Naechte - fuer die Liebe geschaffen
Schlafsack.
Der Wind heulte ums Haus, Regen peitschte gegen ihre Fensterscheiben und weckte Christina aus unruhigem Schlaf. Sie warf einen Blick auf den Radiowecker auf dem Nachttisch. Drei Uhr! Jack war bestimmt inzwischen fort. Oder etwa nicht?
Sie fuhr hoch, als plötzlich ein Baum krachend umfiel. Der Sturm mußte ihn entwurzelt haben.
Christina legte sich wieder hin und seufzte. Und wenn Jack nun doch noch dort draußen im Zelt lag? Bei dem Sturm konnte ja sonst etwas passieren!
"Das geschähe ihm ganz recht", murmelte sie vor sich hin.
Was hatte er hier überhaupt verloren?
Christina stöhnte. Der Gedanke, er könnte bei dem Unwetter noch draußen sein, beunruhigte sie so sehr, daß sie aufstand, um aus dem Küchenfenster zu schauen. Doch in der Dunkelheit konnte sie natürlich nicht weit sehen. Schließlich zog sie sich einen Jogginganzug, Gummistiefel und einen Regenmantel an, griff nach einer großen Taschenlampe und kämpfte sich durch den Sturm. Sie mußte Gewißheit haben, daß Jack in Sicherheit war.
Doch das war er ganz und gar nicht. Die Zeltwände knatterten im Wind. Es war nur eine Frage der Zeit, wie lange das Zelt dem Sturm noch gewachsen sein würde.
Christina fluchte unterdrückt. Jack war wirklich ein Narr.
Wenn sie sich jetzt ein Bein brechen und an Unterkühlung sterben würde, hätte er schuld.
"Jack", rief sie laut und richtete die Taschenlampe auf den Zelteingang. "Jack! Bist du da?"
Der Reißverschluß wurde aufgezogen. "Bist du völlig von Sinnen, Christina?" Jack zog sie so heftig ins Zelt, daß sie auf ihn fiel. Sie war tropfnaß. "Was ist nur in dich gefahren, Christina?" fragte er mürrisch. "Es ist drei Uhr morgens."
"Ich hatte dich gebeten zu verschwinden."
"Ja, ich erinnere mich."
Der Mann war wirklich unerträglich. Wie sollte sie nur gegen ihn ankommen? "Und warum bist du noch hier?"
"Weil ich nicht fortgehen wollte."
Er macht mich wahnsinnig, dachte Christina und wischte sich ungeduldig den Regen aus dem Gesicht.
"Du kannst bei diesem Wetter nicht hier draußen bleiben."
"Ich bin nicht draußen, sondern im Zelt."
"Es ist stürmisch."
"Das habe ich bemerkt. Aber hier drinnen is t es warm und trocken. Ich habe Erfahrung im Zelten."
"Dein Zelt könnte fortgeweht werden."
"Das wäre das erste Mal. Es ist ein sehr gutes Zelt."
"Hast du nicht gehört, daß ein Baum entwurzelt worden ist?"
Jack nickte. "Doch. Der ganze Boden bebte,"
"Allerdings. Was ist, wenn ein Baum auf dein Zelt fällt?"
Er runzelte die Stirn. "Das wäre nicht so schön."
"Du würdest es nicht überleben."
Er nickte. "Wahrscheinlich hast du recht. Würde es dir etwas ausmachen?"
"Ich kann auf meinem Grundstück keine Leichen gebrauchen!" erwiderte sie heftig.
Jack lachte. "Es ist wohl geschäftsschädigend."
"Genau."
Er seufzte. "Und ich dachte schon, du seist um mein Wohlergehen besorgt."
Wütend funkelte Christina ihn an. "Kommst du nun mit hinein, oder nicht?"
"Es fällt mir schwer, dein großzügiges Angebot abzulehnen.
Darüber hinaus habe ich zwei Kinder, die mich noch brauchen.
Ich sollte also tatsächlich besser ins Hotel gehen."
"Das Hotel ist ausgebucht."
Jack runzelte die Stirn. "Wirklich?"
"Ja."
"Und wo soll ich dann hin?"
"Du wirst in meinem Häuschen übernachten müssen."
"Aha. Warum hast du das nicht gleich gesagt?"
"Mach dir nur keine Hoffnungen!" Sie funkelte ihn wieder zornig an.
"Ich kann es nicht ändern." Er lachte verwegen.
Der Mann war wirklich unmöglich! Christina schob sich das feuchte Haar aus dem Gesicht und sah Jack kühl an. Er seufzte und warf einen vielsagenden Blick auf seinen Schlafsack, der inzwischen völlig durchnäßt war.
"Mir bleibt wohl keine Wahl, nachdem du hier alles durchnäßt hast."
"Ach, jetzt bin ich wohl auch noch schuld?" Sie musterte ihn entrüstet.
"Natürlich. Du schuldest mir ein trockenes Plätzchen zum Übernachten."
"Das darf doch nicht wahr sein! Du ... du ..." Sie verstummte, als sie sein amüsiertes Lächeln bemerkte.
Jack lachte und küßte sie auf den Mund. "Beruhige dich, Christina", flüsterte er. "ich wollte dich doch nur ein wenig aufziehen."
Das war ihm gelungen. Und sie war darauf hereingefallen!
Schweigend sah sie zu, wie er einen Regenumhang überzog, in alte Turnschuhe schlüpfte und nach seiner Tasche griff.
"Komm, laß uns gehen."
Schützend legte er den Arm um sie, und gemeinsam kämpften sie sich durchs Unwetter.
Im Haus bestand Jack darauf, daß sie sich etwas Trockenes anzog, während
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