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Naechtliche Versuchung - Roman

Titel: Naechtliche Versuchung - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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bei seinem richtigen Namen genannt hatte, erkannte sie die Bedeutung dieses Moments. Er schenkte ihr eine ebenso rückhaltlose Hingabe wie sie ihm. Von heißer Freude erfasst, nahm sie sein Gesicht in beide Hände. »Kyrian …«
    »Du fühlst dich noch viel besser an, als ich dachte«, erklärte er lächelnd und erschauerte wohlig.
    Dann küsste er sie hungrig, beschleunigte sein Tempo, und in ihrem Körper loderten immer hellere Flammen.

    »Kyrian!«, rief sie an seinen Lippen. Da geschah etwas Seltsames. In ihrem Innern schienen sich alle Emotionen zu drehen. Plötzlich nahm sie seine Gefühle wahr und spürte, was er in ihr empfand. Nun waren sie zu einer untrennbaren Einheit verschmolzen.
    Was in ihr vorging, übertrug sich auch auf ihn. Zutiefst erschüttert, rang er nach Luft. Wie gebannt starrten sie einander in die Augen.
    Amanda streichelte seinen Rücken und fühlte die Liebkosung ihrer Hände auf der eigenen Haut. Unglaublich …
    Immer schneller bewegte er sich, und sie umklammerte seine Schultern. Von brennendem Streben nach der Erlösung getrieben, verloren sie beinahe das Bewusstsein.
    Gemeinsam erreichten sie den Gipfel der Lust. Kyrian bäumte sich auf, zitterte in Amandas Armen, und sein Schrei mischte sich mit ihrem.
    Als er auf sie herabsank, hielt sie ihn fest. Allmählich kehrte sie zu sich selbst zurück.
    Zu ihrem Bedauern glitt Kyrian von ihrem Körper hinab. »Was ist geschehen?«, murmelte er und streckte sich neben ihr aus.
    »Das weiß ich nicht. Jedenfalls war es wunderbar. Unbeschreiblich …«
    Er lachte leise und hob den Kopf.
    Im schwachen Kerzenlicht sah sie seine Augen - nicht mehr schwarz, sondern grün, mit haselnussbraunen Pünktchen. »Kyrian …?«
    Verwirrt schaute er sich im Zimmer um. »Meine Kräfte sind verschwunden.«
    Sekunden später fühlte sie die Schwäche, die ihn befiel. Er
konnte sich kaum rühren. Schlimmer noch, sie spürte, wie sich ein ungeheurer Schmerz hinter seiner Stirn ausbreitete. Gepeinigt presste er eine Hand auf sein rechtes Auge.
    »O Gott!«, klagte sie und neigte sich erschrocken über ihn.
    »Was soll ich tun?«
    »Ruf Talon an«, würgte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Drück auf die Zwei und ein Pound Sign…«
    Hastig wandte sie sich zum Nachttisch, nahm den Telefonhörer ab und wählte.
    Talon meldete sich schon nach dem zweiten Läuten. Am Klang seiner Stimme merkte sie, dass er tief und fest geschlafen hatte. »Was stimmt denn nicht?«, gähnte er, nachdem sie ihren Namen genannt hatte.
    »Keine Ahnung. Offenbar habe ich Kyrian irgendetwas angetan.«
    »Wie meinen Sie das?«, fragte er in scharfem Ton und schien nicht zu verstehen, dass man seinem Freund ein Leid zufügen konnte.
    »Da bin ich mir nicht sicher. Seine Augen haben eine andere Farbe angenommen. Und er hat starke Schmerzen.«
    »Welche Farbe?«
    »Grün.«
    Eine Zeit lang herrschte Schweigen am anderen Ende der Leitung. Dann verlangte er: »Lassen Sie mich mit ihm reden.«
    Amanda hielt Kyrian den Hörer hin, und er griff danach, von einer neuen Schmerzwelle erfasst. So etwas hatte er noch nie empfunden, und er gewann den beklemmenden Eindruck, seine beiden Hälften - die Identität des dunklen
Jägers und die menschliche - würden sich bekämpfen. »Talon«, wisperte er.
    »He, Kumpel, bist du okay?«
    »Nein, zum Teufel, was ist mit mir los?«
    »Aus dem Gefühl heraus würde ich sagen, du hast einen Weg gefunden, die Kräfte eines dunklen Jägers loszuwerden. Gratuliere, alter Junge, du bist draußen.«
    »Ja, das finde ich auch großartig!«, fauchte Kyrian sarkastisch.
    »Vergiss nicht - wahrscheinlich ist es nur vorübergehend.«
    Kein bisschen getröstet, fragte Kyrian: »Wie lange wird es dauern?«
    »Das weiß ich nicht. Ich habe meine Kräfte noch nie eingebüßt.«
    Von neuen Schmerzen gepeinigt, schnitt Kyrian eine Grimasse.
    »Kämpf nicht dagegen an«, befahl Talon. »Damit machst du es nur schlimmer. Entspann dich.«
    »Klar, du musst es ja wissen.«
    »Vertrau mir. In gewissen Situationen muss man kämpfen. Aber diese gehört nicht dazu. Nimm es einfach hin.«
    »So leicht ist das nicht. Ich habe das Gefühl, ein Messer würde mich entzweischneiden.«
    »Ja, das kann ich mir vorstellen«, seufzte Talon mitfühlend. »Was hast du gemacht, als deine Kräfte verschwunden sind?«
    Kyrian räusperte sich und schaute Amanda unsicher an. »Eh - ich …« Da er sie nicht in Verlegenheit bringen wollte, zögerte er.

    Aber seine Diskretion war

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