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Naechte Der Liebe - Tage Der Hoffnung

Titel: Naechte Der Liebe - Tage Der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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anspannte. Aber als er antwortete, klang das keineswegs überrascht. „Es gibt nichts Schöneres auf der Welt. Aber das wisst ihr ja selbst.“
    Mark nickte. „Ja, stimmt.“
    „Wir müssen los.“ Jessica wollte unbedingt diesen Schlamassel bereinigen – falls er bereinigt werden konnte. Das einzig Gute war, dass weder Kayla noch Mark eine Ahnung zu haben schienen, was eben wirklich passiert war. „Auf der Farm gibt es viel zu tun.“
    „Danke für den Besuch.“ Kayla lächelte, doch ihr Blick ruhte auf Mark, der Jessica umarmte.
    „Falls du mich je brauchst …“, flüsterte er ihr zu.
    Ein Anrecht auf seinen Beistand hatte sie nicht mehr. Und sie wollte ihn auch gar nicht. „Pass auf deine Familie auf, Mark.“
    Nach einem letzten Blick auf das Glück der Eltern folgte sie dem Mann, auf den sie sich jetzt verlassen können sollte, der aber viel zu hart und unnahbar war.

8. KAPITEL
    Draußen erstreckte sich ein klarer blauer Himmel, doch im Innern des kleinen Flugzeugs braute sich ein Sturm zusammen. „Hast du denn gar nichts zu sagen?“, fragte Jessica schließlich.
    „Was soll ich denn sagen?“
    „Es tut mir leid, unendlich leid. Kayla hat erraten, dass ich schwanger bin, und dann ist sie Mark gegenüber damit rausgeplatzt.“
    Gabriel sah sie an. Seine grünen Augen waren dunkel vor Zorn. „Warum hast du es mir nicht gesagt?“
    „Ich brauchte etwas Zeit, um mich an den Gedanken zu gewöhnen.“ Sie fand es schrecklich, wie hohl das klang, auch wenn es zumindest die halbe Wahrheit war. Trotzdem reichte es kaum als Rechtfertigung für das, was passiert war. „Ich hätte nie gedacht, dass jemand es erraten würde, ehe ich es dir sagen kann.“
    Statt seine Wut an ihr auszulassen, was sie voll und ganz verstanden hätte, verlor er kein Wort mehr über dieses Thema. Auch in der nächsten Woche redeten sie kaum miteinander, höchstens über Unwichtiges, und im Bett äußerte er nur seine Wünsche, und sie gab ihm ihre Lust zu verstehen.
    Einige Tage später saß Jessica mit ihrer Staffelei im Pferdestall und starrte vor sich hin. Sie war sich im Klaren, dass sie nicht nur über ihre Schwangerschaft reden mussten, sondern auch über Gabriels Reaktion auf Cecily im Krankenhaus. Aber sie brachte es nicht über sich, ihre letzten Illusionen über diesen Mann zu zerstören, den sie aus völlig falschen Motiven geheiratet hatte. Also vertiefte sie sich in ihre Arbeit. Allerdings versagte diesmal selbst ihre geliebte Malerei als Ablenkung.
    Der Grund dafür war erschreckend. Auch wenn sie sich immer wieder ermahnte nie zu vergessen, dass ihre Ehe auf geschäftlichen Interessen beruhte, nicht auf Liebe, hatte sie irgendwann angefangen, Gabriel nicht nur nach außen hin als ihren Mann zu sehen. Sie akzeptierte ihn inzwischen auf eine Art und Weise, die alles andere als oberflächlich war.
    Die Nacht, in der er sie begleitet hatte, um Kayla und Mark beizustehen, hatte diese Veränderung bei ihr bewirkt. Doch sie war sich nicht sicher, ob sie lediglich eine Illusion gegen eine andere ausgetauscht hatte.
    Gedankenverloren klopfte sie mit dem Bleistift gegen ihren Skizzenblock und starrte die hübsche Stute an, die neugierig den Kopf aus ihrer Box steckte.
    „Ich wünschte, ich könnte mit dir in den Sonnenuntergang reiten.“ Jessica seufzte.
    Einfach vor ihren Problemen fliehen. Aber genau das hatte sie ja bereits einmal getan. Und wenn sie immer noch nicht stark genug war, um ihr Leben zu meistern, dann war dieses Jahr in L. A. völlige Zeitverschwendung gewesen.
    Ihre Gedanken gingen endlos im Kreis. Gabriel war derjenige, der sie nach L. A. geschickt und darauf vertraut hatte, dass sie zurückkam. Er hatte sie gehen lassen, hatte ihr gegeben, was sie wollte. War er deshalb ein guter Mann oder einfach nur berechnend? Schließlich hatte dieses Jahr Freiheit bewirkt, dass sie ihm zu noch mehr Dank verpflichtet war.
    Jessica wusste auf nichts eine Antwort. Am wenigsten auf ihr eigenes Gefühlschaos. Frustriert begann sie zu zeichnen. Seite für Seite, Strich für Strich, fing jede Nuance der Ställe ein und der beiden Pferde, die momentan darin standen, bis sie alles um sich vergaß.
    Gabriel besprach mit Jim einige Reparaturen an den Unterkünften der Schafscherer, doch er war nicht bei der Sache. Sein Blick ging immer wieder zu den Ställen hinüber – zu Jessica.
    „Was denn?“ Gabriel fuhr aus seinen Gedanken auf. Jim schien auf eine Antwort zu warten, und er wusste nicht, worauf.
    „Bist du okay,

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