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Naechte der Leidenschaft

Titel: Naechte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linsay Sands
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Aber ... er wollte mehr. Er wollte nicht nur einfach der sein, dessen Gegenwart sie vor Bertrand schützte. Er wollte ... Hölle, aber er wusste nicht, was er eigentlich wollte, und genau da lag das Problem.
    »Vielleicht empfindest du sogar Liebe für sie.« Amaury schauderte es, als ihm Blakes Worte in den Sinn kamen. Er hatte nur wenig Erfahrung, was dieses Gefühl anging. In seinem Leben hatte es sehr wenig davon gegeben. Doch so sehr ihm dieses Gefühl in der Vergangenheit gefehlt haben mochte, so wenig wünschte er jetzt, darunter zu leiden. Schon gar nicht wegen einer Frau, für die er nicht mehr war als einer ihrer Zuchtbullen draußen im Stall, der sie vor Bertrand bewahrte.
    Eine Grimasse schneidend, starrte er in die dunkle Flüssigkeit in seinem Becher. Sein Freund hatte aber schon Recht: Emma war eine ganz besondere Lady. Amaury war des öfteren Zeuge des Benehmens vieler so genannter Ladys gewesen. Die Frau seines Vaters, zum Beispiel. Eine hübsche Frau, mit einem stets freundlichen Lächeln auf den Lippen - so lange es jemandem galt, den sie es für wert hielt, es ihm zu schenken. Gegen die Unwerten, und dazu hatten die Diener und der Bastard ihres Mannes gezählt, war sie wie ein grausamer, herzloser Drache gewesen.
    Und dann gibt es noch die Ladys am königlichen Hof, dachte Amaury verächtlich. Ihm war es so vorgekommen, als seien die Frauen dort ebenso erpicht darauf gewesen, einen Ehemann zu ergattern, wie die Männer auf den Krieg versessen gewesen waren. Kalt und rücksichtslos, intrigant und hinterlistig.
    An seiner Frau hingegen fand er keine dieser Eigenschaften. Ihre Leute, seien es die Diener oder die Soldaten, schienen sie wirklich zu mögen und zu respektieren. Das war durch die Art und Weise offensichtlich geworden, mit der sie auf ihre mit leiser Stimme erteilten Anweisungen reagierten. Selbst auf ihren Wunsch, jedes Stück Tuch in der Burg, einschließlich ihrer eigenen Kleider, schwarz zu färben. Als Amaury den Haushofmeister gefragt hatte, warum sie alle diese düsteren Gewänder trügen, hatte der einfach nur geantwortet: »Ihre Ladyschaft hat es so gewünscht. Sie ist in Trauer ... oder sie war es. Ich vermute, das hat mit ihrer Wiederheirat aufgehört.« Während Sebert noch dagestanden und über die Etikette dieser Angelegenheit nachgedacht hatte, hatte Amaury gefragt: »Und Ihr habt es getan?«
    »Ja, Mylord.«
    »Warum?«
    »Warum?« Die Frage schien Sebert zu verblüffen. »Nun, um sie zu erfreuen.«
    Ein ausreichend einfache Antwort, die viel mehr sagte als die Worte selbst. Um sie zu erfreuen. Nicht aus Angst. Nicht aus Pflichtgefühl. Nicht einmal, weil sie ihre Herrin war, sondern, um sie zu erfreuen. Ihre Leute arbeiteten hart, um ihrer Herrin zu gefallen. Und als Gegenleistung kümmerte sie sich um sie. Sie wachte über ihre Gesundheit, sorgte für ihr Essen, kümmerte sich um die Bedürfnisse ihres Alltags. Sie hatte sogar seine Männer unter ihre Fittiche genommen, versorgte deren zahllosen Wunden und Wehwehchen und hatte ein Auge auf deren Wohlergehen.
    Ein Ausruf der Bestürzung ließ ihn zum Kamin hinüberschauen. Er sah seine Frau bei den Hunden knien, auf ihrem Gesicht spiegelte sich Entsetzen. Amaury runzelte die Stirn und erhob sich, um zu ihr zu gehen, blieb jedoch stehen, als Little George in die Halle gestürmt kam und auf ihn zueilte.
    »Ein Trupp Reiter nähert sich.«
    »Wer ist es?«
    »Ich konnte das Banner nicht erkennen. Sie sind noch zu weit weg.«
    Amaury runzelte die Stirn. »Ob sie in kriegerischer Absicht kommen?«
    »Nein. Dazu sind es zu wenig.«
    »Vielleicht kehrt Lord Rolfe zurück«, meinte Amaury mit einem Achselzucken und ging weiter zu Emma. »Was ist, Frau?«
    Emma kauerte am Boden und starrte fassungslos auf die Tiere, die merkwürdig still dalagen. »Sie sind tot.«
    »Tot?! Alle?« Amaurys Ausruf erregte die Aufmerksamkeit der anderen in der Großen Halle, und viele von ihnen kamen zum Kamin herüber.
    Emma seufzte, als sie den Unglauben in seiner Stimme hörte. Sie konnte es ja selbst kaum fassen, obwohl sie jeden der drei Hunde angefasst und deren steife Körper unter dem Fell gespürt hatte. Sie waren tot und das bereits seit Stunden. »Ja, mein Gemahl, alle drei.«
    »Ist es die Pest, Mylady?«, flüsterte Maude entsetzt, als sie sich hinkniete, um sich die Tiere anzusehen.
    »Nein«, stieß Emma grimmig hervor und warf ihr für diese Vermutung einen tadelnden Blick zu. Allein die Erwähnung des Wortes »Pest« reichte

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