Naechte - fuer die Liebe geschaffen
er das Feuer im Ofen neu entfachte.
"Genau das hatte ich vor", behauptete sie. "Laß das Feuer runig, ich werde sowieso gleich schlafen."
"Tatsächlich?" Genau in diesem Moment blitzte es gespenstisch, gleich darauf donnerte es krachend.
In ihrem Schlafzimmer zog sich Christina um. Sie sehnte sich nach einer heißen Dusche, doch bei dem Gewitter wäre das wohl keine so gute Idee. Sie schlüpfte in einen blauen Jogginganzug und zog dicke Socken an. Als sie zurückkehrte, brannte im Wohnzimmerofen ein Feuer.
"Du solltest dich auch umziehen", schlug sie vor, denn Jack mußte genauso durchnäßt sein wie sie selbst. Sie holte ihm ein Handtuch und legte Kopfkissen und Decke aufs Sofa, während er sich im Badezimmer umzog.
Als er in einem sauberen Jogginganzug zurückkehrte, hatte sie zwei Becher Kakao mit Rum gemacht. Es wäre albern, jetzt ins Bett gehen zu wollen. Sie wußte ja genau, daß sie doch nicht schlafen würde.
Jack zog sie neben sich aufs Sofa. "Ist dir jetzt warm?" fragte er.
"Ja, danke", antwortete sie und entzog ihm die Hand.
"Es ist sehr gemütlich hier." Jack sah sich zufrieden im Wohnzimmer um. "Vielen Dank, daß du mich vor dem Unwetter gerettet hast: Das habe ich gar nicht verdient."
"Ich hätte dich deinem Schicksal überlassen sollen."
"Stimmt. Aber ich bin froh, daß du es dir anders überlegt hast. Du bist ein guter Mensch."
"Ach, sei still", erwiderte sie und trank ihren heißen Kakao.
Jack lachte vor sich hin. "Ich mag dich, Christina. Warum ängstigt dich das?"
"Tut es ja gar nicht. Ich bin nur ... mißtrauisch."
"Warum?"
"Ich frage mich, was du an mir findest", antwortete sie wahrheitsgemäß!
"Ist es denn so verwunderlich, daß ich mich für dich interessiere?" fragte er.
Sie zuckte die Schultern: "Du bist reich, gutaussehend und frei. Du könntest eine viel jüngere Frau mit einem knackigen Körper haben."
"Will ich aber nicht. Ich interessiere mich nun einmal für dich:"
Das war zwar schmeichelhaft, aber es machte ihr auch angst.
"Ich möchte nur wissen warum."
"Warum nicht?"
"Ich bin alt, nichts Besonderes, und Geld habe ich auch keines."
"Ich bin älter als du, und du bist sehr wohl etwas Besonderes, Christina. Und es interessiert mich überhaupt nicht, ob du Geld hast oder nicht. Was sagst du nun?"
Sie seufzte. "Was willst du von mir?"
Er sah ihr tief in die Augen. "Ich möchte dich näher kennenlernen, mehr Zeit mit dir verbringen, mich mit dir unterhalten, dich zum Lachen bringen." Er schwieg einen Moment, bevor er hinzufügte: "Und wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist, möchte ich mit dir schlafen." Christina zuckte zusammen. "Das ist nicht wahr."
"O doch!"
"Du weißt ja gar nicht, was sich unter diesem Jogginganzug verbirgt."
Jack lachte. "Ich würde es gern herausfinden."
"Nein."
"Wieso nicht? Du siehst gut aus."
"Das glaubst auch nur du."
"Dann sag, was du meinst."
"Ich bin zweiundvierzig Jahre alt, ich bin nicht mehr jung und knackig, und ich bewege mich auf die Wechseljahre zu."
"Du machst Witze", sagte er mit völlig ausdruckslosem Gesicht. "Wer hätte das gedacht?"
"Das ist gar nicht komisch."
Er wirkte ernst. "Es ist ein Alptraum."
"Genau."
"Versuchst du, mich loszuwerden?"
"Ja."
Jack sah sie fragend an. "Was, glaubst du, habe ich erwartet?
Den Körper einer Einundzwanzigjährigen? Ist doch klar, daß du Zellulitis hast."
"Hab' ich nicht!"
Er lachte. "Siehst du, so schlimm ist es also gar nicht."
"Du machst dich über mich lustig."
"Natürlich. Glaubst du vielleicht, ich würde auf Äußerlichkeiten achten, wenn ich dich leidenschaftlich umarme?"
"Ja."
Jack lachte herzlich. "Offensichtlich hast du keine Ahnung, was passiert, wenn ich von glühendem Verlangen erfaßt werde.
Vielleicht solltest du es einmal ausprobieren. Es könnte eine sehr aufschlußreiche Erfahrung werden."
"Du machst dich immer noch über mich lustig."
"Das forderst du ja geradezu heraus", behauptete er. "Wovor hast du Angst, Christina?"
"Davor, in einer Talkshow zu landen."
"Wie bitte?"
Sie seufzte. "Du weißt schon: Alberne alte Frauen, die sich in gutaussehende reiche Männer verlieben, die sie ausnutzen."
"Wie denn zum Beispiel?"
Christina zuckte die Schultern. "Beispielsweise zum Drogenschmuggel oder anderen illegalen Dingen. Und die armen verliebten Frauen sind so geblendet von Sex und Geld, daß sie alles für die Männer tun würden."
"Du bist wirklich Balsam für das Selbstbewußtsein eines Mannes", bemerkte Jack ironisch. "Ich dachte, ich
Weitere Kostenlose Bücher