Naechte der Leidenschaft
Stockfisch gewesen bist.”
“Ich”, erklärte er, während er die Stufen hinaufkam, um auf Augenhöhe mit ihr zu sein, “bin erwachsen geworden.”
Sie griff sich ans Herz und grinste ihn an. “Stimmt. Durch und durch.”
“Du bist unmöglich, weißt du das?”
“Das hat man mir schon öfter gesagt.”
“Verständlicherweise.”
Einige Sekunden lang standen sie nur da und schauten sich an. Schließlich wandte Rick den Blick ab, während Eileen noch immer in einer Art Trance verharrte. Er stapfte die letzten Stufen hinauf, trat zur Verandatür und hielt sie Eileen auf, damit sie vor ihm hineingehen konnte. Langsam ließ er den Blick über sie gleiten, bevor er ihr wieder in die Augen schaute. “Außerdem sehe ich, dass du auch keine Jeans anhast.”
Sie lächelte ihn an. “Später.”
“Ich kann es kaum erwarten.”
Eileen starrte in seine Augen und ermahnte sich, die Glut zu ignorieren, die sie in ihnen bemerkt hatte. Sie konnte solche Komplikationen nicht brauen.
4. Kapitel
Ihre Suite war größer als die, welche Rick normalerweise buchte, wenn er hierher kam. Aber da nahm er natürlich auch nicht seine Sekretärin mit. Margo hätte ihn nicht begleitet, sie hätte es vorgezogen, das Wochenende mit ihrem Mann zu verbringen.
Was Eileen anging, hätte er wohl lieber nicht so tun sollen, als würde er sie auf dieser Reise brauchen.
Allein die Fahrt nach Temecula war die reinste Tortur gewesen. Seine Hormone hatten Purzelbäume geschlagen, so wie damals, als er in die Pubertät gekommen war und seine ersten Fantasien über … wie hatte sie noch geheißen? _ gehabt hatte.
Egal. Und wahrscheinlich wäre es auch sinnvoll, das Wort “Fantasie” aus seinem Kopf zu verbannen.
Er beobachtete Eileen, die durch das große Wohnzimmer spazierte und sich alles genau ansah. Von den Büchern, die in den Regalen aufgereiht waren, über den Kamin, wo die aufgeschichteten Holzscheite nur darauf zu warten schienen,
angezündet zu werden, bis zu dem gemütlichen Sofa mit den zwei passenden
Sesseln, die vor dem Kamin platziert waren, und den blank polierten Holztischen, auf denen nicht nur Vasen mit frischen Blumen, sondern auch Duftkerzen standen.
“Es ist fantastisch”, meinte Eileen.
Rick nickte. Sie war es auf jeden Fal . Ihr schwarzer Rock machte ihn schon verrückt, seit sie ins Büro gekommen war. Sie hatte ihren Wagen auf dem Büroparkplatz stehen gelassen, so dass sie zusammen fahren konnte. Und während der anderthalbstündigen Fahrt war sein Blick viel zu häufig zu ihren Beinen gewandert.
Ihre dunkelrote Bluse war schlicht und versetzte ihn trotzdem in Aufregung. Ganz zu schweigen von ihrem Haar. Die langen weichen Locken, die ihr über die Schultern fielen, riefen in ihm den Wunsch wach, die Finger hindurchgleiten zu lassen. Er hatte das Lenkrad fest umklammern müssen, um der Versuchung zu widerstehen, die Hand auszustrecken, um herauszufinden, ob sich ihr Haar so weich anfühlte, wie es aussah.
“Soll ich die Sachen da auf dem Tisch aufstel en?”
“Hm?” Er gab sich einen Ruck und starrte sie an. “Was?”
“Der erste Termin.” Sie schaute auf ihre Armbanduhr. “Dein Mr. Harrington wird in zwanzig Minuten hier sein.”
“Ach ja.” Himmel, er musste sich auf seinen Job konzentrieren. “Sicher, stel die Ordner dorthin, und ich lasse uns etwas über den Zimmerservice bringen, wenn Edward kommt.”
“Darum kann ich mich auch kümmern.”
“Sehr schön.” Rick nahm seinen Koffer. “Welches Schlafzimmer möchtest du?”
“Ist mir egal”, meinte sie achselzuckend. “Überrasch mich.”
Ihre Worte lösten einen kleinen Tumult in seinem Inneren aus, doch Rick ignorierte es. Die Art von Überraschung, die er ihr gern zeigen würde, hatte nichts mit der Wahl des Schlafzimmers zu tun, sondern damit, was man darin machen konnte. “Du nimmst das rechte, ich nehme dies hier.”
Er wartete ihre Antwort nicht ab, sondern flüchtete ins Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Nachdem er den Koffer abgestel t hatte, ging er zu der großen Kommode und starrte grimmig auf sein Spiegelbild, bevor er sich mit den Händen frustriert durchs Haar fuhr. “Konzentriere dich lediglich auf das Geschäftliche, Hawkins. Alles andere bedeutet nur Ärger.”
Blitze leuchteten in der Ferne auf, und der Donner hal te wie das Grollen eines eingesperrten Tigers in der Suite wider. Eileen trat durch die Glastür hinaus auf den schmalen Balkon. Der Wind traf sie mit voller Kraft, und wirbelte ihr
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