Naechte - fuer die Liebe geschaffen
hätte dich inzwischen von meinem untadeligen Lebenswandel überzeugt."
"Ich denke nicht daran, je wieder das Ego eines Mannes zu fördern", erklärte sie ausdruckslos.
"Aha!"
"Was meinst du damit?"
"Das Ego deines Mannes mußte also gefördert werden?"
"Ja."
"Und du, als pflichtbewußte Ehefrau, hast das auch noch getan."
Sie funkelte Jack zornig an. "Ich weiß selbst, daß es sehr dumm von mir war. Du brauchst es mir nicht unter die Nase zu reiben."
"Entschuldige. Und jetzt bist du nicht mehr so dumm: keine Männer, keine Förderung des Egos, keine Liebe, keinen Sex -
was für ein wunderbares Leben!"
"Genau. Es ist ruhig, friedlich und sehr entspannend."
"Du könntest genausogut im Schaukelstuhl auf der Veranda sitzen."
Am liebsten hätte Christina ihm den Kakao ins Gesicht geschüttet, aber ihr Becher war leer. Blind vor Zorn stand sie auf und ging in die Küche.
Jack folgte ihr. "Entschuldige", sagte er leise. "Ich wollte dich nicht ärgern."
"O doch! Ich weiß genau, was du willst. Du willst eine heiße Affäre mit mir anfangen, aber du willst nicht wahrhaben, daß ich nicht daran interessiert bin. Dabei solltest du dankbar sein.
Ich gehöre nämlich nicht zu den leidenschaftlichen Frauen, die einen Mann mit ihrer erotischen Ausstrahlung um den Verstand bringen können. Spar dir also deine Mühe." Als Jack herzlich darüber lachte, fuhr sie wütend fort: "Ich versuche nur, ehrlich zu sein, und du lachst mich aus."
"Ich lache dich nicht aus. Aber du kannst gar nicht selbst beurteilen, ob du sexy bist und einen Mann vor Sehnsucht um den Verstand bringst."
Christina sah ihn nur schweigend an. Sie saß in der Falle.
"Und ich lasse mich von dir nicht vertreiben", sagte er leise.
"Hast du wirklich Angst vor der Liebe?"
Es war verrückt. Genau davor fürchtete sie sich wirklich.
Eine erwachsene Frau, Mutter einer erwachsenen Tochter.
Kaum zu glauben! Und hier war dieser verführerische Mann, der sich für sie interessierte und ihrem Leben wieder einen erotischen Touch geben wollte. Eigentlich sollte sie dankbar sein. Sie seufzte ergeben. Ihm konnte sie nichts vormachen. Er würde es sofort merken.
"Ja, ich habe schreckliche Angst. Besonders, weil du wahrscheinlich phantastisch tust."
Jack lachte leise. "Ich bringe dir alles bei. Schritt für Schritt, Kuß für Kuß, Liebkosung für Liebkosung."
"Nein."
Er seufzte. "Okay."
Erstaunt sah Christina ihn an. "Du gibst einfach klein bei?"
Er lächelte. "Was denn sonst?"
Sie biß sich auf die Lippe und zuckte die Schultern. "Nichts."
Es fiel ihr immer schwerer, Jack zu widerstehen. Er war etwas ganz Besonderes, trotzdem fürchtete sie sich davor, seinem Charme zu erliegen, weil sie immer noch nicht ganz durchschaute, warum er sich ausgerechnet für sie interessierte.
Sie fröstelte.
Jack zog sie an sich. "Ich möchte dich nur im Arm halten", sagte er. "Ich verspreche, daß ich mich benehmen werde."
Christina gab nach. Es war ein wundervolles Gefühl, in seinen Armen zu liegen. Ihr Kopf lehnte an seiner Schulter, die Wange hatte sie an seinen Hals geschmiegt. Als Christina den männlichen Duft einsog, wurde ihr fast schwindlig.
Sie standen eine ganze Weile so da. Dann führte Jack sie ins Wohnzimmer zurück und zog sie neben sich aufs Sofa.
"Erzähl mir von deinem Mann", bat Jack leise. "Körperlich hat er dich nicht mißhandelt, sagtest du. Aber es gibt andere Formen der Mißhandlung. Was hat er dir angetan?"
Christina seufzte. Eigentlich wollte sie jetzt nicht darüber sprechen, aber vielleicht war es besser, sich alles einmal von der Seele zu reden.
"So dramatisch war es gar nicht. Er hat mich nur die ganze Zeit kritisiert. Ich konnte ihm nichts recht machen. Er achtete und respektierte mich nicht." Christina wußte, daß sie teilweise selbst schuld gewesen war. Sie hätte sich Peters Behandlung von Anfang an verbitten müssen. Sie schluckte. "Am schlimmsten war, daß ich mich nicht gewehrt habe", fügte sie hinzu.
"Und warum hast du dich nicht gewehrt?"
"Am Anfang war mir seine Nörgelei gar nicht so bewußt. Ich dachte sogar, er habe recht. Vielleicht hatte ich wirklich die falsche Frisur und kleidete mich unvorteilhaft. Peter war einige Jahre älter als ich und erfahrener. Er hat mich nie angeschrien oder mich geschlagen. Es passierte alles ganz schleichend und unterschwellig. Und eines Tages hatte ich überhaupt kein Selbstvertrauen mehr."
Als sie Dana erwartete, war ihre Beziehung noch schlechter geworden, denn Christina hatte
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