Naechte - fuer die Liebe geschaffen
leuchtete.
"Wen denn?" fragte Christina, als Dana zu ihr auf die Terrasse kam.
"Jack. Jack Millard."
"Heute morgen, ja, Er ist aber wieder fort."
Dana legte die Bücher auf die Holzbank und ließ sich auf einen Stuhl fallen. "Jetzt ist er wieder da. Er bleibt über Nacht, sagt er. Wir haben uns über eine Stunde lang unterhalten, Mom.
Er ist wirklich sehr nett."
"Ich wußte gar nicht, daß er ein Zimmer gebucht hat."
Christina sah ärgerlich auf.
"Vielleicht hat jemand anders seine Anmeldung angenommen." Dana zuckte lässig die Schultern.. "Oh, du trinkst Tee. Welche Sorte ist es?"
"Earl Grey. Und wo ist er jetzt?"
Dana zeigte in Richtung Teich. "Dahinten irgendwo. Ich hatte mich zum Lernen in den Schatten gesetzt, als er vorbeikam. Wir haben uns unterhalten. Er kennt sich ein wenig in Archäologie aus. Anscheinend hat er vor einiger Zeit kostbare Fundstücke aus der Türkei nach England verschifft. ,Millard Im-und Export'
gehört seiner Familie. Er muß schrecklich reich sein. Natürlich hat er nichts gesagt, aber so etwas merkt man natürlich. Er ist schon in der ganzen Welt herumgekommen. Ach ja, er ist übrigens Witwer und hat zwei Kinder. Einen Jungen von sechzehn und ein Mädchen von vierzehn Jahren."
"Vielen Dank für die Informa tionen, Liebes", sagte Christina trocken. "Mir hat er erzählt, er sei Gebrauchtwarenhändler."
"Ein was?"
"Gebrauchtwarenhändler. Er hat auch eine entsprechende Fachzeitschrift gelesen."
Verblüfft sah Dana ihre Mutter an. "Merkwürdig. Was das wohl zu bedeut en hat? Ich werde ihn fragen." Sie stand auf. "Ich hole mir nur eine Tasse. Bis gleich."
Christina schloß die Augen, Jack Millard übernachtete wieder hier. Ein Schauer überlief sie. Nimm dich gefälligst zusammen, ermahnte sie sich.
Dana setzte sich wieder und schenkte sich eine Tasse Tee ein.
"Er hat sich das Haar schneiden lassen, und er ist rasiert.
Eigentlich gefiel mir der andere Look besser. Aber dir ist es wohl lieber, wenn er gepflegt aussieht."
"Darüber habe ich noch nicht nachgedacht", schwindelte Christina.
Dana merkte es sofort. "Lüg nicht", sagte sie. "Natürlich hast du dir Gedanken über ihn gemacht. Er ist unglaublich sexy.
Erzähl mir nicht, das wäre dir entgangen."
Es war schön, so ein enges Verhältnis zu seiner Tochter zu haben. Nur manchmal war es ein Nachteil. Jetzt zum Beispiel!
"Ich weiß, was du denkst, Dana, aber du kannst es mir glauben: Er interessiert mich nicht. Ich brauche keinen Mann."
Dana musterte ihre Mutter über den Tassenrand hinweg. "Ich weiß, daß du keinen Mann brauchst, der dich finanziell unterstützt. Aber möchtest du nicht wieder mit einem Mann zusammensein?"
Christina schüttelte den Kopf. "Nein, Dana", antwortete sie ruhig. Sie war einmal verheiratet gewesen, das reichte ihr.
Dana biß sich auf die Lippe. "Das ist alles Dads Schuld; Er hat dir das angetan. Und nun denkst du, alle Männer wären wie er. Das stimmt aber nicht, Mom."
Christina seufzte. "Ich weiß, Liebes. Nur, weil ich schlechte Erfahrungen mit einem Mann gemacht habe, verdamme ich nicht die gesamte Männerwelt. Ich kann schon unterscheiden.
Aber ich bin eben einfach zufrieden mit meinem Leben. Ich bin unabhängig, keiner redet mir hinein."
Dana verzog das Gesicht. "Und du bist die ganze Zeit allein, Mom. Ich mache mir wirklich Sorgen um dich und wünschte, du würdest wieder jemand finden, mit dem du zusammenleben könntest. Am besten einen Mann, der völlig verrückt nach dir ist."
Christina lachte herzlich. "O Dana! Du bist jung, das wäre wohl eher etwas für dich. Aber ich bin wirklich zufrieden, so wie es ist."
Zweifelnd sah Dana sie an. "Das glaube ich dir einfach nicht, Mom. Du benimmst dich, als hättest du das Leben schon hinter dir."
"Du irrst dich. Ich habe noch viele Pläne."
"Welche denn, zum Beispiel? Willst du zum Bingospielen nach Florida?"
"Dana!"
Ihre Tochter verdrehte die Augen. "Schon gut, Mom. Ich bin ja still." Sie stand auf und griff nach dem Stapel Bücher. "Ich werde mich jetzt lieber auf den Weg machen. Morgen früh schreibe ich die Klausur. Drück mir die Daumen, Mom."
"Warum sind Sie hier?" fragte Christina, als sie Jack einige Stunden später die Vorspeise servierte.
Er saß an einem Ecktisch des Restaurants, trug eine elegante graue Hose und einen leichten Pullover, dem man ansah, daß er sehr teuer gewesen sein mußte.
Fragend zog Jack die Augenbrauen hoch. "Natürlich, weil es hier so wunderschön ist. Ruhig, friedlich und gemütlich."
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