Naechte - fuer die Liebe geschaffen
bemerkte er.
Christina nickte zustimmend. "Da Sie nun Ihre größten Sünden gebeichtet haben, werden Sie hoffentlich gut schlafen können."
"Nur, wenn Sie meine Entschuldigung dafür annehmen, daß ich Sie erschreckt habe." Er kam näher und schaute ihr tief in die Augen. "Ich würde es gern wieder gutmachen."
Christinas Herz pochte. "Okay, ich akzeptiere Ihre Entschuldigung. Und Sie haben mir auch schon den wunderschönen Blumenstrauß geschenkt und übernachten wieder hier. Wenn Sie nun noch all Ihren Freunden und Bekannten von 'Sleepy Hollow Inn' erzählen, sei Ihnen ganz vergeben. Übrigens haben wir auch einen Partyservice."
"So leicht dürfen Sie es mir nicht machen. Ich bestehe darauf, noch etwas anderes zu tun. Zum Beispiel würde ich Sie gern für einen Abend einladen - Theater und Abendessen in Philadelphia.
Würden Ihnen das gefallen?"
Ob es ihr gefallen würde, von einem reichen, anziehenden Mann eingeladen zu werden? Wo sie doch selbst jeden Abend kochte und sich um die Gäste kümmerte? Sie war seit Jahren nicht im Theater gewesen.
"Nein, danke", lehnte sie ab. "Das ist wirklich nicht nötig.
Und nun müssen Sie mich wirklich entschuldigen."
Am liebsten wäre sie vor diesem Mann mit den dunklen unwiderstehlichen Augen und vor den Gefühlen, die er in ihr auslöste, weggelaufen. Sie war ihm nicht gewachsen. Er könnte doch jede hübsche junge Frau haben. Was wollte er da mit einer geschiedenen Frau, die bereits Anfang Vierzig war und die ersten grauen Haare hatte?
"Vielleicht überlegen Sie es sich noch", sagte er ruhig. "Bis morgen. Gute Nacht, Christina."
"Gute Nacht." Sie beobachtete, wie er das Bibliothekszimmer verließ und die Tür hinter sich zuzog. Merkwürdig, daß er nicht versucht hat, mich zu überreden, dachte sie. Eigentlich erweckte er nicht den Eindruck, als würde er schnell aufgeben. Vielleicht hatte er sich nur verpflichtet gefühlt, sie einzuladen, und war ganz froh über ihre Ablehnung.
Christina schaute ins Kaminfeuer und versuchte, die verräterische Sehnsucht zu unterdrücken, die sie bei dem Gedanken an Jack empfand.
Christina konnte einfach nicht einschlafen, weil sie an Jack denken mußte, an ihren geschiedenen Mann - und an Danas Worte: "Ich wünschte, du würdest wieder jemand finden, mit dem zu zusammenleben könntest. Am besten einen Mann, der völlig verrückt nach dir ist." Christina stöhnte. Ein neuer Mann hatte ihr gerade noch gefehlt!
Wozu? dachte Christina. Ich bin gern allein, dann muß ich es wenigstens keinem nörgelnden Mann recht machen. Peter hatte ständig etwas an ihr auszusetzen gehabt.
Heute konnte sie selbst nicht mehr verstehen, wie sie es so lange mit ihm ausgehalten hatte. Er hatte etwas sehr Kostbares in ihr zerstört: ihr Selbstvertrauen, ihre Freude am Leben und ihre Kreativität. Sechzehn lange Jahre hatte sie sich von ihm tyrannisieren lassen.
Und nun hatte sie endlich ihre Ruhe. Die Leute, mit denen sie jetzt zu tun hatte, machten ihr Komplimente, statt sie zu kritisieren. Sie war selbständig, und obwohl es nicht immer einfach war, mit dem Geld auszukommen, war sie glücklich. Sie war frei, unabhängig, und sie fühlte sich sicher.
Allerdings hatte Dana recht: Der Schwung in ihrem Leben fehlte.
Durch Jack würde Christinas Leben wieder aufregend werden. Genau danach sehnte sie sich insgeheim, scheute sich jedoch, es zuzugeben, weil sie eventuelle Verwicklungen und Verletzungen fürchtete. Sie hatte so lange gebraucht, ihren inneren Frieden wiederzufinden, ihr Selbstvertrauen neu aufzubauen und festzustellen, daß sie weder inkompetent noch dumm war, wie Peter es ihr immer unterstellt hatte.
Es hatte ihr sehr geholfen, das Hotel zu übernehmen, denn endlich hatte sie beweisen können, was in ihr steckte. Sie war Innenarchitektin, Köchin und Geschäftsfrau zugleich.
Nur mit Männern hatte sie ihre Probleme. Nach der Scheidung hatte sie sich abgeschirmt und niemand an sich herangelassen. Was sie mit Peter erlebt hatte, reichte ihr für den Rest des Lebens. So etwas würde sie sich nicht noch einmal zumuten.
Sie wollte nicht mehr über Peter nachdenken. Es war vorbei, sie war ihn los. Und sie hatte eins aus der traurigen Geschichte gelernt: Männer hatten in ihrem Leben keinen Platz. Auch Jack Millard nicht, mochte er noch so sexy und charmant sein.
Über Jack wollte sie auch nicht nachdenken. Ärgerlich schlug sie die Bettdecke zurück, stand auf und zog sich einen Bademantel über. Nachdem sie in ihre Hausschuhe geschlüpft
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