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Naechtliche Versuchung - Roman

Titel: Naechtliche Versuchung - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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riss Kyrian ihm das Telefon aus der Hand. »Damit werde ich schon allein fertig.«
    »Hoffentlich. Wenn du mich auch meinen letzten Nerv kostest - ich würde es hassen, einen anderen dunklen Jäger abzurichten.«
    »Soll das eine Liebeserklärung sein?«, schnaufte Kyrian.
    »Nur ein Bekenntnis meiner Loyalität. So wie den armen Streigar möchte ich dich nicht abkratzen sehen.«
    Diese Erinnerung ernüchterte Kyrian. Ein besonders temperamentvoller dunkler Jäger, war Streigar von menschlichen Vampirjägern in eine Falle gelockt und dem Tageslicht ausgesetzt worden. Sein qualvoller Tod hatte dunkle Jäger und Knappen gleichermaßen erschüttert.
    »Keine Bange«, versuchte er Nick zu besänftigen, »ich
werde mich ganz sicher nicht im Sonnenschein herumtreiben.«
    »Wollen wir wetten, dass Streigar das auch gesagt hat?«
    »Hast du heute keine Vorlesungen?«, fauchte Kyrian.
    Lachend schüttelte Nick den Kopf. »O Mann, ich bin ein hinterwäldlerischer Cajun, und ich gehe niemals zu Vorlesungen!« Dann räusperte er sich und wechselte vom prägnanten Cajun-Dialekt zu seiner normaler Sprechweise über. »Außerdem findet heute erst die Immatrikulation statt. Ich muss noch überlegen, was ich im nächsten Semester studieren will.«
    »Sehr gut. Heute musst du einiges für mich erledigen.«
    »An anderen Tagen etwa nicht?«
    Sarkasmus, dein Name lautet Nick Gautier.
    »Geh mit Amanda ein paar Kleider kaufen. Letzte Nacht haben die Daimons ihr Haus niedergebrannt, sie hat nichts mehr zum Anziehen, abgesehen von den Sachen, die sie am Leib trägt.«
    Anzüglich hob Nick die Brauen. »Nach allem, was ich vorhin sah, hat sie gar nichts an.«
    Statt zu antworten, verengte Kyrian die Augen.
    »Krieg bloß keinen Anfall!« In gespielter Kapitulation hob Nick eine Hand. »Ich weiß, sie gehört dir, und ich würde dir niemals irgendwas streitig machen. Aber ich bin nicht blind.«
    »Eines Tages …«
    »Ja, ja, ich weiß, was du mir androhen willst. Das würde mich auch beeindrucken, wenn ich nicht wüsste, wie gern du mich herumkommandierst. Wenn du mich nicht Tag und Nacht anpiepsen könntest, würdest du den Verstand verlieren.«

    Das ließ sich nicht leugnen. Wenn Kyrian keine Daimons verfolgte, schleppten sich die Nächte langweilig dahin. Es amüsierte ihn dann wenigstes ein bisschen, seinen Knappen um drei Uhr morgens aus dem Schlaf zu reißen.
    Nick zog seinen Palm Pilot hervor und machte sich Notizen. »Okay, Geheimauftrag - mit der Frau einkaufen gehen …« Dann schaute er Kyrian an. »Übrigens, dafür verlange ich eine Gefahrenzulage. Ich verabscheue das Einkaufszentrum.«
    »Klar«, stimmte Kyrian grinsend zu, »das merkt man an deiner Garderobe.«
    Nick setzte eine gekränkte Miene auf. »Verzeihen Sie, Mr Armani. Zufällig gefällt mir der Grunge Look.«
    »Oh, tut mir leid - ich vergaß, dass es fashionable ist, auszusehen, als wäre man soeben unter einer Mülltonne hervorgerollt.« Indigniert mimte Nick zutiefst verletztes Ehrgefühl. »Warum schleppst du deinen Arsch nicht ins Bett zurück und hebst dir deinen öligen Charme für deine Frau auf? Wenn du so weitermachst, verfrachte ich dich auf einen Scheiterhaufen.« Im Flüsterton fügte er hinzu: »Während du schläfst.«
    Resignierend verschränkte Kyrian die Arme vor der Brust. »Also gut, du kriegst deinen Bonus. Aber sei nett zu ihr und beschränk deinen Sarkasmus auf ein Minimum.«
    »Sehr wohl, großer Herr und Meister, ich bin nett zu der Frau, und …«, ergänzte er süffisant. »Ich halte den Mund. Da fällt mir ein - muss ich bei diesem Einkaufsbummel irgendwelche finanziellen Grenzen einhalten?«
    »Nein, kauf ihr, was sie haben will.«
    »Alles klar. Needles-Markup und Lord & Taylor. Und danach?«

    »Bring die Frau hierher zurück, bevor es dunkel wird. Oder ich verfüttere deinen Cajun-Hintern an Talons Alligatoren.«
    Nur sekundenlang flackerte Angst in Nicks Augen. Der Junge hasste Alligatoren. Warum, hatte Kyrian noch nicht herausgefunden. »Also, jetzt erschreckst du mich wirklich.«
    »Dann gehst du zu Talon und holst zwei Srads. Bereiten wir Desiderius eine Überraschung, mit der er nicht rechnet.«
    Als Talons geschwungene Dolche erwähnt wurden, zuckte Nick zusammen. Neben diesen antiken Waffen sah ein Ginsu wie ein Buttermesser aus. »Weißt du überhaupt, wie man so ein Ding benutzt?«
    »Natürlich.« Kyrian atmete tief durch. »Jetzt brauche ich meinen Schlaf. Pass gut auf Amanda auf, das ist heute dein wichtigster Job. Und

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