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Naechte Der Liebe - Tage Der Hoffnung

Titel: Naechte Der Liebe - Tage Der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Er hätte seiner Wege gehen sollen, als ihm das klar wurde. Stattdessen hatte er sie geheiratet.
    Und jetzt war er längst nicht mehr froh über ihre Vernarrtheit in Mark, ungeachtet der Tatsache, dass sie das davon abhielt, Dinge von ihm zu verlangen, die er nicht bereit war zu geben. Schlimmer noch, er schien nicht die Finger von ihr lassen zu können. Das liegt lediglich am Sex, sagte er sich. Jessica war eine Geliebte, wie er noch nie eine gehabt hatte.
    „Ich habe dich nicht geheiratet, um Gespräche mit dir zu führen.“ Er war wütend auf sie, weil sie Mark liebte und weil sie mit diesem Anwalt geflirtet hatte, das war ihm klar. „Sex mit dir zu haben, muss nicht bedeuten, dich zu mögen.“
    Für einen Augenblick wurde Jessica ganz still. Dann stand sie auf und begann, ihre Jacke aufzuknöpfen. „Schön. Lass es uns hinter uns bringen, damit ich schlafen gehen kann.“
    „Glaubst du, du kannst diese teilnahmslose Miene beibehalten, wenn ich dich erst berühre?“, spottete er, aufs Äußerste gereizt. Das Bett war der einzige Ort, wo sie nur ihm gehörte. „Sobald ich dich in die Arme nehme …“
    „Ich liege vielleicht in deinen Armen“, unterbrach sie ihn mit hektisch geröteten Wangen, „aber du bist es nicht, an den ich denke.“
    Gabriel spürte, wie jeder Muskel seines Körpers erstarrte. Weil er sich selbst nicht traute, ging er hinaus und warf die Tür hinter sich zu. Zum Teufel mit ihr. Und mit ihm, weil er idiotisch genug war zu glauben, er könnte dem Fluch der Vergangenheit entkommen. Er war schließlich der Sohn seines Vaters.
    Jessica ließ sich aufs Bett fallen und versuchte, ihr Schluchzen zu unterdrücken und an gar nichts zu denken. Aber ihre Gedanken überschlugen sich. Sie war schwanger von einem Mann, der in ihr eine Lügnerin und Betrügerin sah.
    Und es gab keinen Ausweg.
    Wenn sie ihn verließ, würde er das Anwesen ihrer Familie ohne jedes Zögern an die Grundstücksspekulanten verkaufen. Gabriel Dumont hatte seine Stellung im Leben nicht erreicht, indem er sich einen Strich durch die Rechnung machen ließ. Er hatte sie zu seiner Frau gemacht, und er würde sie als seine Frau behalten.
    Aber etwas hatte sich geändert. Zum ersten Mal dachte sie an etwas, was ihr bisher immer unmöglich erschienen war – die Randall-Farm zu opfern. Ihr wurde schwer ums Herz. Es war nicht irgendeine Farm, es war die letzte lebendige Erinnerung an ihre Eltern. Dort konnte sie sich vorstellen, dass sie immer noch bei ihr waren und sie mit Liebe geradezu überschütteten.
    Dazusitzen und ihre letzte Ruhestätte so grausam entwürdigen zu lassen, war mehr als sie ertragen konnte. Und der einzige Weg, das zu verhindern, war, diese Ehe aufrechtzuerhalten, die sie zu zerreißen drohte.
    Nach dem, was in der Nacht vorgefallen war, verlangte es Jessica am nächsten Morgen nur nach Ruhe und Frieden, doch ein Anruf, der sie in ihrem Studio erreichte, vereitelte das.
    „Richard.“ Sie musste sich setzen. „Vielen, vielen Dank.“
    „Danken Sie mir nicht. Sie haben die Arbeit getan.“ Er klang so erfreut, dass Jessica ihn beinah lächeln sehen konnte. „Mir gefiel natürlich jedes Ihrer Bilder, aber ich glaube, Porträts sind Ihre große Stärke.“
    „Ja.“ Sie mochte Gesichter. Sie fing gern die Geschichten ein, die Runzeln und Lachfältchen erzählten, niedergeschlagene Augen und ein kokettes Lächeln. „Die male ich am liebsten.“
    „Gut, denn das ist das Thema, unter das ich die Ausstellung stellen möchte.“ Eine kleine Pause. „Sie haben wirklich Talent, Jessica.“ Sein Ton wurde eindringlicher, verriet, dass er ein rastloser Mann war, der sich in einer Branche mit sehr starkem Wettbewerb einen Namen gemacht hatte. „Sie haben zwar noch eine gewisse Wegstrecke vor sich, was das Ausreifen Ihres Stils betrifft, aber die momentane Ungeschliffenheit Ihrer Bilder hat ihre eigene Stärke.“
    Nach dieser Bemerkung legte sich Jessicas Nervosität – ein umfassendes Lob von einem knallharten Mann wie Richard Dusevic wäre ein wenig unglaubwürdig gewesen. „Genug für eine Ausstellung?“
    „Ich hätte kein Angebot gemacht, wenn ich Zweifel daran hätte.“ Eine unverblümte Antwort, die von Gabriel hätte kommen können. „Ihre Arbeit ist ehrlich, manchmal brutal ehrlich. Sie verstecken sich nicht hinter Vortäuschungen oder schöner Fassade, und Ihren Modellen erlauben Sie auch nicht, sich zu verstecken. Ich möchte mich gern von Ihnen malen lassen, obwohl es mir Heidenangst macht, was

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