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Naechte der Leidenschaft

Titel: Naechte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linsay Sands
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Problem , mit dem Emma sich im Augenblick noch nicht auseinander setzen wollte. Wie es schien, gab es in jüngster Zeit auf Eberhart Castle ohnedies genügend Aufregungen und Probleme.
    Genau genommen seit meiner Heirat, dachte Emma. Dann korrigierte sie sich. Nein, alles hatte schon davor angefangen. Mit dem Tod ihres Mannes? Oder gar schon mit ihrer Audienz beim König?
    »Ist Lord Amaury krank, Mylady?«
    Emma zuckte zusammen und errötete bei der Frage, während Gytha auf sie zukam, neben ihr stehen blieb und neugierig in den Kessel spähte. »N-nein«, erwiderte Emma. Die Worte kamen in einem heiseren Stammeln heraus. Sich räuspernd, zwang sie sich zu einem Lächeln und schüttelte den Kopf. »Nein, er ist wohlauf.«
    »Warum gebt Ihr ihm dann jeden Abend etwas in sein Bier?«
    »Ich ... Das ist ein neuer Trank, den ich ausprobiere«, schwindelte Emma und wich dem prüfenden Blicke der Frau aus.
    Gytha runzelte leicht die Stirn. »Aber ist das hier nicht Besenstrauch und ...«
    »Ihr kennt Euch mit Kräutern gut aus«, unterbrach Emma sie, bemüht, das Thema zu wechseln.
    »Ja. Meine Mutter hat es mich gelehrt.« Gytha beugte sich über die verschiedenen Heilpflanzen, die ausgebreitet auf dem Tisch neben der Feuerstelle lagen. Offensichtlich überrascht strich sie mit dem Finger über ein dickeres Pflanzenbündel, ehe sie eines der Blätter in die Hand nahm, um es genauer zu betrachten. »Ist das nicht Damiana?«
    »Es ist für einen Trank, der für vieles gut ist.« Emma wurde bewusst, wie rechtfertigend ihre Antwort klang und zuckte innerlich zusammen. »Er stärkt Leib und Glieder.«
    Gytha zog eine Augenbraue hoch. Ein amüsiertes Lächeln lag auf ihren Lippen, als sie das Kräuterbündel wieder aus der Hand legte. »O ja, und wie er die Glieder stärken wird.«
    Der anzügliche Ton von Gythas Bemerkung ließ Emma helle Röte in die Wangen steigen. Doch sie wurde vor einer Antwort bewahrt, weil die Tür neben ihr geöffnet wurde und Sebert hereinschaute. Sanft und vergnügt lächelte er Gytha an. »Das französische Frettchen veranstaltet einen Riesenwirbel um deine lange Abwesenheit, Gytha. Vielleicht solltest du ...«
    »Ja.« Die Frau seufzte und ging zur Tür, die leichte Verärgerung auf ihrem Gesicht machte einem vertraulichen Lächeln Platz. »Begleitest du mich hinauf?«
    Emmas Augen weiteten sich überrascht bei diesem gurrenden Ton, und sie weiteten sich sogar noch weiter angesichts der Heftigkeit, mit der Sebert errötete, schluckte und schließlich nickte.
    »Guter Gott«, murmelte Emma kopfschüttelnd. Sie würde wegen Gytha und Sebert bald etwas unternehmen müssen. Sehr bald, dachte sie trocken, als sie sich wieder dem Rühren ihres Kräutertranks zuwandte. Es war ein weiteres Bündel Damiana-Pflanzen. Sie schien fast jeden Tag eines zu kochen. Das war nötig, weil sie so viel davon in den Trinkbecher ihres Mannes füllte. Sie hatte gehofft, diese Menge bald verringern zu können, aber nach seiner Drohung heute Nachmittag ...
    Nicht, dass sie wirklich glaubte, dass er sich weigern würde, ihr beizuwohnen. Denn er schien Gefallen daran zu haben. Außerdem war sie sich nicht ganz sicher über die Gründe, die ihn vorhin so verärgert hatten. Doch sie würde Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. Statt die Menge des Aphrodisiakums zu reduzieren, die sie in seinen Becher tat, würde sie diese von nun an verdoppeln. Dafür würde sie aufhören, ihm die anderen Kräuter zu geben. Sie musste es tun, weil ansonsten in seinem Becher kein Platz mehr für das Bier blieb. Emma hielt es für klüger, Vorsicht walten zu lassen und ihm mehr von dem Liebestrank zu geben ... für den Fall, dass er es doch ernst gemeint hatte.
    Emma öffnete die Augen, schaute auf das leere Bett neben sich und seufzte. Es schien, dass Amaury es mit seiner Ankündigung nicht wieder mit ihr zu schlafen, ernst gemeint hatte. Gestern Abend hatte er beim Essen zu trinken angefangen und erst damit aufgehört, als ihm der Kopf auf die Tischplatte gesunken war und er laut zu schnarchen begonnen hatte. Emma hatte ihn dort sitzen lassen und sich in das gemeinsame Schlafgemach zurückgezogen.
    Trotz der Tatsache, dass sie nicht nur die doppelte Menge des Liebestrankes wie gewöhnlich in sein Bier getan hatte, sondern auch diese Dosis wiederum verdoppelt hatte, war er nicht zu ihr gekommen. Vielleicht ließ die Wirkung des Tranks nach, wenn der Körper sich daran gewöhnt hatte. Oder die Wirkung war durch die reichliche Menge Bier verhindert

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