das zu bedeuten - Hopfen und Weidenrinde?«
»I-Ihre Ladyschaft hat von beidem etwas genommen, ehe sie sich zum Abendessen gesetzt hat«, gestand Maude >>Vielleicht haben sie zusammen mit dem Bier vom Abendessen so gewirkt.«
»Ist Weidenrinde nicht das, was sie Lord Amaury für seinen Kopf gegeben hat?«, fragte Blake jetzt, der sich ebenfalls erhoben hatte, um die Dienerin zu befragen.
»J-ja, Mylord.« Maude nickte.
»Was ist Hopfen?«
»Es ist gegen Schmerzen ... oder um Bauchweh zu lindern. Manche nehmen es, um ihre Nerven zu beruhigen.«
»Ist meine Frau krank?« Allein dieser Gedanke regte Amaury über alle Maßen auf.
Maude, die das sah, schüttelte sofort den Kopf. Doch dann seufzte sie und gestand: »Ich weiß nicht, Mylord. Sie hat nichts davon gesagt. Vielleicht leidet sie einfach an der Blähsucht.« Sie trat unruhig von einem Bein auf das andere. »Mit Eurer Erlaubnis, Mylord. Kann ich den Korb jetzt zu Ihrer Ladyschaft hinauftragen? Sie wird sehr enttäuscht sein, wenn ihr Bad abgekühlt ist, bevor ich ihr das hier gebracht habe.«
Mit grimmiger Miene nickte Amaury kurz und sah dem Mädchen nach, als es eilig die Halle durchquerte, ehe er seinen Platz an der Tafel wieder einnahm.
»Vermutlich hat sie nur Bauchgrimmen«, versuchte Blake ihn zu beruhigen, als auch er sich hinsetzte und Amaurys Gesichtsausdruck sah. »Sicherlich hätte sie es ihrer Dienerin gesagt, wenn sie krank wäre.«
»Ja«, stimmte Amaury zu. Aber er war beunruhigt.
»Mylady?«
Emma öffnete die Augen, als sie Maudes zaghafte Stimme hörte. Die Dienerin hatte ihr beim Baden geholfen, hatte sie danach in Leinentücher gewickelt und sie vor das Feuer gesetzt, um ihr Haar zu bürsten. In der Wärme des Feuers und den sanften Bürstenstrichen durch ihr Haar war Emma fast eingedöst.
Sie befühlte ihr Haar und stellte überrascht fest, dass es fast schon trocken war. Vielleicht hatte sie tatsächlich ein wenig geschlafen. Vermutlich lag es am Bier. Sie hatte die doppelte Menge von den Kräutern genommen und danach jeden Tropfen von dem Bier getrunken, das der Koch für sie beiseite gestellt hatte. Dreimal hatte sie ihre Becher leeren und wieder füllen müssen, um den Krug leer zu trinken, aber die Wirkung war erstaunlich. Um die Wahrheit zu sagen: Sie hatte sich noch nie so ... frei gefühlt. So unbeschwert, unbekümmert, entspannt. Es war ein wunderbares Tonikum für die Nacht, die vor ihr lag. Dieser Gedanke ließ Emma seufzen, als sie an ihre erste Erfahrung als Ehefrau dachte. Es wäre viel leichter, wenn ich daran gedacht hätte, mich so darauf vorzubereiten wie jetzt, dachte sie. Aber schließlich hatte sie ja nicht gewusst, was alles damit
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