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Naechte der Leidenschaft

Titel: Naechte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linsay Sands
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war auch der Grund, warum er sich den größten Teil des Nachmittags ihretwegen gesorgt hatte. Als der Ruf des Wächters endlich ankündigte, dass ihre Ladyschaft zurückkehrte, war Amaury ziemlich übel gelaunt.
    »Das wurde aber auch Zeit«, knurrte er und steckte das Schwert in die Scheide zurück, mit dem er gereizt vor seinen Männern gestikuliert hatte, während er ihnen seine Kritik und Befehle um die Ohren gebrüllt hatte. Ihm wurde bewusst, dass er seinen Zorn an seinen Leuten ausgelassen hatte, und er fühlte sich deswegen einen Moment lang schuldig. Als er sah, dass seine Frau die Richtung zu den Ställen einschlug, machte sich Amaury unverzüglich auch auf den Weg dorthin.
    »Mylord Gemahl.«
    Angesichts ihrer lächelnden Begrüßung schluckte Amaury etwas von seinem Ärger herunter und zwang etwas auf sein Gesicht, was er für ein Lächeln hielt. Auf Emma wirkte es wie eine schmerzverzerrte Grimasse und sofort spiegelte sich Besorgnis in ihrer Miene wider.
    »Habt Ihr Schmerzen, Mylord?« Sie ließ sich rasch vom Pferd gleiten.
    »Nein.«
    »Ist Euch schwindelig... fühlt Ihr Euch schwach?« Sie streckte die Hand aus und legte sie auf seine Stirn. Erleichtert stellte sie fest, dass diese sich kühl und trocken anfühlte.
    »Nein, Frau. Es geht mir gut.«
    »Ihr seid auch nicht müde? Habt Ihr es heute nicht übertrieben und ...«
    »Seit ich verletzt worden bin, ist inzwischen mehr als eine Woche vergangen«, erklärte er aufgebracht. »Und nein, ich habe es nicht übertrieben. Ich habe lediglich meine Männer beaufsichtigt. Hört auf, solch einen Wirbel zu machen, Frau.«
    »Oh. Gut.« Sie senkte den Kopf, um ihre Erleichterung zu verbergen. Er hatte keine Schmerzen und war nicht müde. Heute Abend würde sie sich ihm nähern ... wegen der Vereinigung. Wenn er sich ihr nicht von sich aus näherte. Das könnte jetzt sehr gut der Fall sein. Vielleicht hatte es nur einige Tage gebraucht, bis die Wirkung des Aphrodisiakums einsetzte. Beim Abendessen würde sie ihm eine doppelte Dosis in sein Bier mischen. Es richtet ja keinen Schaden an, dachte Emma. Dann merkte sie, dass ihr Mann seit einige Zeit mit ihr sprach und sie kein Wort davon mitbekommen hatte.
    Sie schob ihre eigenen Überlegungen beiseite und hörte sich das Ende seiner Lektion an, welche genau genommen nur der jämmerlich schlecht verhüllte Befehl war, dass sie die Burg nicht mehr verlassen durfte, wenn nicht mindestens sechs Mann sie begleiteten. Es war zu gefährlich. Die Banditen trieben sich noch immer da draußen herum.
    Emma nickte ernst, als er geendet hatte, dann wandte sie sich um und ging auf den Turm zu, ihre kostbaren Kräuter in dem Korb geborgen, den sie im Arm trug. Es war noch nicht so spät, wie sie befürchtet hatte. Ihr blieb vor dem Abendessen noch genügend Zeit, das Aphrodisiakum zuzubereiten.
    »Fühlt Ihr Euch gut, Frau?« Amaury runzelte die Stirn und griff nach Emmas Arm, um sie davor zu bewahren, rücklings von der Bank zu fallen. Sie schwankte ganz schrecklich beim Sitzen.
    »Ja.« Das Wort rutschte ihr zusammen mit einem Hickser heraus, und sie schlug rasch die Hand auf den Mund, als ein Kichern folgte. Dann nahm sie die Hand fort, um sich damit Luft zuzufächeln. »Ach herrjeh, ist das heiß hier. Findet Ihr nicht, Gemahl?«
    »Nein. Das finde ich nicht«, knurrte Amaury. Verwundert über ihr seltsames Benehmen, streckte er die Hand aus, um ihre Stirn zu befühlen, so wie sie es so oft in der vergangenen Woche bei ihm getan hatte. Sie fühlte sich nicht fiebrig an. »Frau ...«
    »Ach verdamm mich, es ist soo heiß!« Auf der Bank schwankend zerrte Emma ungeduldig am Kragen ihres Kleides und versuchte, ihn zu öffnen.
    Amaury blieb der Mund offen stehen, und er errötete in Anbetracht ihrer Wortwahl. Dann wandte er sich an den mit großen Augen dasitzenden Blake. In Amaurys Augen stand ein fragender Ausdruck, der zu sagen schien: »Was macht ein Ehemann in dieser Situation, Mylord?«
    »Sie scheint betrunken zu sein«, erwiderte Blake ratlos, nachdem er seine Fassung so weit wiedergewonnen hatte, dass er auf die stumme Frage seines Freundes antworten konnte.
    »Mylord, eine Lady ist nie betrunken«, belehrte Emma ihn und beugte sich über den Schoß ihres Ehemannes, um mit dem Finger vor Blakes Gesicht herumzufuchteln, als sie dessen Bemerkung hörte.
    »Vielleicht tut Euch ein Bad gut, Mylady«, murmelte Maude, die jetzt an der Seite ihrer Herrin auftauchte.
    »Ein Bad?« Emma schwang sich zurück, um ihre Zofe

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