Naechte - fuer die Liebe geschaffen
war ein Kompliment, und Christina fühlte sich verpflichtet, sich zu bedanken. Sie tat es und fragte, ob sie ihm noch Wein nachschenken dürfe.
Nachdem sie auch den anderen Gästen das Dessert gebracht und Kaffee und Likör angeboten hatte, kehrte sie an Jacks Tisch zurück.
"Was tun Sie nach dem Abendessen?" fragte er. "Sie sind doch hoffentlich nicht mit dem Spülen an der Reihe."
"Nein", antwortete sie. "Ich gehe ins Bett, denn ich bin völlig erledigt."
"Ich würde mich gern ein wenig mit Ihnen unterhalten. Sie können ja die Beine hochlegen. Offensichtlich muß ich Ihnen einiges erklären."
"Es gibt nichts zu erklären." Christina machte eine abwehrende Geste. "Sie sind Gast hier, und ich möchte nur, daß Sie Ihre Rechnung bezahlen und mich in Ruhe lassen."
"Wirklich?" fragte er leise und sah ihr tief in die Augen.
Christinas Herz klopfte sofort schneller. "Ja, wirklich", antwortete sie rasch und funkelte ihn wütend an. Sie kam sich sehr albern vor, doch der verführerische Blick seiner Augen hielt sie gefangen. Es knisterte vor erotischer Spannung.
"Ich möchte Sie aber nicht in Ruhe lassen", meinte er leise.
"Ich will etwas von Ihnen. "
"Vielleicht noch eine Tasse Kaffee?" fragte sie zuckersüß.
"Nein, zehn Minuten Ihrer Zeit. Ich möchte mein Gewissen erleichtern." Er lächelte charmant. "Damit ich heute nacht ruhig schlafen kann."
Mir kann es doch egal sein, wie Sie schlafen, dachte Christina. Ihre Angriffslust überraschte sie selbst.
"Also gut", stimmte sie jedoch zu. "Zehn Minuten. Kommen Sie ins Bibliothekszimmer."
3. KAPITEL
Wie immer in den Herbst-und Wintermonaten brannte im Kamin ein gemütliches Feuer. Jack und Christina hatten es sich davor in tiefen Sesseln bequem gemacht. Jack trank ein Glas Courvoisier, Christina hatte sich für einen Grand Marnier entschieden. Das süße Getränk beruhigte ihre angespannten Nerven.
Die anderen Gäste hatten offensichtlich alle etwas anderes vor, und so saßen Christina und Jack allein im
Bibliothekszimmer.
"Nun stellen Sie schon Ihre Fragen", forderte er sie auf. "Nur zu."
Wieso bildete er sich ein, sie interessiere sich für ihn?
Wahrscheinlich, weil er es von anderen Frauen so gewohnt war.
"Ich habe keine Fragen", antwortete sie ruhig. "Sie wollten doch mit mir sprechen."
"Es interessierte Sie doch, ob ich Gebrauchtwarenhändler bin", erinnerte er sie.
"Es interessiert mich eigentlich gar nicht. Ich lasse mich nur nicht gern belügen."
"Ich habe nicht gelogen, nur etwas übertrieben - aus Spaß.
Nun machen Sie nicht so ein ernstes Gesicht, Christina. Lächeln Sie!"
Wütend funkelte sie ihn an. "Ich habe in den vergangenen Stunden hart gearbeitet und bin müde. Außerdem habe ich keine Lust, hier zu sitzen, um Ihnen die Zeit zu vertreiben."
"Das tut mir leid. Sie sehen aber aus, als könnte Ihnen etwas Aufheiterung guttun."
Was wollte er damit sagen? Erst behauptete Dana, sie brauche mehr Schwung, und nun meinte auch noch dieser Mann, den sie kaum kannte, etwas Aufheiterung täte ihr gut. Wollte man ihr etwa unterstellen, sie sei eine langweilige, humorlose Frau, die ihre besten Jahre bereits hinter sich habe? Was sollte das alles?
"Ich weiß schon selbst, wann ich Spaß und Abwechslung brauche, vielen Dank", erwiderte sie kühl.
"Was tun Sie denn sonst so in Ihrer Freizeit?" fragte er interessiert.
Sie las Reiseberichte und Abenteuerbücher über Leute, die den Urwald von Papua-Neuguinea durchquerten, im Kanu auf dem Amazonas unterwegs waren oder auf einem Kamel durch die Sahara schaukelten und dabei ihr Leben aufs Spiel setzten.
Es war sehr aufregend, von solchen Abenteuerferien zu träumen.
Besonders, wenn man dabei in seinem, sicheren Häuschen in friedlicher Umgebung saß. Aber das ging ihn überhaupt nichts an.
Christina trank einen Schluck Grand Marnier. "Sie wollten sich zehn Minuten mit mir unterhalten", erinnerte sie ihn. "Um Ihr Gewissen zu erleichtern."
Er nickte. "Richtig. Ich möchte Ihnen erklären, warum ich vor drei Tagen so schmutzig und ungepflegt in Ihr Hotel geschneit bin."
"Das geht mich nichts an."
Jack lächelte amüsiert. "Doch. Sie glaubten nämlich, ich könne die Rechnung nicht bezahlen. Und wahrscheinlich haben Sie auch vermutet, ich hätte die Kreditkarte gestohlen."
Als sie zusammenzuckte, lachte er.
"Sehen Sie? Das hatte ich mir gedacht."
Sein herzliches Lachen brachte sie fast aus dem inneren Gleichgewicht. "Bin ich so leicht zu durchschauen?" fragte sie.
"Ich fürchte, ja. Sie sind
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