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Naechte der Leidenschaft

Titel: Naechte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linsay Sands
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heutzutage aus, um eine Panik auszulösen. Sich von ihrer Zofe abwendend, hob Emma den Kopf eines der bedauernswerten Tiere an, um die Augen und die Schnauze genauer zu betrachten. Sie zog die Augenbrauen zusammen.
    »Ist es Fleckfieber?«, fragte Maude.
    »Nein!« Emma sagte es barsch, als ein Murmeln der Furcht durch die Menge der Versammelten ging und einige begannen, einen oder zwei Schritte zurückzuweichen. »Es war Gift.«
    »Gift?!«, stieß Maud entsetzt hervor und sah ihre Herrin fragend an.
    »Gift?« Amaurys Blick glitt über die toten Tiere. Sie hatten nur das Essen vom Tisch bekommen, Reste von den Mahlzeiten, die man ihnen zugeworfen hatte. Und niemand sonst war krank. Abgesehen davon war Wasser das Einzige, was man den Hunden sonst noch gegeben hatte. Es befand sich in einer großen Schale, die jeden Tag gefüllt wurde und an der Tür zur Küche stand. Jetzt glitt sein Blick zu dieser Schüssel.
    »Ja, Gift.« Zornig stand Emma auf und wandte sich Amaury zu.
    »Ihr habt sie getötet!« Die Anklage explodierte in der Stille der Halle, und das Entsetzen darüber ließ Emma fast zusammenbrechen.
    »Was?«, flüsterte sie fassungslos.
    »Ihr habt sie getötet. Mit Euren Kräutern vergiftet.«
    Emma erstarrte, doch in ihr erwachte Empörung. »Habt Ihr den Verstand verloren? Warum sollte ich meine Hunde vergiften?«
    Sein Blick richtete sich auf die bedauernswerten Tiere. »Nicht die Hunde. Mich.«
    »Was?«
    »Mich. Ihr habt versucht, mich zu vergiften!«, rief er, als ob ihm das in diesem Moment erst richtig bewusst würde.
    »Mylord Gemahl«, sagte Emma wütend und machte einen Schritt auf ihn zu.
    »Nein!« Amaury wich vor ihr zurück und hob dabei die Hände, als wehrte er eine Hexe ab. »Habt Ihr gestern Abend ein Mittel in mein Bier getan oder nicht?«
    Als sie ihn nur stumm anstarrte, ging Amaury auf Emma zu, packte sie an den Armen und schüttelte sie. »Habt Ihr das getan?«
    »Ja.« Sie spuckte dieses Wort förmlich aus, und Amaury ließ sie sofort los, schleuderte sie fast von sich.
    »Ich habe mein Bier in die Schale geschüttet, die Ihr gestern Abend für die Hunde hingestellt habt. Und jetzt sind sie tot... vergiftet. Das Gift war in meinem Becher!«
    Sogar Emma erstarrte bei dieser niederschmetternden Aussage. Die ganze Halle schien den Atem anzuhalten, als man auf ihre Antwort wartete. Doch ehe sie etwas sagen konnte, stellte sich Alden an ihre Seite.
    »Vielleicht war es ein Versehen«, brachte Amaurys Squire zur Verteidigung seiner Herrin vor. »Es ist wirklich wahr, Mylord, diese Kräuter sehen sich sehr ähnlich. Ich könnte sie nicht auseinander halten. Vielleicht...« Er verstummte, suchte nach einer Erklärung, wie es hatte geschehen können, dass seine geliebte Lady Emma ihren Mann unbeabsichtigterweise fast umgebracht hatte.
    Emma hätte ihn dafür schlagen können. Allein die Tatsache, dass der Junge nach einer Rechtfertigung für sie suchte, sagte ihr, dass auch er annahm, ihr Kräutertrank sei das Gift gewesen. Ein Blick auf die Gesichter der Umstehenden machte Emma deutlich, dass alle anderen ebenso dachten. Ihr war, als habe man ihr einen Tritt in den Magen versetzt.
    »Ich habe keinen Fehler gemacht! Ich habe meinem Mann kein Gift gegeben«, schrie Emma außer sich vor Wut.
    Ihr undamenhaftes Benehmen rief Bestürzung unter den Umstehenden hervor, aber im Augenblick war Emma die Meinung der anderen herzlich egal. Um Himmels willen, sie hielten sie für eine Giftmischerin! Angeekelt von deren Misstrauen machte Emma auf dem Absatz kehrt, um zu gehen, doch Amaury packte sie am Arm und riss sie zurück.
    »Ihr werdet Euch jetzt nicht einfach davonmachen, Frau.«
    Emma starrte auf seine Hand, die ihren Arm gepackt hielt. Dann hob sie den Kopf und sah mit kalten Augen in sein wütendes Gesicht. »Gemahl?«
    Sie sagte es so süß und in einem solchen Gegensatz zu der eisigen Wut auf ihrem Gesicht, dass Amaury misstrauisch die Augen zusammenzog. »Ja?«
    »Geht zum Henker!« Die ganze Halle schien aufzukeuchen, als Emma diese Worte brüllte. Danach starrte sie mit kalter Genugtuung in die entsetzten Mienen, riss sich los und rauschte auf die Treppe zu. Sie hatte nicht die Absicht zu bleiben, und sich diesen Unsinn noch länger anzuhören. Als Nächstes würde man sie noch eine Hexe schimpfen und Vorbereitungen treffen, sie auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen.
    Verblüfft schaute Amaury auf den Rücken seiner entschwindenden Frau, dann wandte er sich an Blake. »Was hat sie zu mir

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