Naechtliche Versuchung - Roman
Stärke, die er ihm verdankte.
Doch während er im Bett lag und Amanda in den Armen hielt, ihre nackte Haut an seiner spürte, erinnerte er sich an andere vergessene Dinge, die er in den tiefsten Hintergrund seines Herzens verbannt hatte.
Die Augen geschlossen, sah er, wie Niklos auf ihrem Schoß gesessen hatte. Zweifellos wäre sie eine gute Mutter.
Kurz bevor er einschlief, gewann er eine beglückende Erkenntnis - Amanda wäre eine wunderbare Ehefrau.
Amanda erwachte, weil eine warme Hand ihren Busen streichelte. Verwirrt öffnete sie die Augen und sah Kyrians zärtliche Finger. Zwischen ihren Beinen lag sein Schenkel.
Atemlos beobachtete sie, wie seine Hand nach unten glitt, zu ihrem Bauch. Seine spitzen Zähne knabberten an ihrem Hals.
»Willst du mich beißen?«, fragte sie.
Sein Gelächter vibrierte an ihrer Schulter. »Nein, Liebste, ich werde dich verschlingen.«
Seufzend drehte sie sich auf den Rücken und schaute in Kyrians Augen, die in lebhaftem Grün erstrahlten, noch intensiver als zuvor. Behutsam strich sie mit einer Fingerspitze über sein rechtes Lid. »Was hat deine Augenfarbe verändert?«
»Weil ich die Macht eines dunklen Jägers verloren habe, besitze ich wieder die Augenfarbe meines menschlichen Daseins.«
Mit gerunzelter Stirn erinnerte sie sich vage an ihren
Traum von seiner Vergangenheit. »Also waren deine Augen grün, bevor du deine Seele verkauft hast?«
Er nickte und umarmte sie noch fester, dann küsste er ihren Hals.
»Darfst du das tun?«, flüsterte sie und strich über seinen Rücken. »Talon hat gesagt - du brauchst Ruhe.«
»Ich ruhe mich doch aus.«
Als seine behutsamen Finger zwischen ihre Beine glitten und das empfindsame Fleisch liebkosten, stockte ihr Atem. »Nein, du spielst mit mir.«
Sein Blick suchte ihren. »Weil ich es will.«
»Wird es dich nicht noch mehr schwächen?«
»Warum sollte es?«
»Aber …«
Ein verzehrender Kuss verschloss ihr den Mund, und ihre Gedanken gerieten durcheinander. Dann richtete er sich auf. Seine grünen Augen musterten sie forschend und erwärmten ihr Herz. »Was in dir vorgeht, spüre ich nicht mehr, Amanda. Sag mir, ob du mich willst. Wenn nicht, lasse ich dich sofort los.«
»Natürlich will ich dich, Kyrian.« Welch eine Untertreibung …
So tief wie nur möglich drang er in sie ein, und seine männliche Kraft entlockte ihr ein Stöhnen. Ihre Hitze benebelte sein Gehirn. Obwohl es ihm unglaublich erschien, dieser Liebesakt beglückte ihn noch intensiver als der erste.
Entzückt betrachtete er Amandas Gesicht, die schönen, von Leidenschaft verschleierten Augen, die geröteten Wangen. Nie zuvor hatte er ein so starkes Bedürfnis verspürt, eine Frau zu besitzen.
Warum ihn dieses Gefühl erfasste, wusste er nicht. Aber es erschütterte ihn bis ins Innerste seines Wesens.
Plötzlich fand er alles, was er jemals für Theone empfunden hatte, völlig belanglos.
Das verstand er nicht. Und er wagte es auch nicht zu ergründen.
Die Beine um seine Hüften geschlungen, genoss Amanda seine rhythmischen, erregenden Bewegungen. Nicht einmal in ihren kühnsten Träumen hatte sie sich so wundervolle erotische Erlebnisse ausgemalt.
Mit einem atemlosen Schrei begrüßte sie ihre Erfüllung.
Wenig später presste Kyrian seinen Mund auf ihren, dann folgte er ihr ins Paradies. »Ich glaube, ich bin süchtig nach dir«, gestand er, und ihr Lächeln schenkte ihm ein unbeschreibliches Glück.
»He, Kyrian!«
Kaum hatte er Amanda und sich selbst mit einem Laken verhüllt, flog auch schon die Tür des Schlafzimmers auf, und ein großer, attraktiver, etwa fünfundzwanzigjähriger Mann stürmte herein.
Verwirrt starrte Amanda in Nicks himmelblaue, weit aufgerissene Augen. Sein langes, dunkelbraunes Haar war aus dem Gesicht zurückgekämmt. Als er grinste, zeigten sich Grübchen in beiden Wangen.
»Verdammt will ich sein, du bist flachgelegt worden!«
»Raus mit dir, Nick!«, befahl Kyrian erbost.
»Hör mal, ich muss dir Neuigkeiten über Desiderius erzählen, die dich interessieren werden«, verkündete Nick. »Zieh dich an, und wir treffen uns im Büro, okay?« Unbefangen musterte er Amanda, bevor er aus dem Zimmer schlenderte.
»Erinnere mich später dran«, seufzte Kyrian, »ich sollte ihn wirklich umbringen.«
Amanda lachte, bis sie seinem Blick begegnete. »Mit grünen Augen siehst du ganz anders aus«, wisperte sie und streichelte die Bartstoppeln auf seiner Wange.
Besitzergreifend küsste er sie, seine Zunge tanzte
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