Naechte - fuer die Liebe geschaffen
sich aufzulehnen.
Natürlich unterschieden sie sich auch in vielem. So war Christina ein sehr artiges Kind gewesen, während Jack seinen Eltern mit seinem Ungestüm immer wieder Sorgen bereitet hatte.
Christina fand es faszinierend, immer neue Seiten an Jack zu entdecken. Sie liebte einfach alles an ihm, sein zweideutiges Lächeln, seine verführerischen Blicke, sein Aftershave, die Art, wie er über seine Kinder sprach.
Er küßte sie, sagte, sie habe einen wunderbar sinnlichen Mund, streichelte sie zärtlich, drängte sie jedoch nicht, mit ihm zu schlafen, weil er glaubte, sie brauche noch etwas Zeit.
Das hatte Christina auch gedacht, sie begann jedoch, langsam aber sicher, ihre Meinung zu ändern.
"Hast du schon mit ihm geschlafen?" fragte Carol eines Nachmittags am Telefon. "Ist er ein guter Liebhaber?"
"Carol!"
Ihre Freundin lachte herzlich über Christinas Entrüstung.
"Bin ich zu indiskret?"
"Ja. Und die Antwort ist nein. Wir haben noch nicht miteinander geschlafen."
"Warum nicht?"
"Wir kennen uns doch erst seit kurzem. Schließlich sind wir keine Kaninchen."
"Die haben angeblich viel Spaß, wie ich höre. Und was treibt ihr die ganze Zeit? Führt ihr hochintellektuelle Gespräche über Politik und Quantentheorie, um euch von den wunderbaren sinnlichen Begierden abzulenken? Das wäre aber sehr ungesund."
"Ach, hör auf, Carol!"
Carol lachte. "Ich an deiner Stelle würde nicht allzu lange mit den sinnlichen Freuden des Lebens warten. Schließlich hast du nur noch einige Jahrzehnte vor dir und ..."
"O Carol, hör bitte auf." Christina fiel ihrer Freundin ins Wort. "Ich habe es jetzt wirklich sehr eilig. Ich rufe dich später wieder an."
Das Leben erschien Christina auf einmal viel schöner, die Farben leuchtender. Der Himmel war noch nie so blau gewesen, Regen noch nie so erfrischend. Christina war fast schwindlig vor Glück. Am liebsten hätte sie den ga nzen Tag lang getanzt und vor sich hin gesungen.
Nur mit Mühe konnte sie sich zusammenreißen. Was würden die Gäste denken, wenn sie sich wie ein verliebter Teenager aufführte? Sie, die Mutter einer erwachsenen Tochter.
Als die erwachsene Tochter übers Wochenende nach Hause kam, wußte sie sofort, was los war. "Du bist völlig hin und weg, oder?" fragte Dana lächelnd.
"Wovon sprichst du?" Christina machte ein unschuldiges Gesicht.
"Davon, daß der wunderbare, aufregende Jack Millard dich mit seinem Sex-Appeal einfach überwältigt hat. Ich wußte, daß er es schaffen würde."
Verlegen senkte Christina den Blick. "Gar nichts hat er geschafft", behauptete sie wahrheitswidrig. "Wir treffen uns ab und zu, das ist alles."
Dana lächelte amüsiert und beugte sich vor, um ihrer Mutter etwas ins Ohr zu flüstern. "Du lügst, Mom." Sie wollte sich ausschütten vor Lachen. "Das ist ja wirklich unglaublich cool."
Christina saß am Schreibtisch, als Jack plötzlich unvermutet vor ihr stand. Sie strahlte, als sie ihn entdeckte. Er trug Anzug und Krawatte und einen Regenmantel. Alles sehr elegant. Und sein vom Wind zerzaustes Haar betonte seinen Sex-Appeal noch. Christina hätte gern ihre Hand durch sein Haar gleiten lassen.
"Hallo", sagte sie und erwiderte sein Lächeln.
Er beugte sich vor, um sie zu küssen. Es war ihm gleichgültig, ob sie jemand sehen konnte. Auch das gefiel Christina an ihm: Es interessierte ihn nicht, was andere Leute von ihm hielten. "Ich weiß, daß ich dich störe, aber ich hoffe, daß es dir nichts ausmacht."
"Es macht mir nichts aus." Verliebt strahlte sie ihn an. "Aber ich dachte, du müßtest heute arbeiten."
"Ich wollte dich sehen. Die Arbeit läuft mir nicht davon." Er kam um den Schreibtisch herum und zog Christina vom Stuhl.
"Laß uns einen Spaziergang machen, ich möchte etwas mit dir besprechen."
Forschend blickte sie ihn an. "In Ordnung." Sie holte ihren Mantel, wickelte sich einen Schal um und zog Handschuhe an.
Es war inzwischen sehr kalt geworden.
Draußen betrachteten sie sorgenvoll den grauen Himmel.
"Wie wär's mit einem Ausflug in ein Tropenparadies?" fragte Jack und schlug seinen Mantelkragen hoch.
"Klingt gut."
Er legte ihr, den Arm um die Schultern. Glücklich gingen er und Christina den Pfad entlang. "Prima, dann pack deinen Koffer. Montag fliegen wir los."
"Du bist verrückt, Jack", sagte Christina.
"Das macht nichts." Er lachte voller Vorfreude. "Laß uns das Leben genießen, pack deinen Koffer, und ich werde dich ins Paradies entführen. Du mußt hier einfach mal heraus."
Er meint
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