Naechte der Leidenschaft
meinte Little George.
»Aber ihr Überfall hat mich doch erst dazu veranlasst, das zu tun. Damit haben sie es doch geradezu herausgefordert, sie zu jagen.«
Blake nickte. »Also sind sie darauf angesetzt worden, dich zu töten.«
»Ja, genau wie die Söldner.«
Little George zog die Augenbrauen hoch. »Du glaubst nicht mehr, dass die Söldner von jemandem bezahlt worden sind, der mit deinem letzten Auftrag zu tun hatte?«
»Nein.«
»Und du glaubst nicht länger, dass deine Frau versucht hat, dich zu vergiften?«
Amaury schüttelte müde den Kopf und sagte den beiden Freunden, was ihm erst vor wenigen Augenblick klar geworden war. »Emma war diejenige, die gesagt hat, dass es Gift ist. Ansonsten hätten wir es für irgendeine Krankheit gehalten.«
Beide Männer nickten angesichts der Wahrheit in diesen Worten. Blake sah Amaurys bedrückte Miene und runzelte unmerklich die Stirn. »Du scheinst von dieser Erkenntnis nicht sehr angetan zu sein, mein Freund.«
»Um offen zu sein, ich bin nicht sicher, ob ich es bin«, gestand Amaury reuevoll ein. »Natürlich freue ich mich darüber, dass meine Frau mich nicht tot zu sehen wünscht... aber ich freue mich nicht gerade auf die Folgen meiner ungerechtfertigten Anschuldigung.«
»Sie wird dir vergeben«, versicherte Blake und legte ihm die Hand auf die Schulter. »Glaub mir, sie hegt große Zuneigung für dich.«
Little George schloss sich dieser Meinung an, indem er einen tiefen bekräftigenden Laut ausstieß. Amaury richtete sich auf der Bank auf. »Das glaubst du?« Die Hoffnung auf seinem Gesicht verschwand und machte einer Grimasse Platz, als er an den Ausdruck auf Emmas Gesicht dachte, mit dem sie ihn das letzte Mal angesehen hatte. Sie hatte ganz und gar nicht so
ausgesehen, als empfände sie auch nur die Spur von Zuneigung für ihn.
»Du glaubst, die drei Vorkommnisse hängen zusammen? Die Banditen, die Söldner und der Giftanschlag?« Blake lenkte Amaurys Aufmerksamkeit wieder auf das nahe liegende Thema.
»Vier.«
»Vier?«
»Ja. Die Hochzeit, die beiden Überfälle und der Giftanschlag.« Er ließ seine Worte einen Augenblick lang wirken. »Bis zum Tag der Hochzeit hat es keinerlei Übergriffe gegeben. Wer würde den Nutzen davon haben, würde ich sterben?«
Blake schürzte grimmig die Lippen. »Bertrand.«
»Richtig. Es waren seine Worte, mit denen er Emma begrüßte, die mich stutzig gemacht haben.«
»>Ich bin aufgebrochen, sobald ich davon gehört habe«, murmelte Little George die Worte jetzt, dann zog er die Augenbrauen hoch. »Was hat er damit gemeint?«
»Höchstwahrscheinlich meinte er, dass er von meinem Tod gehört hat.«
»Aber wie das? Du bist nicht tot.«
»Ja, aber er wusste, dass sein Spitzel das Gift verabreicht hat und dass Amaury das Bier getrunken hat. Und wenn das so war, dann hätte er heute Morgen tot sein müssen«, erklärte Blake, als er begriff, in welche Richtung Amaurys Gedanken gingen. »Amaury war so umsichtig, dafür zu sorgen, dass niemand sehen konnte, wie er sein Bier in die Schale der Hunde geschüttet hat. Schließlich wollte er die Gefühle seiner Frau nicht verletzen.«
»Vielleicht solltest du dem König eine Botschaft senden. Er wird sich um Bertrand kümmern.«
Amaury schüttelte bei diesem Vorschlag seines Kommandeurs den Kopf. »Es gibt keinen Beweis. Und ohne Beweis kann er nichts ausrichten.«
Blake nickte und schaute überrascht auf, als Amaury sich erhob. »Wohin willst du?«
»Ich muss mit meiner Frau sprechen.«
»Aber wir müssen noch entscheiden, was zu tun ist.«
»Verdoppelt die Wachen, beobachtet jeden, der ein- und ausgeht. Fragt herum, ob irgendjemand hier einen Fremden gesehen hat, der sich in der Nähe meiner Frau herumgetrieben oder sich an meinem Becher zu schaffen gemacht hat. Danach überprüft, ob irgendjemand vermisst wird.«
»Vermisst?« Little George zog die Augenbrauen hoch.
»Irgendjemand hat das Gift in meinen Becher getan. Und das war für diesen Jemand sicherlich nicht so leicht zu bewerkstelligen. Höchstwahrscheinlich war es jemand aus der Burg. Wenn dem so ist, müssen sie Bertrand eine Nachricht geschickt haben, dass die Tat vollbracht ist, damit der heute Morgen hier eintreffen konnte. Hoffentlich haben sie die Nachricht persönlich ausgerichtet. Denn dann haben wir einen ... «
»Verräter unter uns?!«, ergänzte Blake und fluchte über diese Schlussfolgerung.
Little George zog die Stirn in Falten. »Aber wenn sie von hier sind, dann hätten sie
Weitere Kostenlose Bücher