Naechtliche Versuchung - Roman
leidenschaftlichen Kuss ab. Sollte er herausfinden, was sie plante, würde er sich zweifellos sofort zurückziehen.
Das musste sie verhindern. Und so nahm sie zum ersten Mal seit vielen Jahren ihre verdrängten übersinnlichen Fähigkeiten zu Hilfe und verbarg ihre Gedanken.
In dieser Nacht würde sie ihm Trost und süße Linderung spenden.
Hingerissen genoss er das Gefühl, Amandas Körper unter seinem zu spüren. So rückhaltlos hatte er einer Frau schon lange nicht mehr vertraut. Er küsste ihre Brüste, ihren Bauch, ihre Hüften. Dann glitt er wieder nach oben. Was er von ihr wollte, wagte er nicht zu benennen. Diesen Wunsch, sie ganz für sich zu beanspruchen, für immer bei ihr zu bleiben, dürfte er nicht empfinden. Doch die Versuchung war zu stark.
Während seine Lippen eine ihrer Brustwarzen umschlossen, strich Amanda durch sein Haar. Unersättlich saugte er an der Knospe, wie ein Verhungernder, dem ein Festmahl geboten wird.
Langsam wanderte sein Mund hinab. Die Hände unter ihren Hüften, küsste er ihre Schenkel und schob ihre Beine etwas weiter auseinander. Erwartungsvoll fieberte sie intimeren Zärtlichkeiten entgegen.
Als er zögerte, schaute sie auf. Sein besitzergreifender Blick beschleunigte ihren Puls. Ohne ihr Gesicht aus den Augen zu lassen, berührte er ihre erhitzte Weiblichkeit. Sie erschauerte wohlig, und dann spürte sie seine Lippen an ihrer empfindsamsten Zone. In wilder Glut stieß sie einen Schrei aus. Noch nie war sie so aufreizend liebkost worden.
Die Lider halb geschlossen, stöhnte er, und der Klang seiner Stimme schien in Amandas Körper widerzuhallen. Seine Zunge entfachte köstliche Emotionen. Sehnsüchtig spreizte sie die Schenkel etwas weiter, um sich noch heißere Freuden zu verschaffen, und vergrub ihre Finger in Kyrians zerzausten Locken.
Ihr süßer Geschmack trieb ihn fast zum Wahnsinn. Noch nie hatte ihn eine so heftige Begierde erfüllt.
Doch er spürte, wie sich die Macht des dunklen Jägers regte, fühlte das Tier in seiner Brust erwachen.
Solche Kräfte nutzte er, wenn er kämpfte oder der Fährte eines Gegners folgte. Sie befähigten ihn, seine Umgebung intensiver wahrzunehmen. Nun fühlte er, wie heftig Amandas Herz pochte, wie sie erbebte und das Entzücken auskostete, das ihr seine Lippen bereiteten. Ihre Lust steigerte seine eigene. In ihren Schenkeln, an seine Wangen geschmiegt, hörte er das Rauschen ihres Blutes.
Energisch bezwang er den Impuls, seine Zähne in die Innenseite eines dieser weichen Schenkel zu graben, seiner Zunge den Geschmack ihres Blutes zu gönnen.
Während er Amanda beglückte, klammerte sie sich zitternd an ihn. Durch gesenkte Wimpern beobachtete sie, wie hingebungsvoll er sich auf seine Liebeskünste konzentrierte, als gäbe es auf dieser Welt nichts Wichtigeres.
Offenbar widmete er ihrer Lust die gleiche bedingungslose Aufmerksamkeit wie seiner Pflicht, die Daimons zu besiegen.
Der Höhepunkt erschien ihr wie eine Explosion zahlloser Sterne. Überwältigt warf sie ihren Kopf in den Nacken und schrie auf.
Aber Kyrian war noch nicht mit ihr fertig. Immer schneller flackerte seine Zunge, hemmungslos überließ sich Amanda ihrer Ekstase. Erst nach ihrem zweiten Orgasmus verlangsamte er seine Aktivitäten.
Bevor er sich aufrichtete, wartete er, bis die Zuckungen
ihrer Glieder verebbten. Ganz langsam rückte er auf ihrem Körper nach oben. Seine Augen schimmerten wie glühende Kohlen. »Schau mich an, Amanda«, befahl er. »Wenn ich mich mit dir vereine, sollst du meinen Blick erwidern.«
Atemlos gehorchte sie.
Kyrian umfasste ihr Kinn und küsste sie voller Leidenschaft. Dann ergriff er ihre Hand und führte sie zum harten Beweis seines Verlangens. Was er sich wünschte, erkannte sie sofort. Das musste er nicht aussprechen. Sie hob ihm die Hüften entgegen und half ihm, behutsam in sie einzudringen, bis er ihre Weiblichkeit ausfüllte. Seine Manneskraft und sein bezwingender Blick faszinierten sie gleichermaßen.
Als sie ihn loslassen wollte, hielt er ihre Hand fest und flüsterte heiser: »Du musst unsere Vereinigung fühlen.«
Zwischen ihren Fingern spürte sie, wie er noch tiefer in sie hineinglitt, wie er zurückwich und erneut vordrang. Immer wieder. Noch nie hatte sie so etwas Erotisches erlebt. Einstimmig seufzten sie, und Amanda las unverhohlene Sinnenlust in seinen Augen. »O Kyrian«, hauchte sie.
»Ja, Amanda - ich bin es, Kyrian, der dich liebt - nicht der dunkle Jäger.«
Obwohl sie ihn nicht zum ersten Mal
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