Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Naechte der Leidenschaft

Titel: Naechte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linsay Sands
Vom Netzwerk:
hinzusehen«, gestand Blake mit einem schiefen Grinsen und riskierte noch einen Blick auf die Füße seines Freundes. Er war nicht mehr in der Lage, sein Lachen noch länger zu unterdrücken, und ein kleiner Ausbruch davon barst aus seiner Brust, ehe er das deprimierte Gesicht Amaurys bemerkte und sich soweit zusammennahm, um eine Lüge herauszuzwingen. »Sie sind gar nicht so übel.«
    »Gar nicht so übel?!« Amaury starrte ihn an. »Die Spitze ist so lang, dass sie fast an meine Oberschenkel stößt!«
    »Nun, ganz so lang sind sie nicht«, stellte Little George richtig. Wenn man genau war, so reichten Amaury die nach oben gezogenen Spitzen der Schuhe, die denen ähnelten, die für gewöhnlich Narren trugen, nur bis zu den Knien, wo sie mit goldenen Kettchen befestigt waren.
    Blake musste über diesen Anblick den Kopf schütteln. »Konntest du ihn nicht dazu bringen, ein anderes Paar zu machen? Vielleicht etwas kürzer?«
    Amaury seufzte sein Elend hinaus. »Das ist die neueste Mode bei Hof.«
    »Ja, aber ...«
    »Ich werde Emma nicht dadurch in Verlegenheit bringen, dass ich bei Hof seltsam aussehe.«
    Little George zuckte die Achseln. »Wenn Ihr mich fragt, so seht Ihr in der Tat höchst seltsam aus, und Ihr wedelt mit den Beinen, als hättet Ihr Euch Fische unter die Füße gebunden.«
    »Ich weiß«, stöhnte Amaury. »Aber was soll ich tun?«
    Blake kratzte sich am Kopf. »Ich würde dem Laffen sagen, dass er die Schuhe ein wenig kürzen soll. Und die Ärmel auch. Und vielleicht versuchst du es mit einem Hut in einem anderen Stil.«
    Amaury starrte finster auf seine Füße.
    Blake kam zu dem Schluss, dass ein Wechsel des Themas hilfreich sein könnte, und während er das Schwert in die Scheide steckte, fragte er: »Hast du mit Emma alles bereinigen können?«
    »Was? Oh ... nein.« Die Hände in die Hüften gestemmt, starrte Amaury wie blind auf das Treiben auf dem Burghof. »Sie will nicht mit mir sprechen. Sie ist im Schlafgemach und hat die Tür verriegelt.«
    Blake und Little George nickten mitfühlend. Sie waren, wie die meisten der Burgbewohner, noch eine ziemliche Weile in der Großen Halle geblieben und hatten gehört, wie Amaury oben seiner Frau gedroht hatte, verlangt hatte, dass sie sich seine Entschuldigung anhörte und ihm vergeben solle. Blake hatte überlegt, ob er ebenfalls hinaufgehen und dem Freund raten sollte, wie er mit der Situation umzugehen habe. Er wusste zwar, dass es nichts bringen würde, Emma durch die Tür anzuschreien, war sich aber nicht sicher gewesen, was überhaupt helfen könnte. Und deshalb hatte er sich herausgehalten.
    »Was werdet Ihr jetzt tun?«, fragte Little George und erntete dafür einen ärgerlichen Blick.
    »Ich tue doch schon etwas.«
    Als beide Männer ihn nur verständnislos anschauten, zeigte Amaury ungeduldig auf sein Gewand. »Ich trage das hier. Sie hat gewünscht, dass ich feine modische Kleider trage - und jetzt trage ich sie.« Er schaute mit Abscheu an sich herunter, dann seufzte er und fragte: »Meint ihr, sie wird sich darüber freuen?«
    Blake schüttelte den Kopf. »Ich fürchte, es wird ein bisschen mehr erforderlich sein als nur deine neuen Sachen anzuziehen. Das wird nicht reichen, sie vergessen zu lassen, dass du sie beschuldigt hast, sie hätte dich töten wollen.«
    Amaury schnitt eine Grimasse. »Es war dumm von mir. In dem Augenblick, in dem ich das gesagt habe, muss ich nicht ganz bei Verstand gewesen sein. So etwas auch nur zu denken! Meine kleine Frau versucht, mich zu töten? Nein! Nein, das war der Gipfel der Dummheit. Bertrand steckt hinter alldem. Oder noch wahrscheinlicher seine Mutter. Wenn ich je einer Wölfin begegnet bin, dann ihr. Emma ist ganz anders.« Er seufzte ihren Namen, und seine Gesichtszüge wurden weich. »Für so ein hinterhältiges Benehmen ist sie viel zu sanftmütig. Ich bin nie einer großherzigeren Frau als ihr begegnet. Ich bezweifle, dass sie sich auch nur dazu überwinden könnte, eine Fliege zu erschlagen. Sie ...« Amaurys Ausführungen über die liebenswerten Eigenschaften seiner sanftmütigen Frau wurden abrupt beendet, als ein sirrendes Sausen direkt neben seinem Ohr vorbeizischte. Dem folgte ein Gefühl plötzlicher Kälte, das ihn veranlasste, sich an den Kopf zu fassen. Sein Hut war fort.
    Die drei Männer drehten sich um und starrten auf den Holzpfosten, neben dem sie standen. Ein zum Lachen reizender Ausdruck des Entsetzens lag auf ihren Gesichtern, als sie auf das mit einer Feder geschmückte

Weitere Kostenlose Bücher